Der nächste Tag brach an, es war ein regnerischer Septembertag, der Himmel war grau und die dicken Regentropfen verließen die Wolken um dann mit einem leisen Plopp auf der Erde zu landen. Der Tag war vielleicht kein schöner aber Remus, Sirius, James und Peter waren trotz des Wetters besser gelaunt als eh und je.
Die vier Jungs rannten zusammen durch das Schloss auf den Weg zur großen Halle. Sirius der angab den Weg zur großen Halle zu kennen, lief vorne und führte das kleine Rudel an. Seine kinnlangen dunklen Haare waren durch das Rennen leicht zersaust, der Knoten seiner Krawatte war locker und sein Hemd hing über der Hose.
Dicht hinter ihm lief James, dessen schwarze Haare nicht unordentlicher hätten sein können, aber laut ihm konnte man seine Haarmähne nicht bändigen. Seine Krawatte war ganz aufgegangen und hing ihm locker über der Schulter. Sein Hemd war unordentlich in die Hose hineingestopft und ein Stück seines Hemdes hing auch aus seiner Hose.
Neben James rannte Remus, der es als einziger geschafft hatte sich so anzuziehen, dass es nicht aussah als wäre er gerade überfallen worden. Jedoch war auch bei ihm das Hemd durch die Bewegung locker geworden.
Mit Abstand wurden die drei Jungs von Peter verfolgt. Der kleine bummelige Junge mit den blonden Haaren hatte Probleme mit seinen großen und sportlichen Freunden mitzuhalten.
Als die vier Jungs vor der großen Halle waren, machte Sirius ganz plötzlich Halt und James und Remus rannten in ihn hinein, wodurch Sirius einen Meter nach vorne geschubst wurde und dort fast in ältere Schüler krachte. Er drehte sich um und die drei verschnauften erst Mal und dann kam bereits Peter um die Ecke gerannt und blieb stehen, anscheinend sehr froh darüber dass sie nicht mehr liefen.
"Was habe ich gesagt? Ich kann uns perfekt zur großen Halle führen." sagte Sirius und sah seine Freunde an.
"Ja. Nachdem wir uns ungefähr vier Mal verlaufen haben und wir einmal im Kreis gerannt sind." sagte Remus völlig außer Puste und James der neben ihn stand begann zu lachen.
Sirius sah spielerisch beleidigt zu Remus, worauf James noch mehr zu lachen begann.
Er fing so stark an zu lachen, dass sich ein paar Schüler nach ihm umdrehten, doch er hörte nicht auf.
"Potter? Was soll dass werden wenn es fertig ist?" Professor McGonagall war zu ihnen gekommen um nachzusehen was mit James los war.
"Nichts Frau Professor."antwortrete James, richtete sich die Brille die ihm verrutscht war und fing an sich wieder zu beruhigen. Nachdem Professor McGonagall gegangen war, sah Sirius James an
"Was war denn so lustig?" fragte er mit einem Grinsen auf seinem Gesicht.
"Dein Schmollblick Siri ist einfach Bombe." Sirius setzte den beleidigten Gesichtsausdruck nochmal auf und alle drei Jungs konnten sich diesmal keinen Grinser unterdrücken.
Die drei beruhigten sich und betraten die große Halle und setzten sich an den Tisch. Beeindruckt von der Auswahl an Frühstück, nahm sich jeder der Jungs so viel wie er auf den Teller bekam, nachdem sie pappsatt waren kam auch schon McGonagall vorbei um ihnen ihre Stundenpläne auszuteilen. Sie musterte die Jungs durch ihre Brille.
"Bitte ziehen sie sich wieder gescheit an, bevor sie zum Unterricht gehen. Sie sehen aus wie eine Bande Banditen." Mit den Worten verließ sie die Jungs.
"Erste Stunde Zaubertränke." stellte Peter fest und sie beschlossen sich auf den Weg zum Unterricht zu machen. Sie richteten sich auf den Weg zum Klassenraum wieder her und suchten sich schnell einen Platz.
Remus beobachtete das Geschehen und sah auch Lily, die sich neben Severus setzte.
Die Türe wurde zugemacht und ein dicker Mann betrat den Klassenraum. Er ging nach vorne und stellte sich der Klasse vor.
"Meine Name ist Horace Slughorn und ich werde dieses und vermutlich auch die nächsten Jahre ihr Lehrer in Zaubertränke sein. Bitte holen sie die Bücher raus und schlagen sie alle die Seite fünf auf, wir werden heute eine Schwell-Lösung brauen."
Die Schüler öffneten die Bücher und lasen sich die Zutaten durch bevor sie in Gruppen zusammengingen und sich die Zutaten holten die sie für den Trank benötigen.
Es war eine halbe Stunde vergangen, seit sie begonnen hatten und bereits vier Schüler waren mit dem Zaubertrank in Berührung gekommen und mussten mit Körperteilen unnatürlicher Größe in den Krankenflügel gebracht werden.
"Was glaubt ihr passiert wenn man ein paar Tropfen auf den Kopfen bekommt." begann James zu überlegen und im nächsten Moment hatte er sich auch den Schöpfer geschnappt und ein paar Tropfen nach vorne geschossen und im nächsten Moment schrie ein Junge auf. Es war Severus, dessen Kopf auf die Doppelte Größe angeschwollen war. Lily die mit ihm zusammen gearbeitet hatte, hatte einen großen Schreck bekommen und James konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und sah zu wie Severus von Slughorn in den Krankenflügel gebracht wurde.
Es läutete zur Pause und die Jungs verließen den Klassenraum.
"Oke, dass war einfach genial." sagte Sirius.
"Du hättest ihn schwer verletzen können." antwortete Remus mit ernster Stimme.
"Ach Remus sein ein bisschen lockerer." antworte James. Peter ging neben ihnen her, sagte jedoch kein Wort.
Die restlichen Stunden verliefen langsamer und nach der letzten Stunde machten sich die Freunde wieder auf den Weg zum Gemeinschaftsraum. Sie setzten sich auf die Sessel vor dem Kamin und fingen über ihren Ersten Schultag an zu reden. Remus las nebenbei ein Buch, Peter beschloss in die Bibliothek zu gehen und seine Hausaufgaben zu machen und während Sirius James etwas erzählte, bemerkte er das James ihm anscheinend nicht mehr zuhörte.
"Hallo? Erde an James." er sah zu James und setzte sich neben ihn, dann sah er was James so ablenkte. Es war ein Mädchen mit langen rot gelocktem Haar dass ein paar Sessel weiter saß und die Hausaufgaben machte. James sah sie wie gebannt an, doch sie schien nichts zu merken.
Sirius gab es auf die Aufmerksamkeit von James zu bekommen und wandte sich Remus zu.
"So du als Halbblut musst ja einen Muggel als Mutter oder Vater haben. Wer von den beiden?"
"Meine Mama." antwortete ihm Remus.
"Und als was arbeitet deine Mutter?"
"Meine Mama arbeitet in einer Bäckerei."
"Bäcker was?"
Remus legte das Buch weg und sah Sirius an.
"Bäckerei. Meine Mama hat einen Laden und sie backt jeden Tag frisches Gepäck um es zu verkaufen."
"Also ist deine Mutter ein Hauself?"
"Was? Nein Sirius ist sie nicht."
"Na sicher Remi, schau sie backt für ihren Gebieter und muss es dann verkaufen damit der Gebieter Geld bekommt. Wieso hat noch niemand deiner Mutter ein Kleidungsstück gegeben?"
Remus musste einmal laut seufzen.
"Schau Sirius meine Mama ist ein Mensch, kein Hauself und nein sie arbeitet nicht für ihren Gebieter denn den hat sie nicht. Die Bäckerei gehört ihr und sie arbeitet dort mit ihren Angestellten."
"Aso ich hab es kapiert." sagte Sirius
"Endlich." murmelte Remus.
"Deine Mutter ist der Gebieter und hat Elfen die für sie arbeiten."
Remus gab es auf und versuchte das Thema zu wechseln.
"Und wie ist es bei dir zuhause."
"Anders." murmelte Sirius.
"Wie genau?"
Doch Sirius antwortet Remus nicht, sondern tat so als hätte er nichts gehört. Es herrschte für einen Moment Stille.
"Remus darf ich dich was fragen?"
Remus nickte und wandte sich Sirius komplett zu.
"Weißt du wie dass ist, wenn man etwas weiß, dass man niemanden erzählen darf oder keinen erzählen kann. Etwas dass so schlimm ist dass du die ganze Zeit darüber nachdenken musst?"
Remus sah ihn einen Moment an bevor er ihm antwortete.
"Sirius was ist los?" Sirius antwortete ihm nicht.
"Hey Jungs, was habe ich so verpasst?" James hatte sie umgedreht und lauschte nun den Worten seiner Freunde.
"Nichts, wir haben uns nur über unsere Familien unterhalten" antwortete ihm Remus.
James sah etwas misstrauisch, beschloss aber nicht nachzufragen. Die drei redeten noch eine Zeit bevor Remus nach einem Blick auf die Uhr aufstand.
"Ich muss zu Professor McGonagall" antwortete er auf die fragenden Blicke seiner Freunde. Er verließ den Gemeinschaftsraum und ging in schnellen Schritte zur Madam Pomfrey, die ihn schon erwartete. Zusammen verließen sie das Schloss und gingen in der Abenddämmerung das Schulgelände hinunter zur peitschenden Weide. Mit einem Schwung ihres Zauberstabes schaffte es die Schulkrankenschwester den Baum zum Stillstand zu bringen und zusammen traten die beiden ein. Ein langer Tunnel führte tief in die Erde hinein und nach einer gefüllten Ewigkeit erreichten sie Treppen die nach oben führten. Die beiden gingen still hinauf und oben kamen sie in mehrere Räume und er wurde in einen geführt, wo Remus ein Bett vorfand, auf welchem er sich ausruhen konnte.
"So Mr. Lupin, hier werden sie jedes Mal herkommen wenn Vollmond ist und in diesem Schrank finden sie Ersatzkleidung, falls sie ihre einmal zerstören sollten. Sie werden morgen in der früh abgeholt. Ich wünsche ihnen viel Glück für die Nacht."
Mit den Worten verließ Madam Pomfrey ihn und im nu war er ganz alleine hier. Remus sah sich im Zimmer um, es gab auch etwas zu essen und er konnte nicht anders als in die Schüssel zu greifen und sich einen Apfel zu nehmen. Er setzte sich aufs Bett und überlegte was seine Freunde wohl oben im Schloss machten. Und als er an seine Freunde dachte wurde im mulmig im Magen, was ist wenn sie herausfinden würden dass er ein Werwolf war, würden sie noch mit befreundet sein wollen oder würden sie ihn verlassen. Allein bei dem Gedanke lief es Remus eiskalt den Rücken runter. Er wollte das Schloss sehen, aber es fiel ihm auf dass es kein Fenster gab aus denen er schauen konnte, lediglich ein kleines oben an der Wand, welches ein wenig Licht in den Raum hinein lies. Er wusste nicht wie spät es war, wie lange es noch bis zu den unerträglichen Schmerzen der Verwandlung dauern würde. Er versuchte aus den Fenster zu sehen und schob sich einen Sessel zu dem kleinen Fenster hin und sah hinaus, die Sonne war mittlerweile verschwunden und die Sterne funkelten am Himmel.
"Wie viele Sterne es wohl gibt? Wahrscheinlich viel zu viele um sie zu zählen." Remus sprach mit sich selbst und sah wie gebannt hinaus auf den sternklaren Himmel, die Sterne leuchteten heller, als alles andere und Remus genoss es einfach in die Sterne zu sehen. Das Funkeln der Sterne spiegelte sich in seinen Augen wieder und bevor er etwas machen konnte, tauchte der Mond am Himmel auf. Er war groß und leuchtete hell und dann geschah es, Remus hörte seinen Puls der dramatisch schneller wurde. Er sprang schnell vom Sessel und schmiss sich aufs Bett, er spürte wie seine Knochen in die Länge gezogen wurden und er schrie vor Schmerzen.
"Ja Sirius ich weiß wie es ist, wenn man ein Geheimnis hat, dass man niemanden erzählen kann." War dass einzige was er noch unter Schmerzen sagen konnte bevor alles schwarz wurde.
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Kannst du die Sterne zählen?
AcakRumtreiber/ Wolfstar Jeder kennt die Erzählungen der Rumtreiber. Die vier Freunde und ihre legendären Streiche. Aber niemand weiß was wirklich passiert ist oder wie die Rumtreiber zusammen gefunden haben. Diese Fan-Fiction erzählt die Gesch...