Wörter.
Sie sind ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Mit Hilfe von ihnen erschaffen wir Welten, sind dazu in der Lage unseren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Sie kommen überall vor, begegnen uns in jeder Situation des Lebens, sind gar nicht erst wegzudenken. Es gibt viele Sprüche, wie:
»Wenn Worte fehlen, dann spricht die Musik.«
»Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.«
»Music is what feelings sound like.«
Und ich möchte keinen dieser Sätze kritisieren oder abstreiten, dass dieser zutrifft. Sagt mir jedoch, wie ihr einen Song, ein Lied beschreiben würdet, ohne Worte? Mit einem Bild; ihr würdet es vielleicht zeichnen oder künstlerisch darstellen? Gut, aber wie beschreibt ihr das wiederum? Dafür sind Worte da. Und die braucht man ja nun nicht zu beschreiben. Sie sind einfach da, in unserem Kopf vorhanden und fest verankert. Wenn wir ein Wort nicht verstehen, so wird es mit anderen Wörtern erklärt, mit Synonymen. Umschreibungen.
Genauer betrachtet ist das Ganze schon faszinierend. Und verrückt. Wie lernen wir die Worte? Wie Vokabeln. Und mit unseren eigenen Eindrücken, mit unseren individuellen Erlebnissen auf dieser Welt. So prägen sich die Worte in unser Gehirn. Für den Einen macht ein bestimmtes Wort mehr aus als für den anderen.Was mich aber interessiert, wie Worte unser Leben beeinflussen. Klar, »ein Messer kann sein Ziel verfehlen, aber Worte treffen immer.« Noch so ein Spruch, der stimmt. Und doch müssen nicht alle Worte immer gehört werden; sie wollen nicht immer gehört werden.
Für mich ist es besonders erstaunlich, wie Worte über mich bestimmen. Auch wenn eine ganz andere und ebenso wichtige Tatsache die Frage der Perspektive und Interpretation ist. Einen fettleibigen beispielsweise trifft das Wort »Walross« nämlich ohne Zweifel mehr, als jemanden, der "normal" gewichtig ist. Oder wenn jemand ein leicht angehauchtes Aussehen mit asiatischer Abstammung hat, und der Begriff »Chinese« fällt. Himmel noch einst, ich weiß nicht, wie Menschen so grausam sein können. Wie kann man solche Dinge nur sagen? Das könnte ich nicht einmal, wenn ich die Person nicht sonderlich ausstehen könnte und ich mit ihr im Streit läge. Das ist unter meiner Würde. Man kann Menschen nicht für etwas verantwortlich machen, für das sie nichts können. Es ist ihr Aussehen. Sie sind mit diesen Eigenschaften auf die Welt gekommen. Und gegen Übergewicht lässt sich zwar durchaus was machen, aber dafür benötigt man zunächst einmal den Mut und jede Menge Durchhaltevermögen. Das muss man nämlich erst mal durchziehen können.
Außerdem gibt es da noch so etwas, das nennt sich "Krankheit". Da kann man dann nichts für.Trotz alldem glaube ich, dass es definitiv davon abhängt, wie man sich selbst sieht und wahrnimmt. Man kann sich ein ganzes Leben lang nicht bewusst sein, dass man anders ist, als andere Leute. Und selbstverständlich meine ich in einem gewissen Maß von 'anders sein'. Natürlich sind nicht alle Leute gleich. Ich kann nur so viel sagen: Eure Welt und Sichtweise über euch selbst kann von einem Tag auf den anderen erschüttert werden und euch in verhängnisvolle Selbstzweifel stürzen.
Lasst das auf keinen Fall zu.Egal, was kommt: lasst euch diese Sache nicht zu Kopf steigen oder zu nah ans Herz gehen. Es tut euch nicht gut. Genau so, wie zu viele wirre Gedanken einem nicht gut tun. Sie zerstreuen euch nur und säen Unheil, Frustration und Unzufriedenheit mit euch selbst und anderen.
Worauf ich eigentlich hinaus will: Worte sind mächtig. Sie verleihen uns Macht, indem wir sie uns zu eigen machen. Ein Wort genügt, und für eine Person kann eine Welt auf-oder untergehen. Abgesehen von Gestikulationen, Stimmlagen und Gesichtsausdrücken sind Worte die wichtigste Methode, um sich der Welt mitzuteilen. Etwas, was die Menschheit perfektioniert hat.
Oder zumindest perfektioniert haben sollte. Man sollte nämlich auch wissen, wie man seine Worte richtig einsetzt.Oft fehlen einem die Worte, wenn etwas ganz wunderbares oder etwas furchtbares geschehen ist. Aber es können einem auch in bestimmten Situationen die Worte fehlen. Beispiel: Großmutter des Freundes ist kürzlich verstorben. Tja, der Tod ist schon so eine Sache. Ich persönlich sehe das ja mit einer sehr zwiegespaltenen Meinung.
Der Tod beraubt uns unseren Liebsten. Und wir trauern. Wir leiden, wir weinen, wir sterben jedes Mal mit. Aber andererseits - sie sind frei. Ich mein, hey. Es kann sie einen Scheißdreck interessieren, was hier nun abgeht. Ich glaube nicht, dass dies so sein wird, aber ich mein ja nur. Sie wissen, was auf uns zukommt und freuen sich vielleicht für uns. Wer weiß, vielleicht beginnt das wahre Leben ja erst nach dem Tod? Und nein, potenzielle Selbstmörder sehen dies nun bitte nicht als Anlass Suizid zu begehen, danke. Das soll nämlich eigentlich dazu dienen, euch vielleicht ein wenig die Trauer über den Verlust einer geschätzten Seele zu erleichtern. Es alles erträglicher zu machen. Zumindest irgendwie. So ist es doch einfacher? Zu glauben, nach dem Tod wäre alles schöner, unbeschwerter? Ich glaube daran.
Aber ich glaube nicht an die Hölle. Und auch nicht an den Teufel. Zumindest nicht in diesem Sinne. Ich glaube, dass das hier die Hölle ist und in jedem von uns steckt ein kleines bisschen vom Bösen drin. Und unsere Aufgabe in all unseren Leben hier (glaube an Reinkarnation) ist es, dieses Böse Stück für Stück auszumerzen.
Ich seh schon, unsere Chancen stehen echt super auf so einem klasse Planeten. Wie soll man sich denn bitte nicht ständig mit mehr und mehr Sünden beladen? Wie viele Leben soll man bitte gelebt haben, bis man endlich frei ist? Als Tier tötet man. Egal ob Pflanzen- oder Fleischfresser. Vom Menschen fang' ich gar nicht erst an, das wär' lächerlich. Soll ich so lange warten, bis ich 'ne Kackpflanze bin und ich bis zu dem Moment ein langes vollkommenes, friedliches Leben habe, bis so ein blödes Kind kommt und mir den Kopf abreißt?
Cool.
Echt cool, muss ich schon sagen.
Ich weiß Leute, meine Philosophie ist echt großartig. Und so leicht verständlich. Aber dafür kann ich nix, dafür ist das Leben schlichtweg zu komplex, als dass wir es in Worten erfassen können. Oder überhaupt irgendwie.Aber wir können es versuchen. Und genau das tun Philosophen. Sie bemühen sich darum die Welt mit jeder ihrer Ansichten ein kleines Stück verständlicher für uns zu machen, damit wir den richtigen Weg beschreiten.
Na ja, ich versuche es zumindest.
Manche reden nämlich darüber, dass es ihnen wichtig wäre, einen Fußabdruck zu hinterlassen.
Ich glaube nicht, dass mir das so wichtig ist. Viel wichtiger ist es mir, die Menschen zu bewegen. Mit Worten. Und vielleicht gelingt mir das irgendwann so gut, dass es auch noch unsere Nachwelt beeinflusst. Dann habe ich einen kleinen Fußabdruck hinterlassen. Und das allein genügt mir.Allerdings beeinflussen wir ja auch mit jeder Sekunde, die wir leben, die Welt. Die vielen einzelnen Tropfen im Meer machen das Gesamtbild aus.
