Hi ihr,
Ich hab vor Kurzem dieses Bild gefunden und hab mir nur gedacht: omg wie perfekt trifft das Salira und Nevary nach meiner Vorstellung. Habt ihr sie euch auch so vorgestellt?
Viel Spaß beim Lesen
LG CristinaEr kam mit einem alten braunem, bereits nach Moder stinkendem Buch wieder und begann Sprüche aufzusagen. Es war eine fremde und merkwürdige Sprache, von der ich kein Wort verstand. Mir wurde dadurch nur bewusst, dass er ein sehr starker Zauberer sein musste. Denn nur die größten Magier der Welt hatten genug Wissen, um solche Sprüche zu verwenden. Sie stammten noch aus der Zeit vor den ersten Drachen und wurden seit jeher nur in wenigen Büchern aufgeschrieben. Ich musste diesen Band der Magie haben. Vielleicht wäre er mir eines Tages noch nützlich. So wenig ich auch im Moment von Magie verstand. Ich wollte sie lernen, sobald ich frei war und würde erst genug haben, wenn ich mächtig genug war, dass niemand mehr mir oder meinen Liebsten etwas antun konnte.
Mit jedem Satz des alten Mannes wurden die Worte eindringlicher. Sie drangen in meinen Kopf ein, bis ich nichts mehr anderes wahr nahm als die sonderbaren Laute.
Sie vernebelten meine Gedanken und ließen mich müde werden. Ich konnte kaum noch meine Augen offen halten.
Äußerlich blieb ich ruhig und tat, als würde seine Magie die volle Wirkung zeigen, doch in meinem Inneren stemmte ich mich mit allen Kräften dagegen.
Es gelang mir einen Schutzwall aufzubauen und zu verhindern, dass ich ohnmächtig wurde. Ich dämmerte vor mich hin und erwartete den Moment, in dem der Zauberer nachlässig wurde.
Da der Mann wirklich nicht dumm war, merkte er wirklich schnell, dass etwas nicht und betrachtete mich verwirrt und leicht genervt.
"Das gelingt für gewöhnlich. Du bist wohl noch besonderer als gedacht. Du kleiner Magier. Da werde ich etwas stärkeres brauchen. Warte hier auf mich." Dass selbst das starke Buch mich nicht ausschaltete, erfüllte mich innerlich mit Stolz und ließ mich triumphieren. Jedoch nervte es mich, dass der Alte mich als "kleiner Magier" bezeichnet hatte. Er sah mich als viel zu jung an, um ihm wirklich gefährlich zu werden. Ich hatte es schon immer gehasst, wenn Menschen mich nach meinem Alter beurteilten. Doch dadurch unterschätzten sie mich auch schnell. Sie rechneten nicht mit einem Gegenschlag.
Lächelnd verschwand der Magier im Nebenraum. Er war guter Dinge und glaubte an sich und seine Kraft. Dass zu ändern war mein Bestreben.
Kaum war er nicht mehr zu hören oder sehen, nutze ich die Gelegenheit aus.
Wie schon vorhin bei den Gitterstäben konzentrierte ich mich ganz auf die Beschaffenheit der Fesseln. Sie umschlossen meine Hand- und Fußgelenke. Ich spürte die Kälte und Härte. Es war ein toter Gegenstand.
Diesmal gelang es mir tiefer in das Material vorzudringen. Ich veränderte die Struktur. Es wurde weich und formbar. Ich füllte es mit Leben und es bewegte sich nach meinen Vorstellungen. Ohne große Anstrengung verbog es sich, bis es leise brach und ich frei war.
Meine Mutter hatte recht gehabt. Wenn ich mir sicher war und stark innerlich, so klappte alles. Ein Grinsen huschte über mein Gesicht. Der erste Schritt war getan.
Eilig setzte ich mich auf und rutschte zur Seite den Stein hinab.
Ich warf einen Blick hin, wo der Alte verschwunden war, doch dort blieb alles ruhig.
Schwankend kam ich auf die Beine. Ich musste mich noch an dem kalten Stein abstützen, denn so stark, dass bereits der ganze Einfluss der Magie verschwunden war, war ich nun auch noch nicht.
Ich schüttelte die letzten Reste der Magie ab, die der Zauberer auf mich gewirkt hatte und stolperte zu dem Podest. Langsam spürte ich jeden Teil meines Körpers wieder. Konnte meine Bewegungen koordinieren und gerade laufen.
Ich wusste, dass wenn ich die Osranen mit mir nehmen würde, so könnte er auch nicht die Kräfte meiner Schwester stehlen. Nach dem Gespräch von meinem Vater und Alaron wusste ich, dass diese Steine sehr schwer zu beschaffen waren und es würde lange dauern, bis er einen neuen Versuch starten konnte. Vorsichtig hob ich die weißen Kristalle von ihrem samtenen Bett an und wog sie erführchtig in meiner Hand. Sie mussten so unglaublich mächtig sein, wenn sie es schafften Drachenmagie in sich aufzunehmen.
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Time to Reign 2 - Das vergessene Land
FantasyDies ist Band zwei meiner Time to Reign Reihe. Salira hat ihren Bruder besiegt und der Welt den Frieden gebracht. Während Nevary sein restliches Leben in den Kerkern von Lumres verbringen wird, steht die Hochzeit von Salira und Pyero kurz bevor. Do...