Kapitel 3

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„Jetzt erzähl schon, wie waren seine Eltern so?“ „Naja am Anfang etwas kritisch, aber dann wahnsinnig nett! Du weißt gar nicht wie erleichtert ich war!“ Ich musste loslachen. Josy machte sich einfach immer zu viele Gedanken über alles. Sie uns Max waren vor ein paar Stunden wiedergekommen und ich hatte mich mehr als nur gefreut. Nach der Sache auf dem Sportplatz war ich in mein Zimmer verschwunden und den Rest des Tages auch dort geblieben. Ich hatte auch genug mit meinen Koffer zu tun und den Stoff für das neue Schuljahr, den wollte ich sowieso noch einmal durchgehen.

Im Moment war Josy bei mir im Zimmer. Wir saßen auf meinem Bett und quatschten. Josy´s Augen leuchteten die ganze Zeit, wenn sie vom Urlaub mit Max erzählte und ich freute mich so sehr für sie.

„Und seine Mutter meinte sogar beim Verabschieden, dass Max jetzt endlich die richtige gefunden hätte! Ich meine Hallo?! Das ist doch ein riesen Kompliment! DIE RICHTIGE! Du kannst dir gar nicht vorstellen wie ich mich gefühlt habe! Das war einfach so, so wow eben! Aber erzähl mal. Was ist die letzten Tage hier so passiert?“

Ich liebte die Tatsache an Josy, dass sie immer schneller redete, wenn sie glücklich war. Fremden Menschen würden das vielleicht eher als störend betrachten, aber ich liebte das, was Josy an sich hasste.

„Ähm. Naja eigentlich nicht wirklich viel. Ich hab wieder beim Einführungsprojekt teilgenommen. Wie jedes Jahr eben.“ Josy nickte verstehend.

„Und mich vor Dan Matthews blamiert.“ Versuchte ich so beiläufig wie möglich zu erwähnen. Natürlich würde es nicht funktionieren einen doch so wesentlichen Fakt so banal klingen zu lassen. Das war mir auch klar. Und so kam alles wie es kommen musste. Irgendwann hätte es Josy ja eh erfahren.

„Warte. Jetzt wird´s spannend!“ Sich richtete sich etwas auf. „Was hast du denn mit Dan Matthews zu tun?! Ich meine er ist cool und du, naja du bist auf deine ganz eigene Art cool, aber eben anders.“ Sie wüsste es schon längst, wenn sie mir nicht ständig dazwischenreden würde.

„ Josy jetzt lass mich doch mal zu Wort kommen!" „Ouh. Sorry." "Also, ich bin mit der Gruppe von den neuen Schülern auch zum Sportplatz und dann waren er und seine Kumpels eben dort und haben Fußball gespielt.“ „Ja und? Musst du ja trotzdem nicht mit denen reden. Ich meine eigentlich ist er gar nicht so schlimm wie du denkst. Letztens auf der Campusparty, vor den Ferien weißt du, da war er eigentlich ziemlich nett und-„ „Man Josy mein Rock ist hochgeweht und er hat mehr von mir gesehen, als er es je sollte!!“ Jetzt war sie still. „Oh.“ Ja, oh würde es wohl am besten treffen. Vielleicht  auch schrecklich, schrecklich peinlich. Oder grausam. Irgendwas in die Richtung. Wir schwiegen jetzt beide. Saßen auf meinen Bett und starrten einfach nur stur die Wand gegenüber an. Schweigen der Betroffenheit. Schweigen des Schocks. Schweigen, weil ich nicht verstand wieso so  etwas immer mir passieren musste. Bis Josy wieder das Wort ergriff. „Naja seh´s doch mal so. Andere Mädchen würden sich für so einen Augenblick prügeln.“ Ich schenkte ihr einen genervten Blick.  Sie atmete hörbar aus und fuhr dann fort. „Außerdem, wie schlimm kann´s schon gewesen sein?! Du bist nicht dick, du hast schöne Beine, also. Wenn du mich fragst wird er gar nicht so abgeneigt gewesen sein.“ „Josy er hat mich ausgelacht. Und seine Jungs auch. Wie schlimm kann´s also schon gewesen sein?!“ „Oh.“ „Ja, genau. Oh!“ Josy stöhnte frustriert aus. Ich tat es ihr gleich. „Naja aber eigentlich muss das ja gar nichts heißen.“ „Josy ich will nicht mal, dass er mich attraktiv findet. Er soll mich einfach in Ruhe lassen. Wie sonst auch immer.“ Sie nickte eifrig. „Wahrscheinlich fand er das Ganze nicht mal annähernd so peinlich wie du.“ „Vielleicht. Ist ja auch egal.“ Wenn ich ehrlich war, was das mir alles andere als egal. Ich hasste es mich zu blamieren. Und ich hasste es nicht perfekt zu sein. Was mich unweigerlich wieder an Sport denken ließ. Ich hoffte so sehr, dass ich es dieses Schuljahr irgendwie gebacken bekommen würde. Ich musste es schaffen. Josy riss mich aus meinen Gedanken, als sie auf einmal von meinem Bett hochsprang und ihre Hand auf ihren Mund schlug. Der Schock stand ihr mehr als ins Gesicht geschrieben. „Oh mein Gott Jill ich bin doch noch mit Max verabredet!“ Ich musste lachen. Ich liebte ihre leicht verpeilte, aber dennoch irgendwie organisierte Art und ich liebte es wie sie gerade jetzt in meinem Zimmer herumlief und ihre Sachen zusammensuchte.

Währenddessen sie sich ihre Tasche umhing und nebenbei noch auf ihren Handy herumtippte, kam sie zu mir gelaufen mir gelaufen und drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Bis morgen früh zur Schule Süße.“ „Viel  Spaß mit Max!“ rief ich ihr noch hinterher. Ich bezweifle, dass sie es noch gehört hat, schließlich war sie schon halb aus dem Zimmer.

Während Josy ihren Abend bis spät in die Nacht mit Max verbringen würde, beschloss ich für mich, heute einfach früh schlafen zu gehen. Schließlich war morgen wieder Schule.

 sooo :) 

nicht all zu lang, aber najaaaaaa :D 

ihr wisst was zu tun ist! <3

opposites attract each otherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt