Drake - Seelen flüstern

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Kapitel 4:

Luna riss ihre Augen so weit auf, wie Drake es noch nie gesehen hatte. Ihr war die bloße Angst in das Gesicht geschrieben. Das Zittern ihres Körpers bestätigte dieses ebenfalls. Sie starrte weiter in richtung der glühenden Augen, sie war so erstarrt, dass sie nicht merkte, wie sie langsam zu Boden fiel. Drake hingegen nutzte die Zeit, sichbereit zu machen. Er beugte sich vornüber, bis er auf allen vieren stand, um sich im nächsten Augenblick zu Verwandeln. Seine Haut zerfetzte in abermillionen kleine teile, seine Beine verformten sich so sehr, dass es sich zu riesigen Pranken mit Klauen besetzten Zehen wandelte. Sein Kopf und Körper nahmen an Masse zu, der Hals streckte sich empor zum Himmel. Ein wohlgeformter Schweif schlängelte sich zu Boden, bis eine Scharfe spitze daraus hervor trat. Aus Seinem Rücken sproßen zwei mächtige Schwingen, die Lederig und mit Adern besetzt waren. Harte und silbern glänzende Schuppen bildeten sich überall, bis auf seiner Schnauze, diese war Weich und gräulich geblieben. Dröhnend grummelte er unverständliche Worte. Die soviel Bedeuteten wie, "Was willst du hier?!"

Drake erhob sich zu voller größe. Seine, fast schon fünf Meter, höhe entging dem Augenpaar nicht. Der Beobachter schaute hinauf zu Drake und blieb starr. Es regte sich nicht, aber es zeigte auch keine Scheu.

Drake schaute in das Wesen hinein, was er sort sah, begeisterte ihn nur noch weniger. "Sie beobachten" fauchte es nun zu ihm. Es war mindestens genauso wenig, wie drake selber, begeistert. Drake war sich nun sicher, das Geschöpf vor ihnen, war nicht das netteste Geschöpf. Etwas eigenes lag in seinem Gemüt, Selbst verliebtheit und bereit dazu, selbst Freunde zu verraten, wenn es um das eigene Leben ging. Das es sehr Zickig war, hörte er schon, bei seiner Antwort, dazu musste man keine Fähigkeiten haben. Schnaubend, vor verachtung, neigte er seinen Kopf so weit herunter, um Luna zu deuten, dass er nun weg fliegen wollte. Erschrocken zuckte sie zusammen, ihr blick fiel auf seine weichen Nüstern. Lächelnd strich sie ihm kurz darüber, bevor er wegzucken konnte. Ein tiefes grollen rollte aus seiner Kehle, doch Luna war bereits dabei, sich wieder zu in ihre Wölfische Gestalt zu Wandeln. Mit nur wenigen sprüngen, verschwand sie als Schemen durch das Gestrüp am Waldrand. Drake erinnerte sich leicht daran, das ihr Fell etwas Bräunlich Gelb schimmerte. "Nun hast du sie Verjagt!" tänzelte der kleine Fuchs nun endlich aus seinem versteck. Sein aufgeplustertes rotes Fell, glimmte wie längst vergangene Glut. Gleichgültig machte sich Drake daran, ihn noch genauer unter die Lupe zu nehmen. Er fand allerdings nichts, was für ihn Interessant war. Einzig das Fell des Fuchses. "Selbst wenn, wen kümmert es?" schnaubte er den Fuchs an. Er ließ es sich nicht gerne Gefallen, aber anlegen wollte er sich nicht, mit der über dimensionalen Bestie, wie es der Fuchs doch fand, "Ach, na weil du Interesse an ihr hast. Das sah man. Deine Maske ist sehr gut, aber gleich gesinnte sehen, was du unter dieser Maske verbirgst."

Drake verdrehte seine Augen "Ja klar. Und du bist Gott. Pass lieber auf das ich dich nicht Brate, damit du schön Knusprig bist wenn ich dich Fresse."

Der kleine Fuchs schreckte einige Meter zurück, wo er sich hinter eines der Bäume am Straßenrand versteckte. Sein Kopf lugte allerdings vor Neugierde etwas hervor, um zu sehen, ob er es nun wirklich so meinte. Als sich Drake zu Boden packte, wog er sich in Sicherheit und kam aus seinem Versteck heraus, um sich dennoch neben den Baum zu setzen, damit er im fall der fälle fliehen konnte. "Numnum" nuschelte er etwas verlegen. Drake musste daraufhin unwillkürlich Lachen. Der Schalk schlich in den Blick des Fuchses.

Seufzend richtete sich der Drache darum auf, breitete seine Schwingen aus und nickte dem Fuchs zum Abschied zu. Nach dem er das tat, schwang er sich in die Lüfte davon, nach richtung Norden. Dort wo er in den Bergen seinen Unterschlupf hatte. Er liebte es dort, denn es war angenehm kühl, dabei sollten sich Drachen wohler im warmen fühlen, aber Drake mochte es viel lieber, wenn es um ihn herum kalt war.

Also zog er seine Runden durch die hereinbrechende Dunkelheit.

Drake - Seelen flüsternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt