Langsam ging die Sonne, hinter den Hügeln, auf. Die ersten Vögel fingen an ihre Lieder zu singen und flogen den hellen Strahlen der Sonne entgegen. Die hellen Sonnenstrahlen leuchteten über das Land und glitzerten im Wasser.
In Hogwarts war es noch still. Alle Schüler und Lehrer schliefen noch friedlich in ihren Betten und träumten vor sich hin.
In der heulenden Hütte lag Remus, neben dem Bett, am Boden. Er öffnete langsam seine Augen und versuchte scharf zu sehen. Da er seine Augen nur schwer aufbekam, musste er mehrmals blinzeln, bevor er seine Umgebung richtig wahrnahm. Er versuchte sich aufzusetzen, sackte jedoch wieder zusammen, als er sein Gewicht auf die Arme verlagerte. Er knallte daraufhin mit dem Kopf gegen den Bettpfosten, der hinter ihm war und Schmerztränen schossen ihm automatisch in die Augen. Langsam griff er sich mit der rechten Hand an den Hinterkopf und rieb ihn vorsichtig.
Er startete einen erneuten Aufsetzversuch und hielt sich hinter sich fest, um nicht wieder nach hinten umzufallen. Mit viel Mühe gelang es ihm diesmal sich aufzusetzen und auch sitzen zu bleiben.
Er lehnte sich nach hinten und stütze sich am Bett ab. Nachdem Remus stabil saß und nicht mehr umkippte, sah er zuerst seinen Körper entlang. Er hatte ein paar tiefere Wunden im Brustbereich, aber im Vergleich zu anderen Vollmondnächten, sah er ganz in Ordnung aus. Er fühlte sich lediglich sehr schwach und erschöpft.
Als ein kühler Wind durch das Fenster blies, bekam Remus eine Gänsehaut und griff hinter sich aufs Bett und zog sich die Decke vom Bett. Er wickelte sich die Weiche Stoffdecke, die diesmal eine orange Farbe hatte, um seinen Körper und blieb ruhig sitzen.
Er wollte aufstehen, hatte aber das Gefühl, das seine Beine nachgeben würden und er auf den harten Boden stürzen könnte. Deshalb blieb er sitzen.
Er ließ seinen Blick durch die heulende Hütte schweifen und sah sich um. Es war nicht so viel zu Bruch gegangen. Eine Lade, des Holzschrankes war herausgerissen und lag in Holztrümmern über den Boden verteilt.
„Wenn's sonst nichts ist." Murmelte der elfjährige Junge vor sich hin.
Es gab zwar keine Uhr in der heulenden Hütte, aber nachdem es noch recht kühl war und nur wenig Sonne durch das kleine Fenster schien, war es vermutlich noch recht früh.
Remus überlegte, wie lange es noch dauern würde, bis Professor McGonagall ihn holen und in den Krankenflügel begleiten würde.
Als der Gedanke in seinen Kopf kam, dass er eventuell noch Stunden hier, in der Kälte, sitzen könnte, wurde im schlecht und er beschloss alleine in den Krankenflügel zu gehen.
Remus atmetet ein paar Mal tief ein und aus und zog sich am Bettpfosten langsam hoch. Sein Körper schmerzte, aber es biss die Zähne zusammen und schaffte es sich auf das Bett zu setzen.
Als er auf dem weichen Bett saß, sah er sich um und holte sein Gewand hervor. Langsam, zog er sich sein Shirt, welches er am Vortag anhatte, über den Kopf und schlüpfte durch die Ärmel. Er zog sich noch sein restliches Gewand an. Bei seinen Socken und Schuhen scheiterte er fast, da er sich nicht nach vorne bücken konnte, ohne Schmerzen in seinem Bauchraum zu erzeugen. Nach ein paar qualvollen Versuchen, gelang es ihm trotzdem und er probierte aufzustehen.
Wie er vermutet hatte, war er ganz wackelig auf den Beinen unterwegs und konnte nur kleine Schritte vorwärts machen.
Mit vorsichtigen Bewegungen schaffte er es, langsam die heulende Hütte zu verlassen und kam in den Geheimtunnel, der direkt nach Hogwarts führte. Der Gang war nur schlecht beleuchtet und ziemlich eng. Ein Erwachsener konnte entlang gehen.
Wenn Remus in den nächsten Jahren, viel wachsen würde, müsste er sich ducken, wenn er den Gang entlang geht.
Remus hielt sich links und rechts von sich, an den Wänden an und schritt vorwärts. Es dauerte eine Zeit, bis Remus am Ende des Tunnels ankam.
Vor ihm war nun die große Holztür, die ins warme Schloss führte. Remus musste sich mit seinem gesamten Gewicht dagegen drücken und mit einem Knarren, ließ sich die Türe schließlich bewegen. Remus drückte sie gerade so weit auf, dass er hindurch schlupfen konnte und schloss sie, so leise wie möglich, wieder. Von außen ließ sich nicht erahnen, dass es sich hier um eine Geheimtür handelte, da die Tür in eine Statute integriert war und fast unsichtbar wirkte.
Remus sah nach links und rechts um sich zu versichern, dass kein Schüler kam und trottete langsam Richtung Krankenflügel, als er niemanden sah, oder hörte.
Es war so leise im Schloss, dass jeder Schritt, den Remus machte, laut in den hohen Gängen hallte.
Er erreichte den Krankenflügel und betrat ihn leise, weil er keine Schüler wecken wollte, die dort tief und fest schliefen. Als er Madam Pomfrey nicht sehen konnte, ging er zu ihrem Büro und klopfte sachte an ihre Tür.
Er konnte hören wie sich in der Kammer etwas rührte und kurze Zeit später, öffnete ihm Madam Pomfrey, in einem Morgenmantel die Tür.
„Mr. Lupin." Kam ihr über die Lippen. Ihre Stimme klang überrascht und sie warf einen Blick auf Uhr hinter ihr.
„Was machen Sie schon hier?" Ihre Stimme klang nun sanft und warm.
„Ich bin früh aufgewacht und mir war kalt. Deshalb bin ich schon hier.
Madam Pomfrey nickte verständnisvoll und führte Remus zu einem leeren Bett, hinten im Raum. Remus setzte sich vorsichtig hin, während die Heilerin nochmal in ihre Kammer flitze, und ein paar Sachen holte, sie benötigen könnte. Sie kam mit beiden Händen voll beladen wieder und legte die Sachen mit viel Vorsicht am Nachkasten ab. Mit einem Schwenker ihres Zauberstabes zog sich der Vorhang vors Bett und die beiden waren ungestört von den anderen.
„Wie geht es dir Remus, Schätzchen?" fragte sie, während sie den Korken aus einer Flasche entfernte.
„Es geht sogar. Es war schon schlimmer. Ich habe nur fürchterliche Schmerzen, wenn ich mich bewege." Remus' Stimme war leise und nur für Madam Pomfrey hörbar. Sie bat ihn einmal sein Shirt auszuziehen, was Remus auch tat und sah sich genau die oberflächlichen Wunden an.
Nach einer kurzen Überlegung, schüttete sie von der Flasche, die sie vorher geöffnet hatte, ein wenig auf ein Stück Stoff und tupfte vorsichtig seine Wunden ab.
Es brennte sehr und Remus schloss seine Augen fest und biss sich auf die Lippe, aber es half. Die Flüssigkeit behandelte die Wunde und ließ sie verschließen. Es würde zwar eine Narbe bleiben, weil Verletzungen durch Tierwesen, nur schwer zu heilen sind, aber die Narbe würde schlimmer aussehen, wenn man die Wunde nicht behandeln würde.
Die oberflächlichen Wunden, die Remus hatte, waren schnell alle geheilt, da sie nicht schlimm waren.
„Also Remus, erkläre noch einmal. Wo hast du Schmerzen und wann hast du Schmerzen?"
