Die Rückkehr nach Hogwarts

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Es war noch dunkel und kalt draußen als der Wecker in Sirius Zimmer läutete. Bereits nach dem zweitem klingeln war Sirius hellwach und drehte seinen Wecker ab. Es war fünf Uhr morgens. Sirius hatte sich den Wecker so früh gestellt um sich für die Abfahrt fertig zu machen bevor seine Eltern wach waren. Sirius sprang aus seinem Bett und ging wie gewohnt ins Bad, dort stellte er sich unter die Dusche. Er ließ das heiße Wasser über seinen Körper rennen und schäumte sich derweil am gesamten Körper ein. Als er sich an jeder Körperstelle gewaschen hatte, schloss er die Augen, genoss die Wärme des Wassers und dachte daran, dass er heute seine Freunde wieder sehen würde und somit die Hölle die er zuhause durchleben musste für ein paar Monate hinter sich lassen konnte.
Als er aus der Dusche stieg wickelte er sich zuerst ein Handtuch um seine Hüfte und stellte sich dann zum Spiegel. Er frisierte seine schwarzen Haare gut mit einem Kamm durch und strich sie sich aus dem Gesicht. Er betrachtete sein Gesicht und war sehr froh, dass es bis auf ein paar Schrammen wieder komplett geheilt war und man nichts mehr von den Gewalttätigkeiten seines Vaters sehen konnte. Leise öffnete er die Tür und verließ das Badezimmer, damit er schnell in sein Zimmer konnte um sich fertig zu machen. Sirius schloss seine Zimmertür hinter sich und suchte sich frisch gewaschene Sachen heraus. Er zog sich eine graue Hose an, welche dieselbe Farbe wie seine Augen hatten, ein hellblaues T-Shirt und einen schwarzen Pullover darüber. Nachdem er sich auch schwarze Socken angezogen hatte, holte er seinen Koffer unter dem Bett hervor und stellte ihn auf sein Bett. Er suchte sich alle Anziehsachen heraus, die er in Hogwarts benötigen würde und schmiss sie in den Koffer. Er legte Remus Pullover hinein und ganz oben noch seine Schuluniform. Danach suchte er seine Bücher zusammen um sie auf den Haufen mit Kleidungsstücken zu legen. Er schaute nach ob er jedes Buch eingesteckt hatte und nachdem er sich sicher war, dass er jedes hatte, packte er alle Sachen ein die er mitnehmen möchte, angefangen bei Süßigkeiten von Weihnachten bis hin zu Fotos, der Decke von Andromeda und Bücher die er in der Freizeit unbedingt lesen möchte. Ganz oben legte er seinen Zauberstab hin und dann schloss er den Koffer. Er stellte den Koffer zu seiner Tür und sah auf die Uhr. Es war halb sieben und somit alle schon wach. Aus dem Grund öffnete Sirius seine Tür und schleppte seinen Koffer so leise es ging hinunter ins Fortzimmer. Er stellte den Koffer ab und ging so unauffällig und still wie möglich in die Küche wo seine Eltern saßen und ihr Frühstück verzerrten. Sirius setzte sich leise mit einer Brotscheibe hin und versuchte einfach ruhig zu sein und starrte sein Brot an. Er sah erst auf als sein Vater mit ihm sprach.
"Sirius wäre es möglich, dass du die Sommerferien wo anders unterkommen kannst?"
"Darf ich fragen warum?" fragte Sirius.
"Wir wollen mit der Familie in den Urlaub fliegen und Cygnus will dich nicht dabei haben." Die Art wie Orion das Wort "dich" aussprach ließ Sirius einen Schauder über den Rücken laufen.
"ähm, klar sollte machbar sein." war Sirius Antwort, er traute sich nicht etwas gegen seinen Onkel zu sagen, er hatte Angst, dass er sonst nicht mehr nach Hogwarts kommen würde, weil sein Vater ihn einsperren würde.
Orion nickte und widmete sich wieder seinem Frühstück und bis zum Ende vom Frühstück sprach keiner der Anwesenden ein Wort. Nach dem Essen räumte Sirius seinen Teller weg und verließ die Küche und ging wieder in sein Zimmer. Der Zug würde erst in drei Stunden fahren, daher hatte Sirius noch zwei Stunden bis er das Haus verlassen würde. Er legte sich auf sein Bett und überlegte was er seinen Freunden erzählen konnte, wenn sie nach seinen Ferien fragen würden. Er dachte auch an Remus und fragte sich ob sie herausfinden würden, was Remus hatte.
Nach zwei Stunden rief Orion nach Sirius und Sirius kam sofort die Treppe runter und zog sich seine Schuhe und eine Jacke an. Er sah seinem Vater in die Augen die funkelten und folgte ihm raus aus dem Haus. Am Ende der Straße blieb Orion stehen und Sirius griff nach seinen Arm damit sie apparieren konnten. Sie waren vor den Bahnhof King's Cross appariert und nachdem Sirius wieder sicher auf den Beinen stand, sah er seinen Vater in die Augen, welcher sich daraufhin umdrehte und wieder verschwand. Sirius zog den schweren Koffer hinter sich her und schritt langsam auf den Hauptbahnhof zu, der jedes Mal aufs Neue einem einfach gigantisch vorkam. Es waren viele Menschen unterwegs und für Sirius war es beinahe unmöglich den richtigen Bahnsteig zu finden. Als er dann am richtigen Bahnsteig stand, dauerte es sehr lange bis kein Muggel hinsah. Sirius rannte auf die Mauer los und kam auf der anderen Seite wieder hinaus. Bei seinem Zug angekommen, musste er sich zuerst einen Weg durch die Menschenmasse kämpfen um in einen der Wagons zu kommen. Nachdem er den schweren Koffer in den Zug gebracht hat, ging er langsam den Gang entlang und schaute in jedes Abteil um seine Freunde zu finden. Gegen Ende des Zuges verlor Sirius langsam die Hoffnung, dass er seine Freunde noch finden würde, doch als er in den vorletzten Wagon sah, strahlten ihm zwei vertraute Gesichter entgegen und grinsend öffnete Sirius die Tür um sich zu seinen Freunden zu setzten.
"Hey Remus, Hey Peter, wie geht's euch?"
"Mir geht es gut danke." antwortete ihm Remus.
"Mir geht es auch gut, wie geht es dir Sirius?" piepste Peter.
"Mir? Es könnte nicht besser sein." sagte Sirius mit überzeugter Stimme und wischte sich unauffällig die Schweißperlen von der Stirn. Sirius setzte sich neben Remus hin und schaute aus dem Fenster, wo er den Bahnhof sah mit den ganzen Müttern die sich liebevoll von ihren Kindern verabschiedeten.
Sirius seufzte innerlich, wie gern hätte er eine Mutter gehabt, die ihm jeden Tag was kochte und jede Minute ihre Liebe zeigte. Wie gern hätte er einen Vater gehabt, dessen Lieblingsbeschäftigung es war mit seinen Kindern Zeit zu verbringen. Eine glückliche Familie. Wie gern hätte Sirius sie gehabt, aber alles was er bekommen hatte, waren ein Vater dessen Lieblingsbeschäftigung es war Sirius zu verprügeln und eine Mutter die ihm eine Scheibe Brot zu essen gab und ihm jede Minute zeigte, wie sehr sie ihn hasste.
"Sirius?" Sirius wurde aus seinen Gedanken gerissen und sah in Remus Augen, der ihn sanft an der Schulter geschüttelt hatte.
"Hm?"
"Woran hast du gerade gedacht? Du warst mit deinen Gedanken gerade sehr weit weg?"
"Nichts." sagte Sirius schnell und sah wieder aus dem Fenster. Er wollte seinen Freunden nicht erzählen wie seine Familie ihn behandelte, besonders nicht jetzt wo sie herausfinden wollten, was mit Remus nicht stimmte.
Der Zug setzte sich in Bewegung und die drei Freunde sahen zu wie sich der Bahnsteig immer weiter entfernte und all die Menschen immer kleiner wurden. Der Zug fuhr immer schneller weg von der Stadt und den ganzen Menschen, direkt ins Grüne, wo Wälder, Flüsse und Berge waren. Hin und wieder sah man ein Reh, welches die Wälder bewohnte aber auch der Anblick auf kleinere Säuger wie Waschbären ergab sich.
Nach einer Fahrt von einer viertel Stunde, wurde plötzlich die Wagon Tür aufgerissen und ein aus der Puste geratener James stand da.
"Sorry Leute. Ich habe mich ein wenig verspätet und habe euch nicht gefunden. Warum sitzt ihr Hirnis auch so weit hinten?"
"Dir auch einen guten Morgen James." lachte Sirius und James nahm gegenüber von Sirius Platz.
"Erzählt wie waren eure Ferien?" fragte Remus.
"Gut" kam es von allen dreien gleichzeitig zurück.
Sie unterhielten sich nur kurz über die Ferien, kamen dann vom Thema ab und grübelten über das neue Schulsemester.
Ihr Gespräch wurde unterbrochen als die Tür abermals aufging und Lily dort stand. Sie hatte ihre roten Haare offen gelassen, welche ihr über den Schultern hingen. Ihre grünen Augen leuchteten und sie trug schon ihrer Schuluniform.
Als James sie erblickte sprang er sofort auf.
"Hallo Lily. Was können wir für dich heute tun." James versuchte möglichst tief zu klingen und stellte sich so aufrecht hin, dass er größer wirkte.
"Ich wollte kurz alleine mit Remus reden." sagte sie leise und vorsichtig.
Als Remus seinen Namen hört, sah er auf, nickte und ging mit Lily raus auf den Gang, bis sie sich sicher waren, dass die Jungs nicht mehr in der Nähe sind.
"Was gibt's Lily?" fragte Remus mit einer fröhlichen Stimme.
"Ich wollte dir was geben." sagte sie nun etwas lauter aber immer noch recht leise. Dann griff sie in ihre Tasche und holte ein kleines Päckchen hervor und gab es Remus.
"Es ist zwar nichts Besonderes, aber ich hoffe trotzdem es gefällt dir als Weihnachtsgeschenk."
Remus öffnete das Päckchen und darin waren ein Schokofrosch und ein paar Bilder. Remus sah sich die Bilder an und fing an zu lächeln. Es waren Bilder von ihm und Lily, die sie im Laufe des Schuljahres geschossen hatten.
"Gefällt's dir?" fragte Lily nun leise.
"Ob es mir gefällt? Lily ich find es einfach wunderbar." sagte Remus voller Überzeugung und lächelte seiner besten Freundin zu. Lily wurde rot und lächelte ebenfalls.
Remus packte die Sachen ein und nahm, dass einen Kopf kleinere Mädchen in eine herzvolle Umarmung. Lily erwiderte der Umarmung und sie standen eine Weile einfach da. Als sie sich wieder voneinander trennten, begleitete Remus Lily noch zu ihrem Abteil, bevor er wieder zu seinem zurückkehrte. Dort fand er James, Sirius und Peter vor, die alle zu ihm sahen, als er das Abteil betrat.
"Was?" fragte Remus.
"Und was läuft so zwischen dir und Lily?" fragte James.
"Was soll laufen? Gar nichts läuft zwischen uns wir sind Freunde, das war's."
James nickte und drehte sich dann wieder weg. Remus setzte sich wieder neben Sirius hin und zusammen schauten sie zu wie die Sonne langsam am Horizont verschwand und sie zogen sich ihre Schuluniformen an, weil sie wussten, dass sie gleich in Hogwarts sein werden und direkt nachdem sie sich umgezogen hatten, blieb der Zug langsam stehen und die Gänge füllten sich mit Schülern. Als der Zug stehen blieb, gingen alle raus und es herrschte ein Chaos am Bahnhof. Die vier Freunde kämpften sich durch die Menge und kamen dann auch in der großen Halle an, wo sie ausgiebig aßen und danach tot müde in ihre Betten fielen, wissend das Morgen der erste Schultag nach den Winterferien war.

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