2. Kapitel

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It destroys me that my life is just a lie. I acutally don't want to be this person, but what if they don't accept my true self? 

2. Kapitel

Nur träge schaffe ich es aus dem Bett. Die Tatsache, dass ich meinen Oberkörper zu schnell nach oben gebracht habe, führt dazu, dass sich mein Kopf dreht und ich drücke meine Hände fest gegen meine Schläfe, um dieses Schwindelgefühl ein wenig loszuwerden. Ich drücke fest meine Augen zusammen und öffne diese erneut - nur langsam, um von einem Anblick eines Sternenwirrwars begrüßt zu werden. 

Es dröhnt alles - ich kann mich noch an die Party gestern erinnern, an den ganzen Alkohol, der geflossen ist, an den Kuss. Erneut dreht sich mein Magen um und ich greife nach meinem Handy. Das Benachrichtigungsfeld zeigt etliche Anrufe und Nachrichten an - darunter auch einige von Marc, doch als ich seinen Namen sehe, überkommt mich das Gefühl der Wut und ich knalle mein Handy auf mein Nachtkästchen.

Er ist die letzte Person, die ich sehen will, geschweige denn den Namen hören will. Langsam werfe ich die Decke von meinem Körper und setze meine Füße auf dem Boden ab. Bedacht darauf, dass ich nicht gleich umkippe, erhebe ich mich und tapse in mein Bad, um eine Tablette gegen diese Höllenskopfschmerzen einzunehmen.

Meine Hände lege ich auf das Waschbecken ab, während ich mein Spiegelbild betrachte. Ich sehe schrecklich aus - müde, erschöpft. Augenringe zeichnen sich unter meinen Augen und es haben sich über Nacht sogar kleine Pickelchen auf meiner Haut gebildet. Seufzend greife ich nach meiner Zahnbürste und meiner Zahnpasta, um mir die Zähne zu putzen. Ich bin gestern nicht mehr dazu gekommen, weswegen ich immer noch den Geschmack von dem Wodka in meinem Mund schmecke. 

Da es noch ziemlich frisch ist, ziehe ich mir eine dünne Weste über und schlüpfe in meine Hausschuhe, mit denen ich nach unten ins Wohnzimmer gehe, wo meine Eltern schon auf mich warten. "Gut, dass du da bist, wir wollten mit dir reden", wiederholt mein Vater seine Worte und ich setze mich auf das nächste Sofa, das sich mir anbietet. 

"Dann redet." Ich warte - gespannt darauf, was jetzt wohl als Nächstes kommt. "Dein Vater und ich sind der Meinung, dass du dich verändert hast - zum Negativen", beginnt meine Mutter und ich springe sofort auf. "Verändert? Zum Negativen?" 

Mum atmet tief ein und aus. "Du benimmst dich uns gegenüber nicht respektvoll und anstatt zu lernen, gehst du auf Partys, wo du dich mit Alkohol betrinkst. So ein Benehmen dulden wir nicht." Ihre grünen Augen strahlen Besorgnis aus, als sie mit mir spricht. "Dein Vater und ich haben beschlossen, dich die Sommerferien über wegzuschicken, damit du zur Besinnung kommst."

Wegschicken? Meine Hände bilden sich zu Fäusten. "Ihr wollt mich wegschicken? Damit ich zu 'Besinnung' komme? Gebt es doch zu, ihr wollt nicht, dass ich, wie ihr so schön sagt, zur Besinnung komme. Ihr wollt mich einfach nur loswerden, weil ich eine verdammte Last für euch bin!" Mit jedem Wort steigt meine Stimme und zugleich die Wut auf meine Eltern. 

"Mäuschen-", beginnt meine Mutter und will sich mir nähern, doch ich stoße sie weg. "Lass dein Mäuschen stecken. Fein, ihr wollt mich hier weg? Dann weiß ich ja, wo ich bei euch stehe." Mein Blick fällt auf meinen Vater, der seine Hände in seine Hosentasche gesteckt hat. "Wir wollen nur das Beste für dich. Ich denke, es tut dir gut, wenn du für ein paar Wochen in einer fremden Umgebung haust, damit du nicht die ganze Zeit mit diesen Leuten herumhängst, die nur einen schlechten Einfluss auf dich haben."

Ich beiße meine Zähne fest zusammen. "Wir werden dich nach Irland schicken. Wir haben dort einige Bekannte, die einen Bauernhof leiten und du wirst ihnen bei einige Aufgaben helfen. Außerdem haben sie einen Sohn, der anscheinend sehr gut in Mathematik sein soll, also wirst du auch davon profitieren", erklärt er weiter und ich reiße meine Augen auf. 

Life |H.S|Where stories live. Discover now