„Mir tut es sehr stark im Bauchraum und Brustbereich weh. Aber auch meine Füße und Arme schmerzen, wenn ich versuche sie zu bewegen." Madam Pomfrey nickte verständnisvoll.
„Leg dich einmal hin. Ich werde schauen, ob ich durch abtasten etwas erkennen kann."
Remus nickte und legte sich vorsichtig auf das weiche Krankenflügelbett. Madam Pomfrey tastete zuerst seine Arme und Beine ab. Sie murmelte leise und schien mit sich selbst zu reden.
Nachdem sie mit der Abtastung zufrieden war, widmete sie sich dem Brustbereich und dem Bauchraum von Remus. Es tat dem Jungen weh, als die Heilerin vorsichtig verschiedene Stellen an seinem Oberkörper abtaste, wie etwa links und rechts von seiner Brust, oder die Rippen generell.
Nachdem sie zufrieden war tastete sie vorsichtig über seinen Bauch und versuchte etwas zu erkennen.
Nach einiger Zeit, hörte Madam Pomfrey auf und sah ihn an.
„weißt du, ob du in der Nacht irgendwo hinuntergefallen bist?" Ihre Stimme war sanft. Remus überlegte, schüttelte jedoch den Kopf. Er sah die Heilerin mit seinen grünen Augen an.
„Deine Schmerzbeschwerden führen alle zu dem Entschluss, dass du vermutlich einen schweren Sturz hattest und ungünstig gelandet bist. Daher könnten die Schmerzen in deinem Oberkörper, sowie Armen und Beinen kommen. Es ist nichts schlimmes, du sollteste einfach schauen, dass du dich nicht viel bewegst, dann wird das schon wieder." Remus nickte. Madam Pomfrey öffnete eine andere Flasche und schüttete etwas von der Flüssigkeit in einen Becher.
„Trink das, das hilft deinem Körper sich zu erholen." Mit den Worten stand sie auf, nahm ihre Sachen vom Nachtkasten mit und schritt Richtung ihrer Kammer.
Als ihre Schritte nicht mehr zu hören waren, zog sich Remus vorsichtig sein Shirt wieder and und griff nach dem Glas auf seinem Nachtkasten.
Die Zähflüssige Flüssigkeit, war grün und roch abscheulich. Remus hielt sich mit seinen linken Fingern die Nase zu und trank die Flüssigkeit in einem Zug leer.
Als er es das leere Gefäß abstellte, schüttelte es ihm kurz, da er die Flüssigkeit nicht besser schmeckte, als sie roch.
Er legte sich gemütlich im Bett hin und versuchte seine Augen noch ein wenig zu schließen.
Nach dem er viele Male seine Position gewechselt hatte, öffnete er seine Augen und setzte sich auf. Es war unmöglich einzuschlafen und Remus wollte viel lieber in sein Bett im Schlafsaal.
Er stand auf und ging zu Madam Pomfrey, die mittlerweile Medizin ordnetet und herrichtete.
„Was gibt's?" fragte sie, ohne den Blick von ihren Flaschen abzuwenden.
„Darf ich wieder in meinen Gemeinschaftsraum gehen?" fragte Remus leise. Madam Pomfrey hörte auf, ihre Sachen zu sortieren, drehte sich um und sah ihm in die Augen. Sie war kurz still und überlegte.
„Schaffst du das alleine?" fragte sie, leicht besorgt.
Remus nickte, „Wenn etwas sein sollte, kann ich ja wieder kommen." Die Schulheilerin nickte und erlaubte ihm zu gehen.
Remus machte sich gleich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Bis er dort war, hatte er das Gefühl, dass Jahre vergangen waren. Er murmelte das Passwort und kletterte in den Raum hinein.
Er wollte gleich in den Schlafsaal gehen, stoppte jedoch beim Kamin. Dort schliefen zusammengekuschelt, James, Sirius und Peter. Remus ging langsam zu ihnen und sah sie an. James schlief sitzend, an die Couch angelehnt. Sein Kopf hing schief und seine Brille war ihm von der Nase gerutscht.
Auf James' Schoß lag Sirius. Er lag auf seinen Rücken und hatte seine Arme auf seinem Bauch abgelegt. Sein Haarzopf war leicht aufgegangen und ein paar Haare, standen heraus.
Auf Sirius' Beinen lag Peter. Er hatte sich zusammengerollt und seine Hände vor der Brust verschränkt.
Sie schliefen friedlich vor sich hin. Remus lächelte und setzte sich vorsichtig auf die Couch, er war auch noch ziemlich müde und beschloss sich hinzulegen und weiter zu schlafen. Diesmal schlief er schnell ein und konnte noch ein paar Stunden Schlag gewinnen, bevor die Sonne durch ein Fenster schien und Leben in den Gemeinschafsraum kommen würde.
„Remus, verdammte scheiße, wo warst du?" Remus wurde unsanft geweckt und öffnete seine Augen. Er sah seine drei Freunde direkt vor sich. Sie hatten ihn wach geschüttelt.
„Nicht wichtig." Murmelte Remus und schloss seine Augen wieder.
„Nicht wichtig?! Mann, du warst gestern plötzlich verschwunden und keiner wusste, wo du bist. Wir haben uns Sorgen gemacht und beschlossen auf dich zu warten. Aber dann sind wir eingeschlafen." Sirus atmetet fast nicht während er redete.
„Jetzt bin ich ja da." Remus war noch schrecklich müde und wollte schlafen.
„Wie müde bist du bitte? Was hast du gemacht?"
„Nichts, bitte lasst mich schlafen." Remus war mittlerweile genervt und knurrte seine Freunde an. Dies schien jedoch zu wirken, da keiner der drei Rumtreiber mehr ein Wort sagte und ihn in Ruhe ließen.
Nach einiger Zeit, wurde Remus wach, weil sein Magen laut knurrte. Er setzte sich auf, streckte sich vorsichtig und sah, dass James, Sirius und Peter immer noch bei ihm saßen, jedoch Karten spielten.
„Morgen Prinzessin." Sirius strahlte Remus an, als er sah, dass er wach war.
„Wie spät ist es? Gibt's bald Mittagessen?" fragte Remus, in Gedanken bereits bei all dem Essern, was er essen möchte.
„Nun ja..." begann James. Remus sah ihn an „Es gab bereits Mittagessen und Abendessen. Du hast den ganzen Tag geschlafen." Remus klappte der Mund auf. Als er aus dem Fenster sah, konnte er tatsächlich den schwarzen Himmel und die Sterne sehen.
„Fuck." Murmelte er leise.
„Aber keine Angst." Quiekte Peter. „Wir waren vorher in der Küche und haben dir was zum Essen besorgt." Remus sah seine Freunde an.
„Sie holten einen Korb hervor, der mit Köstlichkeiten gefüllt war. Remus Augen glänzten und er setzte sich zu seinen Freunden auf den Boden. Langsam fing er an zu Essen. Er aß frisches Hühnchen mit Reis und Erbsen, eine Kürbispastete hatten sie ihm mitgebracht, frischen Kürbissaft. Remus aß alles was sie ihm gebracht hatten uns ließ sich erschöpft gegen die Couch fallen, als er fertig war. Er sah seinen Freunden beim Kartenspielen zu und zusammen gingen sie noch einmal die Pläne für den morgigen Schultag durch. Sie freuten sich auf ihren Abschlussstreich und jeder von ihnen hatte ein anderes Gefühl, als sie daran dachten, dass sie morgen wieder nach Hause zurückkehren würde.
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Kannst du die Sterne zählen?
RandomRumtreiber/ Wolfstar Jeder kennt die Erzählungen der Rumtreiber. Die vier Freunde und ihre legendären Streiche. Aber niemand weiß was wirklich passiert ist oder wie die Rumtreiber zusammen gefunden haben. Diese Fan-Fiction erzählt die Gesch...