Die Zeit verging langsam. Für meinen Geschmack viel zu langsam. Anfangs telefonierten Carlos und ich oft. Wir Skypen und schrieben Nachrichten.
All das hörte immer mehr auf. Er antwortete kaum noch. Wenn wir telefonierten dann nicht länger als fünf Minuten. In den ganzen drei Monaten haben wir uns nicht einmal gesehen. Langsam fangen die Prüfungen an. So hatte ich genug Ablenkung wenn ich mit den anderen trainierte. Der Neue, Aaron, wurde ein ganz guter Freund, jedoch auch nicht mehr auch wenn er sich das gern wünschte..>Habt ihr sonst noch Fragen?< wollte unser Lehrer wissen. Alle Schüler schüttelten stumm den Kopf. Somit konnten wir pünktlich um 9Uhr in die Pause gehen.
>Ich hab null bock. Lass uns doch einfach verschwinden.< stöhnte Julia.
>Das würde dein Lover nicht dulden< gab ich zu bedenken. Sie fing an zu grinsen.
>Der kommt auch mit!!< sagte sie fröhlich.
>Vergiss es! Das rumgemachte muss ich mir nich antun< sagte ich zickiger als eigentlich beabsichtigt.
Julia legte ihren Kopf schräg und schaute mich traurig an.
>Dir fehlt Carlos, hab ich recht? Mehr als du zugibst<Ich blieb stumm. Nur ein nicken bekam sie als Antwort. Sofort legte sie ihre Arme um meinen Körper um mir etwas Trost zu spenden.
>Das wird schon. Er wird sicher viel zutun haben den Stoff dort zu schaffen<
Ich nickte und setzte mich auf die Bank welche etwas abseits vom Pausenhof stand.
Ein mir unbekanntes Auto parkte vor uns. Das Kennzeichen ist ebenfalls nicht von hier.
Ich könnte nicht weiter darüber nach denken denn durch den Lautsprecher wurde ich von unserem Direktor in sein Büro gerufen.
Verwirrt schaute ich Julia an die meinen Blick genau so erwiderte. Hatte ich was verbrochen?! Wohl kaum.Eilig schritt ich die Stufen nach oben und klopfte an der Tür.
>Herein< erklang es gedämpft. Ich drückte die Klinke hinunter und erblickte drei Personen an dem langen Tisch sitzen.>Rose, danke das du deine Pause opferst. Aber hier ist jemand der dich gern mal kennenlernen möchte.<
Der Direktor deutete auf einen älteren Herren mit grauem drei Tage Bart. Seine Gesichtszüge waren hart und kantig.>Das ist Herr Kunze. Er ist der Stellvertretende Schulleiter von Carlos Schule< stellte er ihn vor.
>Guten Tag, ich Bin Rose< stellte ich mich vor und gab dem Mann die Hand. Ich schaute zur Seite und blickte in die Giftgrünen Augen von Carlos. Ich würde jetzt am liebsten in seine Arme fallen. Jedoch hinderte mich etwas daran. Seine Haltung, sein Gesichtsausdruck, sein Auftreten allgemein war extrem Distanziert und abweisend.
Enttäuscht ließ ich den Kopf sinken. Was ist mit ihm los... Hat er eine neue gefunden? Eine die besser und stärkere Fähigkeiten besitzt als ich?
>Wir sind hier um Ihnen mal einen Überblick zu verschaffen wie sich Carlos verhält.< sagte Herr Kunze.
Ich nickte kaum merklich.>Die ersten Tage war er damit beschäftigt seinen Platz in der Schülerschaft zu sichern. Das dieser Platz ganz oben an der Spitze ist können sie sich sicher denken. Er verpasste ziemlich viel Stoff was jedoch nicht so schlimm ist da er ja sowieso schon alles perfekt beherrscht. Disziplin ist ihm kein Fremdwort. Wenn ihm etwas nicht passt vertritt er seinen Standpunkt klar und deutlich. Von außen hab ich erfahren das er eine Freundin hier an dieser Schule hat. Ich dachte, da Carlos sich sehr gut geschlagen hat, gehen wir sie mal besuchen. Und nun sind wir hier. < beendete Herr Kunze den Bericht.
Ich saß Carlos gegenüber und starrte in die kalten leeren Augen.
>Was haben sie mit ihm gemacht< sagte ich genauso gefühllos.>Wir? Wie haben ihn gebrochen. Er bildet die besten Soldaten und Killer aus die wir an unserer Schule haben.<
>Wieso?!< fragte ich. Für mich ergab das alles kein Sinn.
>Ach Rose nimm nicht alles so ernst. Er macht das Freiwillig.<
>Kann ich mit ihm kurz allein sein?< fragte ich. Meinen Blick hatte ich die ganze Zeit nicht von ihm abgewendet.
Wortlos gingen die beiden Männer und ließen mich mit Carlos allein. Sobald sich die Tür schloss stand Carlos ruckartig auf und nahm mich in den Arm. Er presste mich so an ihn heran das ich kaum noch Luft bekam. Meine Rippen schmerzten und ich dachte sie würden jeden Augenblick nachgeben.
>Glaube ihm nicht alles. Ich muss mich höchst diszipliniert verhalten. Wenn ich eher fertig bin mit dem Ausbilden kann ich vielleicht zurück.< hauchte er und drückte mir kurz darauf seine Lippen auf meine.
>Ich versteh das alles nicht. Wieso bildest du freiwillig solche Mörder aus..< fragte ich verzweifelt.
>Besser ich bring den bei wie man sich kontrolliert anstatt das hier Massenvernichtungen entstehen< sagte er.
>Du wirktest so kalt..< gab ich gedankenverloren von mir.
>ich musste. Das war ein Test von Herr Kunze. Er wollte sehen ob ich mich in deiner Gegenwart genauso diszipliniert verhalte wie sonst auch<
Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und hörte den gleichmäßigen Schlägen seines Herzens.
Ich hatte ihn vermisst. Und Angst um ihn hatte ich auch.Gibt es denn von eurer Seite noch wünsche was noch passieren soll oder kann ich langsam aber sicher das Ende ansteuern?? ;)
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Stiller Tod #wattys2016
ParanormalIch bin kein Mann der großen Worte... Ehrlich gesagt spreche ich mit niemandem außer meinem Vater. Nicht mit meinen Lehrern, meinen Mitschülern, einfach niemandem. Aber mal ehrlich, würdet ihr gern mit einer Leiche sprechen!? Mein Körper ist völl...