16. Kapitel

227 25 0
                                    

I shouldn't like you that much

16. Kapitel

Die Party ist im vollen Gange und sie ist toll. Ja mehr als toll. Wir lachen viel, haben Spaß - so sollte das Leben eines Teenagers verlaufen und nicht anders. Harry wippt mich in seinen Armen hin und her, als die ersten Töne des Lied 'Time of my life' anschlagen.

Seine Hände liegen an meiner Taille und führen mich durch das Lied. Seine rechte Hand wandert zu meiner, mit der er mich um meine eigene Achse dreht. Ich lache leise, als er mich wieder an seine Brust drückt. "Was?", kichert er, während er zu mir hinunterblickt und meinen Kopf zu sich drückt. Gerade als ich antworten will, nehme ich schrille Schreie wahr und Harry und ich fahren auseinander. Es herrscht ein wildes Durcheinander, Leute schreien - ich verstehe hier gar nichts.

Ich höre das Wort Schlägerei heraus und werde hellhörig. Auch Harry spitzt dir Ohren und sein Gesicht fällt. "Komm mit!" Er greift nach meiner Hand und schleust mich durch die herumlaufende Menge, bis wir bei den zwei Streithähnen ankommen und mir ein bekanntes Gesicht auffällt.

"Alex!" Harry reißt sich von mir los und stürmt auf die beiden zu. Ich hoffe doch, dass er nichts dabei abbekommt, die beiden scheinen ziemlich in Rage zu sein. "Verdammte Scheiße, was soll das? Was ist nur los mit dir?" Harry packt ihn am Kragen, es ist kein Problem für ihn - Alex ist um einiges kleiner als er und ziemlich betrunken. "Harry, wasch soll das?" Seine Aussprache ist nun ziemlich unverständlich. Der andere junge Herr, mit dem sich Alex geprügelt hatte, sucht nun das Weite. Besser für ihn, er war ziemlich brutal zugerichtet. Genauso wie Alex selbst. Blut fließt aus seiner Nase und eine Platzwunde ziert seine Oberlippe.

"Ihr braucht nicht so blöd zu glotzen, kümmert euch um euren eigenen Scheiß!", schreit Harry die Schaulustigen an. Einige zucken erschrocken zusammen und verziehen sich schnell. Harry bebt vor Wut und lässt Alex wieder auf den Boden sinken. "Für dich ist heute Schluss. Ich fahre dich nach Hause!" Er packt ihn am Handgelenk und will gerade zum Gehen ansetzen, als er sich zu mir umdreht.

"Willst du hier bleiben oder nach Hause?" Ich spüre die Blicke der anderen auf mir und tapse zu den beiden. "Ich will nach Hause." Ich denke nicht, dass Harry noch in Feierlaune ist, vor allem jetzt, da Alex es an die Spitze getrieben hatte. Er wirft mir einen entschuldigenden Blick zu, als wir zu seinem Auto gehen.

"Alter, du brauchst mich nicht wie ein Kind zu behandeln, ich bin alt genug!", quengelt Alex, als Harry ihn nach hinten packt und anschnallt. "Halt die Fresse, du kannst dich nicht einmal mehr selber anschnallen!" Ich beobachte vom Beifahrersitz im Rückspiegel das ganze Szenario. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, dass Harry Alex' Bruder ist, so wie er sich um ihn kümmert. Als wäre er sein eigen Fleisch und Blut.

Alex verkreuzt bockig seine Arme übereinander, während Harry zur Fahrerseite joggt. Sein Kiefer ist angespannt, während er sein Auto startet. Zu gerne würde ich etwas sagen, doch er ist momentan eine tickende Zeitbombe, die jeden Moment hochgehen kann, also spar ich mir das Gespräch für später auf. Ich beobachte ihn die Fahrt über von der Seite aus. Seine Fingerknochen sind klar zu erkennen, da er viel zu fest um das Lenkrad greift. Ich löse meinen Blick von seiner Erscheinung und lasse diesen auf die Landschaft um uns herum schweifen. Wir fahren gerade an einem düsteren Wald vorbei - passt ja perfekt - die Stimmung ist hier ja auch düster. Wie schnell sich sowas entwickeln kann.

Ich meine, bis vor einigen Minuten war ich noch mit Harry auf der Tanzfläche, überglücklich und jetzt sitzen wir im Auto, wo die Stimmung nicht schlechter sein könnte. Ich bin froh, dass Alex hinten über die Fahr kein Wort gesagt hatte, da die Situation sonst sicherlich eskaliert wäre.

Life |H.S|Where stories live. Discover now