Kapitel 23

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Vielleicht lest ihr euch nochmal kurz das ende vom letzten Kapitel durch, wenn ihr nicht mehr richtig wisst um was es ging. das hier schließt gleich an die situation an :) 

Mrs Collins trat noch ein paar Schritte näher an uns heran. 

„Jill hab ich das jetzt richtig verstanden? Ihr Beide seid nur hier rausgegangen um zu reden? Dir geht es gar nicht schlecht?“ Sie schaute mich eindringlich an. Ich kannte sie nur fröhlich lächelnd, in jedem Menschen das Gute sehend, und jetzt sowas? Ich hatte sie noch nie so erlebt, so reden gehört.

Ich traute mich nicht etwas zu sagen. Sollte Dan das doch machen. Er hatte mich schließlich auch hier rausgezerrt. Und meiner Meinung nach war er auch Schuld an der ganzen Situation! Sollte er doch jetzt bitte die Konsequenzen tragen. Ich schaute zu Dan. Er stand so da wie immer. Die Hände in den Hosentaschen vergraben. Und er machte auf mich definitiv nicht den Eindruck, dass er gleich munter los reden würde. Abfällig und auch etwas enttäuscht schüttelte ich meinen Kopf. Ich schaute wieder zu Mrs Collins.

Sie fasste unser Schweigen wohl als eine Art Geständnis auf. Ich fuhr mir mit beiden Händen durch das Gesicht. Mrs Collins ging einige Schritte nach rechts, dann wieder nach links. Sie schien nachzudenken. Ich nutzte den kurzen Moment in den sie uns nicht mehr beobachtete, um wieder zu Dan zu schauen. Er sah selbst in so einer Situation noch völlig entspannt aus. Ich wusste nicht ob das alles nur Fassade war. Ich jedenfalls war schon mindestens drei Mal gestorben seit Mrs Collins uns erwischt hatte. Dan spürte dass ich zu ihm schaute. Also schaute er auch mich an. Ich schluckte schwer. Versuchte ihn irgendwie verständlich zu machen, dass wir hier gerade mächtig in der Scheiße saßen. Aber entweder wollte er es nicht verstehen, oder er fand das alles hier wirklich nicht schlimm. Ich getraute mir nicht Dan zu fragen was wir denn jetzt machen würden, obwohl das das war, was ich jetzt am liebsten gemacht hätte. Aber ich glaube Dan hätte mir auch keine vernünftige Antwort gegeben. Das Klacken von Mrs Collins Absätzen verstummte. Sie blieb stehen. Ich schaute wieder zu ihr. Ich müsste mich entschuldigen um das ganze nicht noch schlimmer zu machen. Ich atmete tief durch. Irgendwie war das mit dem Entschuldigen  in letzter Zeit voll mein Ding geworden. Erst Mason, jetzt sie.

„Mrs Collins ich möchte mich-“ Sie machte Andeutungen, dass ich aufhören sollte zu reden. Also tat ich das auch. Obwohl ich nicht verstand warum. Ich wollte mich ja lediglich entschuldigen.

Dan schaute wieder zu mir. Naja besser gesagt das erste Mal. Sonst hatte ich ja immer zu ihm geschaut. Er hatte ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. Vielleicht fand er meine Bemühungen das Ganze hier irgendwie zu entschärfen wieder lustig. Ich fand hier allerdings gar nichts mehr lustig. Ganz im Gegenteil. Aber ich hatte jetzt keine Zeit mich über Dan aufzuregen. Außerdem machte ich das sowieso schon viel zu oft.

Mrs Collins atmete hörbar aus und bekam somit wieder meine Aufmerksamkeit. Ich riss mich von Dan seinen Blick los, was mir in diesem Moment aus wirklich unerklärlichen Gründen ziemlich schwer fiel, und schaute zu ihr. Mrs Collins machte eine komische Handbewegung, dann redete sie.

„Ich hätte das von euch beiden nie erwartet.“ Sie legte eine für meine Begriffe viel zu lange Pause ein. Und ich startete wieder einen Versuch mich bei ihr zu entschuldigen. „Mrs Collins uns tut das-“

Wieder eine abwinkende Handbewegung ihrerseits. Ich wusste nicht mal warum ich gerade dabei war uns beide zu entschuldigen. Dan tat das ganze bestimmt nicht leid, und trotzdem hatte ich uns gesagt. Ich verstummte.

„Jill von dir hätte ich das erst Recht nicht erwartet.“ Dan neben mir zog scharf die Luft ein. Wieder machte er sich lustig. Aber diesmal schenkte ich ihm keine Aufmerksamkeit. Stattdessen schaute ich auf den Boden. Ich fühlte mich so schlecht.

opposites attract each otherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt