"Du bist die erste, die mich fragt, wie sie war", schmunzelt er, während er mir einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht streichelt und mich am Hals zu sich zieht. "Und darüber solltest du dir keine Gedanken machen, das einzige was zählt, ist, dass wir zusammen sind", flüstert er und seine Lippen berühren die meine.
"Aber wenn du es wirklich wissen willst, es war das schönste Mal." Meine Fingerspitzen wandern über seine nackte, muskulöse Brust, während er über meine Seiten streichelt. "Du wirst so nachdenklich, ist alles in Ordnung mit dir?"
Ich blicke ihn seine Augen, als ich nur mit dem Kopf schüttle. "Nein, es ist nichts." Doch als diese Worte über meine Lippen kommen, bildet sich ein riesiger Kloß in meinem Hals und ich kann nicht verhindern, dass mir stumm eine Träne über die rechte Wange läuft. Sofort wischen Harrys Finger die Flüssigkeit weg und er zieht mich noch näher zu sich. "Oh Gott, war ich denn so schlecht?"
Ich kichere leise und wische mir nachkommende Tränen weg. "Nein, es ist nur ... du hast mir glaube ich das schönste Erlebnis meines Lebens beschert und ich habe darüber nachgedacht, dass ich morgen wieder zurück muss und-", meine Stimme bricht ab. Ich werde von Sekunde zu Sekunde deprimierter.
Harry legt seine Lippen auf meinen Hinterkopf, um einen sachten Kuss zu hinterlassen. "Baby, hör auf zu weinen." Beruhigend streichelt er mir über meinen Rücken. "Ich kann dich nicht weinen sehen, wenn du so weitermachst, dann muss ich auch weinen!"
Ich atme tief ein und aus, um mich zu sammeln und setze mich erneut auf. "Ich würde dich am liebsten auch überhaupt nicht gehen lassen. Du hast erst einmal so richtig Stimmung in dieses Dorf gebracht!", scherzt er. "Wir schaffen das schon, ich verspreche dir das!" Wieder zieht er mich auf seien Brust, worauf ich schließlich einschlafe.
Am nächsten Morgen fühle ich ziemlich gerädert - als ob ich drei Stunden geschlafen hätte. Ich bin öfters in der Nacht aufgewacht und habe nur schwer den Schlaf gefunden. Dunkle Ringe zeichnen sich unter meinen Augen ab und man könnte mich glatt mit einem Zombie aus The Walking Dead verwechseln.
Harry liegt noch im Bett, anscheinend genießt er einen großartigen Schlaf, während ich mich die letzten Stunden hin- und herwälzen musste. Dieser Morgen verläuft schleppend, ich habe ein flaues Gefühl im Magen und fühle mich total unwohl. Ein dicker Kloß schnürt mir den Hals zu, weswegen ich kaum in der Lage bin etwas zu essen. Meine Sachen habe ich gestern gepackt und mein Flug geht heute Abend. Der Gedanke, dass nächste Woche wieder die Schule beginnt, bereitet mir Bauchschmerzen. Mental bin ich noch nicht bereit, diese Hölle wieder zu betreten.
Ich kann mich dazu durchringen, einen Tee zu trinken und begebe mich auf die Terrasse, wo mir ein atemberaubender Blick auf das Meer geboten wird.
Es ist so ruhig, so friedlich hier. Keine Autofahrer, die meckern und keine nervtötenden Hupgeräusche. Ich verstehe nicht, wie ich mich anfangs so dagegen gesträubt hatte, hier her zu kommen. Es ist fabelhaft hier.
"Schon so früh wach?" Harry steht am Türrahmen gelehnt hinter mir und sieht mich lächelnd an. "Du hast heute einen anstrengenden Tag, du solltest dich ausruhen." Mit diesen Worten stellt er sich neben mich und lässt ebenfalls seinen Blick über das Meer schweifen. "Ich werde es hier vermissen."
Die Stille zwischen und zerreißt mich beinahe. Weder er noch ich scheinen zu wissen, was gesagt werden soll. "Irland wird dich vermissen", bricht er anschließend die Stille und mein Herz pocht nun schneller.
Langsam nähert er sich mir, bis er so nahe hinter mir steht, sodass ich seinen Atem in meinem Nacken spüren kann. "Ich werde dich vermissen." Sachte legt er seine Arme um mich und legt sein Kinn auf meinem Kopf ab. Genüsslich schließe ich meine Augen und versuche diesen schönen Moment zu genießen, der jedoch von den elenden Gedanken des Abfluges geplagt werden.

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Life |H.S|
FanfictionDas Leben hat viel mehr zu bieten als nur Luxus und Geld. Du bist mehr als nur eine Puppe, die man als Accessoire herum trägt. Du hast nur ein Leben und ich werde dir zeigen, wie du das Beste aus diesem einem Leben herausholen kannst. C...