opposites attract each other

Kapitel 8

Ich hasste es wenn der Unterricht nicht beginnen konnte, weil ach so wichtige Personen  fehlten! Und ich hasste es erst recht, wenn diese ach so wichtigen Personen Schüler waren. Und wenn diese Schüler auch noch Fußballer waren, dann hatte das nichts mehr mit Hass zu tun, dann war es weitaus mehr als das. Aber ich hatte keine Ahnung was die Steigerung von Hass war. Allerdings wusste ich wie es sich anfühlte.

Ich saß im Chemieraum, schon länger als alle anderen, hatte Mrs Collins, ja sie war auch unsere Chemielehrerin,  damit geholfen alles für die Experimente bereitzustellen, bin für sie noch die Aufgabenblätter kopieren gegangen. Und dann verzögerte sich der Unterricht um ganze 10 Minuten, nur weil Mason und Dan es für nötig hielten später zu kommen. Aber wir mussten ja unbedingt noch auf sie warten, damit sie am Experiment teilnehmen konnten. Ich hasste es. Ständig bekamen sie diesen Extrabonus, nur weil sie was für das Image unserer Schule taten! Konnte das denn sein?! Und nur weil Mrs Collins sich ganz offensichtlich geschmeichelt von Dan´s Kommentaren fühlte. Wenn sie einen Mann hätte, wäre der wohl ziemlich eifersüchtig. Oder es würde irgendwann zum Streit führen und die beiden würden sich trennen. Die gerechte Strafe eigentlich. Ich hatte das Gefühl ich übertrieb schon wieder völlig.

„So, da wir nun vollständig sind können wir ja beginnen. Das Experiment was wir gleich machen wird zensiert, also strengt euch an. Damit ihr nicht immer dieselben Gruppen seid, hab ich mir diesmal was überlegt. Und damit das Drama mit den Gruppen suchen nicht jedes Mal wieder von vorn losgeht, werden diese Gruppen auch gleich das ganze Jahr über gelten. “ Sie strahlte über das ganze Gesicht. Dann drehte sie sich zu ihrer Tasche und kramte eine Tüte heraus. Sie schaute wieder zu uns, die Tüte hielt sie vor ihren Körper.  Ich war mir nicht sicher, ob sich das Lächeln, was auf ihren Lippen lag, noch einmal vergrößert hatte. Aber eins war sicher- Sie war vollkommen von ihrer Idee überzeugt.

„Also. Da will ich euch mal nicht länger auf die Folter spannen.“ Sie zog spielerisch ihre Augenbrauen nach oben, verlagerte ihr Gewicht von ihrem linken Bein auf ihr Rechtes. Ich war ja schon froh, dass sie nicht wieder mit ihren Trommelwirbel Zeug anfing.

„Ihr werdet euren Partner losen!“ Sie lachte kurz auf. Es klang für mich allerdings mehr nach einen viel zu hohen Freudenschrei. Wahrscheinlich hatte sie diese Idee von einen Ihrer komischen Lehrgänge auf welche sie regelmäßig ging. Von der Begeisterung, welche sie ausstrahlte war in der Klasse nicht viel zu spüren. Aber davon ließ sie sich nicht beirren.

„Ist das nicht toll?! Jill, möchtest du vielleicht gleich anfangen?“  Ich war mir echt nicht sicher ob ich das wollte. Beim Losen hatte ich noch nie Glück gehabt, ich zog immer eine Niete und nie den Hauptgewinn. „Ähm. Ich bin mir nicht sicher Mrs Collins.“ „Na komm schon. Nicht so zurückhaltend.“ Ich stand langsam auf und näherte mich auch nur ganz langsam und in kleinen Schritten Mrs Collins. Ich gebe zu, dass  das nicht wirklich effektiv war, der Tatsache geschuldet, dass ich ganz vorn saß, aber naja. Als ich bei ihr angekommen war  nickte sie mir aufmuntern zu. Konnte sie den Scheiß nicht einfach selbst machen?! War ja schließlich auch ihre Idee. Und pädagogisch wertvoll fand ich es auch nicht. Aber sie machte keine Anstalten auch nur irgendetwas hier selbst zu machen, also blieb mir nichts anderes übrig. Ich ließ meine Hand quälend langsam in die Tüte gleiten. Meine Finger fischten sich einmal durch alle Zettel, bis ich endlich ein gutes Gefühl hatte und zugriff. Ich glaube in dem Moment, in dem ich den Zettel auseinander faltete war Mrs Collins aufgeregter als ich. Zumindest hörte ich sie deutlich tief ein und aus atmen. Und in dem Moment, als ich den Namen las, war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich mich wirklich jedes Mal auf mein Bauchgefühl verlassen sollte.

Mrs Collins riss mir förmlich meinen Zettel aus der Hand. Dann las sie vor und ich stand einfach stumm neben ihr. „Mason!“

Mason. Ich konnte das nicht glauben. Mason. Mason! So langsam begann ich an eine Verschwörung zu glauben. Morgen Sport mit Dan, heute und den Rest des Jahres Chemie Experimente mit Mason. Fehlten ja nur noch John und Jake. Aber ganz ehrlich, ich hoffe die zwei blieben mir erspart.