Stiller Tod #wattys2016

6~ ICH RASTE AUS!!

>Es geht um eure Klassenfahrt. Wie ihr wisst könnt ihr euch das Ziel selbst aussuchen. Ihr habt die Möglichkeit am ende oder gleich am Anfang des Schuljahres zu verreisen. Begleiten wird euch Frau Petzold und Herr Runge.< sagte der Schulleiter. Er kam mitten im Unterricht herein spaziert und klärte uns auf was nun Sache ist. Insgeheim freute ich mich auf die Reise, aber das konnte ich ja hier nicht so öffentlich preis geben.

Sofort wurde in der Klasse diskutiert. Reiseziele, ob jetzt sofort oder erst am ende des Schuljahres, ja sogar die Zimmeraufteilung meinten einige bereden zu müssen. Ab und an fielen ein paar Reiseziele welche unser Schulleiter an die Tafel schrieb.

>Ich erbitte eine Meldung wer für Italien ist?< drei Schüler meldeten sich.

>Nun.. London?< Etwa 10 Schüler...

>Das Letzte Reiseziel, ok das hätte ich mir schon denken können. Wer ist denn alles für Spanien?<

Ich hob mit dem Rest der Klasse die Hand. gut, Spanien steht schon mal fest. Fragt sich nur noch wann...

Genau die Hälfte der klasse meldete sich für den Termin ende des Schuljahres. Als 'Abschluss'. Unser Schulleiter warf eine Münze. Kopf war für gleich, Zahl für ende des Schuljahres.

Die Münze zeigte klar und deutlich den Kopf. Ich ging gedanklich schon mal das durch was ich alles mit nehmen werde..

>Nun wir werden uns um eine gute Unterkunft kümmern. Ihr geht jetzt bitte zum Sportunterricht.<

Ich stand auf und nahm meine Sachen mit. Paul sprang mir in unserem Zimmer auf den Rücken.

>ALTER WIR FLIEGEN NACH SPANIEN!!!< schrie er. Ich grinste. Ab in die heimat sage ich da nur... oder denke es, besser gesagt.

>Kiesstrand, seltsame Hotels, Salziges Wasser, Aufdringliche Menschen...< grummelte Fritz. Mit dem Staubtuch fuhr er einmal über das Regal.

>Bist du immer so negativ?!< fragte Paul genervt. Ich zog mir eine Schwarze kurze Hose an und ein Schwarzes Tank Top obendrüber.

>Nein. Bin ich nicht. Aber ich wäre lieber nach Italien gefahren.<

Ich grinste vor mich hin und band mir die Schnürsenkel von meinen Laufschuhen zu. Anschließend wartete ich noch auf Paul und Fritz, die sich in zwischen ebenfalls umgezogen hatten.

In der Halle saßen die Mädchen schon alle in einer Ecke. Was mich wunderte, Rose hatte sogar für den Sport ein Langen Pullover gewählt.

John kam mit einem bösen Grinsen auf mich zu.

>Na Stummer? Kannste dir nichts langes anziehen? Deinen hässlichen Körper will keiner Sehen!< sagte er so laut das sogar die Mädchen zu uns schauten. Danke du Sack!

Unauffällig schaute ich auf meine vernarbten Arme. An meinem Körper fand man fast keine Stelle die nicht mit Narben verziert wurde. Seit dem Vorfall sind schon viele Jahre ins Land gegangen, manchmal vergesse ich auch wie ich aussehe...

Aber schämen? Niemals! Ich schäme mich kein bisschen.

>Hör auf zu reden John! Ich begrüße euch herzlich im neuen Jahr. Zu beginn der Stunde werden wir uns in Gruppen aufteilen. Stellt euch in eine Reihe auf, Ich zähle ab von 1 bis 4< gab unser Lehrer als Anweisung. Ich war in Gruppe drei.

>In euren Gruppen werdet ihr nun zusammen die Aufgaben erfüllen. Gruppe eins geht zum Geräte turnen. Gruppe zwei geht zum Krafttraining, drei macht Ausdauer lauf im Wald und vier macht Bodenturnen.<

Alle Schüler nickten und machten sich an die Arbeit. In meiner Gruppe fand ich noch Fritz, John Rose, Lotti, Paul und Marvin.

John rannte am Anfang gleich wie ein bekloppter los. Ich ließ mich zurückfallen und lief an Fritz Seite. Dieser schnaufte und hechelte schlimmer wie ein Hund. Wie kann man bitte so wenig Kondition haben?! Nach und nach liefen immer mehr Leute an meiner Seite. Um Rose machte ich mir ehrlich gesagt Sorgen. Ihre Augen tränten, Ihre Lippen waren rissig und sie hörte sich beim atmen an wie ein Eimer Schrauben. Rasselnd holte sie immer wieder tief Luft aber es war als würde sie keine bekommen.

Ich legte meinen Arm hinter ihren Rücken und schob sie von hinten leicht an.

Sie wollte sich bedanken doch ich schüttelte den Kopf. Für mich war das selbstverständlich.

An einer kleinen Lichtung wartete John schon auf uns.

>Ach Carlos. Du bist auch immer wieder der letzte und... KANNST DU MIR MAL VERRATEN WAS DAS SOLL?!< brüllte er wütend. Sein blick war starr auf mein Arm hinter Roses Rücken geheftet.

>LASS DEINE SCHEIß KRÜPPELFINGER VON IHR!!! SIE IST GANZ ALLEIN MEIN!!!< schrie er und schlug meinen Arm beiseite. So hart, das er ihn ausrenkte. Rose holte erschrocken Luft und auch die anderen starrten das geschehen ungläubig an. Was bitte ist jetzt gleich noch mal sein Problem?! Das ich meinen Arm hinter ihren Rücken hatte um ihr zu HELFEN?!

Ich versuchte tief durch zu atmen um nicht aus zu rasten.

Tief ein und aus atmen Carlos, los du schaffst das!! Ein und aus.. ein Und..... es brachte nichts. In mir war es als würde etwas explodieren. Ich ging ein paar Meter auf John zu. Dieser klatschte mir obendrein noch eine.

Das wars. Mein Geduldsfaden ist gerissen.