Mit jeder noch so winzigen Handlung die wir tun, beeinflussen wir die Welt.
Wenn die nette alte Dame von gegenüber dich bei ihrem Anblick nicht daran erinnert hätte, dass du deine Omi heute zum Arzt fahren musst, dann hätte sie es womöglich auf eigene Faust versucht und wegen ihrem hohen Alter einen Verkehrsunfall gebaut.
Eine einzelne Tat löst viele andere aus.
Wirkung und Reaktion.Und das gilt für jeden von uns. Für diejenigen unter euch, die sagen, die Welt sei besser dran ohne sie:
Seit realistisch. Statt euch nur die schlechten Taten ins Gedächtnis zu rufen, denkt auch mal an die guten Sachen, die ihr bewirkt habt. Die Welt würde garantiert nicht besser aussehen, wenn es euch nicht gäbe oder nie gegeben hätte.Jeder einzelne Moment unseres Lebens ist kostbar. Nicht jeden können wir so verbringen, wie es uns beliebt. Aber es ist unser Leben, also lasst uns was draus machen.
Und wenn ihr nur eine begrenzte Anzahl an Worten für euer Leben habt:
Was würdet ihr sagen?
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Irgendwie weiß ich wie immer nicht so recht, was ich eigentlich sagen soll. Ich weiß einfach nicht, was ich von dem alten Ich, das ich damals war, halten soll. Es ist so eigenartig. Als wären wir Fremde. An einigen Stellen habe ich mich auch tatsächlich fremdgeschämt. Als wäre es eine andere Person, die da spricht, mit entfernten ähnlichen Gedanken von mir. Nur verdreht und ... naiv.
Aber eines kann ich definitiv sagen: Schreiben ist gut. Unabhängig davon wie gut das Geschrieben an sich ist, welche Qualität der Inhalt hat.
Schreiben ist gut, weil du, wenn du deine Texte nämlich behältst und sie einige Jahre später wiederfindest erkennst, dass du dich weiterentwickelt hast. Irgendwie. Ich hatte das Gefühl, als würde ich seit Jahren an ein und derselben Stelle feststecken, ohne mich irgendwie gerührt zu haben. Und das Gefühl mag zwar vielleicht nicht verschwunden sein, aber dennoch weiß ich, dass ich nicht mehr so naiv bin wie damals.
Das ist einerseits gut, andererseits schlecht. Weil ich damit zum Beispiel alles viel pessimistischer sehe. Ich kann meinen eigenen Worten keinen Glauben mehr schenken. Ich musste über das, was ich da von mir gegeben hatte, lachen. Ich kann nicht glauben, dass ich so primitiv gedacht habe und mir alles so einfach machen wollte. Zwar vertrete ich im Wesentlichen eigentlich noch die gleiche Meinung, aber gleichzeitig ist so vieles ganz anders. Ich weiß nicht, ob es jemanden interessieren würde, aber irgendwie fände ich eine Gegenüberstellung mal ganz interessant.
Denn es ist schön zu wissen, dass ich mich weiterentwickelt habe. Und es wäre doch ganz lustig mal einen direkten Vergleich zu haben, wie ich heute denke.
Vielleicht habt ihr ja Ideen und Vorschläge.
Etwas hat sich aber nicht geändert: Ich will mit meinen Worten noch immer Menschen bewegen.
Ob ich es je schaffen werde?
Erneut Hochgeladen - 11/06/2017 - Sonntag [18:01 Uhr]

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Blue Secrets
PoetryIch drehe mich Und tanze Heb' ab Fliege Auf diesen Zeilen In schwarz-weiss Auf den Rücken meiner Bücher Denn lieber bin ich allein in meiner Welt Als nur eine Sekunde In dieser. (Alte Texte) 02/08/2016 ⓒ by Hassgewitter All Rights Reserved [Bildr...