Kapitel 31

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„Ahhhrrr“ Ich öffnete leicht meine Augen, schloss sie aber bei dem grellen Licht was mir entgegen fiel gleicht wieder. Ich hatte irgendeinen Laut von mir gegeben. Jetzt lag ich wieder mit geschlossenen Augen da. Auf irgendetwas gepolsterten, was dennoch hart war. Mein Kopf dröhnte. Ich wusste beim besten Willen nicht wo ich war und was passiert war. Ich wusste nur dass ich schreckliche Kopfschmerzen hatte.

„Jill?“ Ich runzelte meine Stirn. Dann wagte ich noch einen Versuch meine Augen zu öffnen. Wieder dieses grelle Licht. Wieder kniff ich sie schnell zusammen. Anders als beim ersten Mal blinzelte ich jetzt aber und irgendwann hatten sich meine Augen an das Licht gewöhnt. Ich erkannte zwei blaue Punkte. Aber es war alles zu verschwommen, als dass ich hätte sagen können was das ist.

„Jill?“ Wieder diese Stimme. Ich blinzelte noch einmal. Und langsam wurde meine Sicht wieder klarer. Ich schaute in die zwei wundervollsten blauen Augen der Welt. Und sofort begann mein Kopf noch mehr zu dröhnen. Reflexartig legte ich meine Hand an ihn und gab wieder einen dieser Schmerzlaute von mir.

„Wie geht´s dir?“ Ich schaute Dan an. Ich musste ziemlich jämmerlich aussehen. „Was ist passiert?“ Seine Frage überging ich. Dan schaute kurz auf den Boden. Dann wieder zu mir. „Du hast den Ball abgekommen.“ Ich hatte den Ball abgekommen? Welchen Ball? Ich überlegte kurz. Und auf einmal setzte sich alles wie ein Puzzle in meinen Kopf zusammen. Immer schneller kamen immer größere Puzzleteile auf mich zugeflogen, was meinen Kopfschmerz noch viel stärker machte.

Dan wollte dass ich mit Fußball spiele. Ich war mit Mason in einem Team. Und ich war wahnsinnig wütend auf Dan weil er mich zu diesem Spiel gezwungen hatte. Und irgendwann musste ich den Ball abbekommen haben. Ich hatte meine Augen geschlossen, als ich nachgedacht hatte. Jetzt schaute ich wieder zu Dan.

„Ich hab den Ball abbekommen und dann?“ Dan lachte leise auf. „Dann lagst du erstmal wie du lagst. Ich hab dich in die Halle getragen, ins Krankenzimmer.“ Er deutete mit seiner Hand auf den Raum in den wir uns befanden. „Ich hab Mason und Jake weggeschickt.“

Dan hatte mich also hier her getragen? Wow.

Ich richtete mich leicht auf um zu sehen wo ich hier genau war. Aber Dan, der bisher am Fußende dieser Krankenliege saß, stand auf und drückte mich ganz sachte wieder auf die Liege zurück. „Bleib lieber noch ein bisschen liegen.“ Da war so viel Zuneigung und Besorgnis in seiner Stimme. Ich hätte ihm selbst wenn ich gewollt hätte gar nicht widersprechen können.

Ich starrte an die Decke. Der Ventilator über mir wirbelte unermüdlich die kalte Luft umher und sofort bekam ich eine Gänsehaut. Ich hatte vorher gar nicht bemerkt wie kalt mir eigentlich war. Der Blick von Dan ruhte auf mir. Ich musste schrecklich aussehen und ich wollte nicht, dass Dan mich so kläglich sah.

„Ist dir kalt?“ Ich nickte lediglich. Dan ging zur Tür, drückte irgendwelche Schalter, der Ventilator über mir verlangsamte sich, bis er schließlich ganz stehen blieb. Dann kam Dan wieder zu mir. Ich starrte auf die Jacke die er an hatte. Wenn ich mich recht erinnerte, dann hatte er vorhin noch im T-Shirt Fußball gespielt. Es war schließlich auch schrecklich warm gewesen.

Dan schaute auch mich an. Er schmunzelte, als er begriff worauf mein Blick fiel. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken öffnete er den Reißverschluss von seiner Jacke und gab sie mir. „Hier zieh an.“ So kannte ich Dan gar nicht. Aber ich musste zugeben, diese neue Seite die ich gerade entdeckte gefiel mir. Sie gefiel mir sogar ausgesprochen gut.

„Danke.“ Ich lächelte ihn an. Ich kam mir doof vor hier zu liegen wie eine Schwerverletzte. Ich setzte mich hin, zog mir die Jacke richtig an und lehnte mich mit den Rücken an die Wand, während ich meine Beine von der Liege baumeln ließ.

opposites attract each otherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt