Ich bin unsichtbar.
Wusstet ihr das noch nicht? Na ja, klar wie denn auch, schließlich kann man es ja auch nicht bemerken, wenn ich so lange und so oft unsichtbar bin. Aber es ist wahr. Manchmal bin ich einfach nicht da. Leute vergessen einen und man selbst sagt auch nichts. Warum? Tja, so genau weiß ich das gar nicht ... eventuell, weil man selbst zu verletzt ist. Weil man im Nachhinein doch hofft, bemerkt und nicht vergessen zu werden.
Seid ihr auch einer dieser Menschen? Dann - Willkommen im Club! Ist zwar irgendwie nichts, worauf man stolz sein sollte, aber ich schätze, Außenseiter sollten zusammenhalten. Ohnehin - ich war mein ganzes Leben lang eine Außenseiterin. Klar, es gab Momente, wo nur ich im Mittelpunktstand. Aber diese verflüchtigten sich auch schon wieder schnell, wie das Leben einer Eintagsfliege. Wie ihr also sehen könnt, bin ich es gewöhnt, nirgendwo dazu zu gehören. Jedenfalls nicht so richtig. Ich fühle mich schon lange niemanden mehr wirklich zugehörig. Als ob ich dazu bestimmt wäre alleine zu sein, eine Einzelgängerin. Wie eine Katze manchmal eben ... vielleicht sind sie auch deshalb meine Lieblingstiere. Unabhängig. Stark. Faszinierend.
Dabei will ich gar nicht unsichtbar sein. Oder alleine. Isoliert und einsam.
Aber was, wenn man das Gefühl hat, nirgendwo mehr richtigen Anschluss zu finden? Das Gefühl,einfach nicht in diese Welt zu passen ...
Mit unsichtbar meine ich auch, dass alle einen ansehen. Und doch durch einen hindurch. Sie sehen mich, aber eben doch nur meine Hülle, aber nicht, was sich unter ihr verbirgt. Na ja gut, ich bezweifle, dass jemand diesen Anblick ertragen könnte. My head is a jungle, all inside of my head is only such a mess.
Aber was ich mich jetzt schon längere Zeit frage:
Alle erwarten von einem, dass man sein Bestes gibt. Das man in der Schule nur gute Noten schreibt, dem Druck standhält, sich dabei um Liebesbeziehung, Freundschaft, um die Familie und um seine eigenen Hobbys kümmert. Das man einfach nur still vor sich hin lebt. Zu welchem Zweck? Um eine Berufung zu finden, irgendwo sesshaft zu werden und je nach Glück eine Familie gründen. Und dann? Und dann, verfickte Scheiße?!?!?
Wuhuu, dann bewältigen wir alle zusammen die Probleme die sich in dieser Phase unsereres Lebens uns in den Weg stellen. Oder was? Wir bereisen die Welt, haben echt Spaß, oh yeah!
Manche Menschen sind so einfach gestrickt. Manche denken kein Stück weit. Fast keiner denkt daran, was morgen sein könnte. Alle jagen nur ihren eigenen Problemen nach. Klaar, kann ich wirklich verstehen. Wenn's einem selber dreckig geht, kann man anderen schlecht helfen. Aber stellt euch das mal als Bild vor:
Alle haben ein Stück Klebeband auf ihre Augen geklebt bekommen, welche ihre Probleme symbolisieren. Je nachdem wie groß ihre Probleme sind, desto breiter das Klebeband. Manche sehen ein wenig, der Rest kann aber keinem mehr auf die Bahn helfen oder andere ins Licht leiten auf das sie eigentlich zusteuern, weil sie sich nicht einmal selbst helfen können.
Ich selbst hasse Menschen. Ich hasse es ein Mensch zu sein. Ich hasse mich. Ich hasse diesen Planeten. Wobei der im Grunde genommen nichts zu diesem Drama beizutragen hat. Er reagiert lediglich allergisch auf uns, und das löst entsprechende Reaktion aus. Verständlich, oder?
Ich hasse Menschen zwar, aber ich kann sie gleichzeitig auch nicht leiden sehen. Zumindest die meisten nicht. Irgendwo gaaanz tief in mir schlummert noch jemand in mir, der glaubt, manche haben einen eingeschränkteren Geist und ein eingeschränkteres Bewusstsein als andere. Und das man deswegen nicht viel dafür kann.
Aber um was ich mir wirklich Sorgen mache, ist unser Planet. Die Erde kann ein solch schöner Planet sein, und wir haben ihn verdorben ... dabei schöpfen wir aus ihr unsere gesamte Nahrung, Kraft und Energie. Es muss doch einen Weg geben, sie irgendwie zu schonen.
Oft denke ich über Tiere nach, über die Erde und wie man ihr helfen kann. Und oft frage ich mich, ob all diese kleinen Menschenbewegungen von Vegetariern überhaupt etwas bringen. Natürlich, dass Meer besteht aus lauter vielen kleinen Tropfen. Aber wisst ihr, ich esse eigentlich ziemlich gerne Fleisch. Was mich anwidert ist, wie wir es ... zubereiten und wie die Tiere leiden müssen. Sie haben gar keine andere Wahl. Sie sind geboren um zu sterben ... viele schätzen das, glaube ich, gar nicht wert. Wenn wir die Tiere wenigstens auf faire und natürliche Weise erlegen würden, so wie ganz früher ... mit fairen Mitteln. Tiere haben auch nichts weiteres als ihre angeboren Fähigkeiten und ihren Körper. Hier und da ein paar scharfe Krallen. Und was haben wir? Natürlich haben sie keine Chance.
Das und vieles mehr geht mir durch den Kopf. Jeden Tag. Könnt ihr euch vorstellen, dass man da schnell mal durchdreht und wahnsinnig wird? Das man am liebsten irgendwas oder irgendwen schlagen würde, nur um mal kurz seine Ruhe zu haben?
Wisst ihr, wen ich beneide?
Dumme Menschen.
Undzwar in dem Sinne, dass sie total unsensibel sind. Das sie kein bisschen weiter denken können als an ihre eigenen kleinen mickrigen Probleme und ihre eigenen Gefühle. Die einfach nichts anderes von der Welt sehen, ausser sich. Die nicht verstehen können, wie andere sich fühlen, weil sie dieses Empfindungsvermögen nicht haben, und keine Empathie. Die an nichts anderes denken müssen, so wie ich.Denn ich kann meinen Kopf nicht abschalten. Alles strömt auf mich ein. Und ich kann nicht immer alles ausblenden. Für mich ist die Welt so, als würde ich am helllichten Tag hinter einem geschlossen Fenster stehen, das alles von außen reflektiert. Ich sehe alles. Alles und jeden.Autos, lauter Menschen und Tiere. Aber keiner sieht mich, obwohl ich gleich in ihrer Nähe stehe.
Aber, ja, im Grunde genommen geht es mir ganz gut. Und einige von euch werden sich jetzt denken, dass es mir im Vergleich zu den Menschen in Afrika oder sonst wo wirklich gut geht. Freunde, das ist auch noch 'n Thema. Aber dazu später mehr.
Sollte ich um Hilfe schreien? Nö .Ich will keine Hilfe. Das klingt, als wäre ich schwach. Mit niemanden reden. Zumindest nicht, nachdem ich erst auf sie zugehen musste. Dämlich, ich weiß. Aber ist ja klar, dass sie dann gerne wissen wollen was in meinem Leben so abgeht. Aber ne, ne. Ich vertraue ganzen zwei Menschen auf diesem Planeten. Und die haben - wen wundert's - auch noch eigene Probleme. Noch dazu kann ich sie nicht immer sprechen, und manchmal will man, wenn man sich denn schon sieht nicht immer über alles negative reden. Und so kommt es dazu, dass sich alles anstaut.
Ich will reden, aber traue keinem. Aus Angst, verletzbar zu sein.
Und jetzt soll mir nochmal einer sagen, wenn es Probleme gibt, soll man sich einfach darüberaussprechen. Mit wem? Wie? Wann? Wo?
Menschen sehen die Alice, die vor ihnen steht, aber sie sehen nicht, was darunter liegt. Als wenn über dieser Schicht von lauter Bruchstücken etwas liegt, dass andere Sache reflektiert, sodass niemand sehen kann, was eigentlich dort verborgenes liegt.
Menschen denken, alles wäre in Ordnung, weil ich immerzu lache. Wenn ich nicht lache, würde ich heulen.
Aber warum anderen überhaupt erst zeigen, dass man schwach ist.
Warum nicht gleich einfach unsichtbar bleiben ...
1. Mal Hochgeladen - 16. November2014
Aktualisiert - 18. Juli 2015
Hochgeladen - 11. August 2016
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Blue Secrets
PoesíaIch drehe mich Und tanze Heb' ab Fliege Auf diesen Zeilen In schwarz-weiss Auf den Rücken meiner Bücher Denn lieber bin ich allein in meiner Welt Als nur eine Sekunde In dieser. (Alte Texte) 02/08/2016 ⓒ by Hassgewitter All Rights Reserved [Bildr...