~Mörder

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Carlos p.o.v

Nachdem mich alle angeschaut hatten als währe ich ein kleines grünes Marsmännchen, gingen wir zum nächsten Unterricht. Für mich war das Sport. Schnell zog ich mich um und ging runter zur Halle.
>Carlos, der Direktor möchte dich sehen< sagte unser Lehrer. Die anderen Schüler saßen alle schon auf den Bänken und fraßen mich halb auf mit ihren Blicken. Genervt drehte ich mich auf dem Absatz rum und joggte hoch in die Lehrer Etage. Die Tür zum Direktor stand schon offen. Höflichkeitshalber klopfte ich noch mal. Der Alte Mann mit der Runden Brille und dem Schnauzer winkte mich zu sich herein.

>Carlos. Schön dich wieder hier zu sehen. Ich muss dir sagen das die Eltern gefordert haben die Aufnahme Bedingungen zu verstärken. Dem zufolge haben Schwarze Magier hier nichts mehr zu suchen. Du hattest bis jetzt immer eine sonder Genehmigung aber nun bist du sogar Mitglied der hohen Behörde...< er schaute mich verzweifelt an und schüttelte nebenbei den Kopf. Ich atmete hörbar aus und nickte.

>Ist okay. Ich melde mich morgen auf der Schule für schwarze Magier an< sagte ich und wollte gehen. Eine Hand auf meiner Schulter hielt mich auf.

>Noch was. Ich bekam eine Anzeige wegen Mordes an Herrn Lucas Haase< sagte er mit belegter Stimme. Sein Blick war auf dem Schreibtisch geheftet.

>Du musst morgen vor das Gericht. Hier hab ich noch ein paar Einladungen für mögliche Zeugen.<
Er gab mir einen Stapel Briefe die ich einfach in meine Tasche steckte.

>Ich möchte das du weißt das ich dich dort unterstützen werde. Sie werden die Schüler Fragen wie du dich hier benommen hast. Ich bin jedoch zuversichtlich das der Wahre Mörder gefunden wird.< sagte er. Ich schluckte den Klos in meinem Hals hinunter und schaute aus dem Fenster.
Kann nicht einmal was glatt laufen?

>Danke< meinte ich leise und räusperte mich.
>Ich.... Geh mal Postbote spielen<
Ein falsches Lächeln umspielte meine Lippen. Langsam ging ich aus dem Zimmer.

Die restlichen 30 Minuten wo die anderen Sport hatten ging ich ins Zimmer und telefonierte mit meinem Vater.
Paul kam pünktlich um 11 Uhr vom Sport. Ich hatte mich schon längst wieder umgezogen und lag in meinem Bett.

>Man was los mit dir?< fragte er und setzte sich zu mir aufs Bett.
>Du siehst ziemlich fertig aus.<

Ich lachte wieder falsch und nickte.
Die Briefe blätterte ich durch und gab Paul seinen.

>Hier, eine Einladung ins Gericht, ich bin dran< sagte ich und stand auf. Paul wusste von meiner Vergangenheit. Kreidebleich starrte er auf den Zettel während ich wie eine Wandelnde Leiche ohne Hirn zu Roses Zimmer lief.

>Carlos< rief sie erfreut und drückte sich an mich. Ich vergrub mein Gesicht in ihren Haaren. Sie brachte mich immer wieder zur Ruhe.

Julia kam grade mit Handtuch aus dem Bad. Kreischend hielt sie es noch fester als sie mich im Türrahmen stehen sah.
>keine Panik, ich bin vielleicht ein Mörder aber ein Vergewaltiger ganz sicher nicht< sagte ich und schmiss Roses und Julias Brief auf den Schreibtisch.

Ohne den beiden ein weiteren Blick zu schenken verließ ich das Zimmer.
Da ich John nicht in seinem Zimmer vermutete, ging ich in den Wald und konzentrierte mich auf jedes noch so kleinste Lebewesen. Schon bald könnte ich ein kleines Rudel Wölfe in der Nähe ausmachen. Ich konzentrierte mich noch ein bisschen mehr und schon verschwamm meine Umgebung. In null Komma nichts stand ich hinter einem Pechschwarzen Wolf. Er knurrte gefährlich und fletschte die Zähne. Mich ließ das völlig kalt.

>Bleib locker John. Ich muss dir nur einen Brief geben.< sagte ich gelangweilt.

Er verwandelte sich zurück. Sein Rudel blieb jedoch in kampfhaltung.
>Carlos?< fragte er erstaunt. Etwas Unsicherheit spiegelte sich auf seinem Gesicht wieder.

>Nein der osterhase< knurrte ich.

Ich kam auf ihn zu und gab ihm das Stück Papier. Er riss es sofort auf und überflog den Schriebs.

>WAS?!< fragte er. Sein Mund hatte er leicht geöffnet. Das pure Entsetzen konnte ich aus seinen Augen lesen.

>ich bin auch nicht stolz drauf< lachte ich. Im Gegensatz zu ihm drohte ich nicht jedem mit ,,ich kill dich wenn du nicht das machst was ich will''
Denn ich hatte es schon getan. Oft. Aber diesmal lande ich beim Gericht.

Stiller Tod #wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt