4. Kapitel

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We all have that moment in life where we meet that special person. And in that moment we don't realize that this person is going to be the positive source in your life. 

4. Kapitel

"Harry, ich dachte, dass du erst zum Abendessen wieder da bist!" Ich höre das Poltern auf den Treppen und schon steht dieser Harry vor uns. "Ich habe Schichten mit Jake getauscht, dafür muss ich morgen in der früh ran!", erklärt er und erst jetzt bemerke ich diese tiefe Stimme gemischt mit einem britischen Akzent. Britisch?

"Das ist schön, dann kann ich dir gleich Flo vorstellen!" Sie deutet mit dem Finger auf mich und aus irgendeinem Grund scheinen die Worte in der Kehle festzustecken. "Flo, das ist mein Sohn Harry!", stellt Anne uns vor und augenblicklich streckt Harry mir die Hand entgegen. Zaghaft nehme ich sie entgegen und sie ist erstaunlich warm. Angenehm warm.

Ein knappes "Hey" entkommt seinen Lippen und meine Antwort ist auch nicht viel ausführlicher. "Danke, dass du mein Gepäck in mein Zimmer gebracht hast", werfe ich noch schnell hinterher.

"Kein Problem. Das nächste Mal solltest du eher darauf achten, was du alles mitnimmst", zwinkert er mir noch breit lächelnd zu, bevor er in einen anderen Raum verschwindet. "Ich bin mir sicher, dass ihr euch gut verstehen werdet." Anne strahlt über das ganze Gesicht.

"Ich werde dir jetzt den Hof zeigen - an deiner Stelle würde ich mir gemütlichere Sachen anziehen, ich denke nicht, dass du dir deine teuren Designerklamotten dreckig machen willst." Sie zeigt auf meinen dünnen Burberry-Pullover und ich runzle meine Augenbrauen. "Wieso sollte ich mir die Sachen dreckig machen?"

Ich drehe an meiner Michael Kors Uhr, die ich zu meinem 18. Geburtstag geschenkt bekommen habe. "Weil wir heute mit der Arbeit beginnen werden!" Sie klatscht euphorisch in ihre Hände. "Also hopp, zieh dich um."

Innerlich verdrehe ich die Augen, aber da ich es mir nicht gleich am Anfang hier versauen will, befolge ich brav ihrem Befehl und stapfe die Treppen zu meinem Zimmer hoch. Meine Sachen werde ich später auspacken - wobei ich es bezweifeln werde, dass all meine Klamotten und Schuhe in den kleinen Schrank reinpassen. 

Das erstbeste, das mir entgegenkommt, ist eine alte schwarze Jogginghose und ein weites Shirt. Dazu ziehe ich Sneakers an, die ich schon seit vier Monaten habe. Wenn sie dreckig werden, dann wäre es also keine Tragödie - es wäre ein weiterer Grund, ein neues Paar zu kaufen.

Meine Haare binde ich zu einem Messy Bun und nach einem letzten Check in den Spiegel laufe ich ins Erdgeschoss, wo Anne fix und fertig für die Arbeit bereitsteht. Sie erinnert mich an eine typische Bäuerin: Latzhose und darunter ein kariertes Hemd.

"Ich weiß nicht, ob deine Schuhe für die Art von Arbeit geeignet sind. Ich hätte Gummistiefel für dich da." Kritisch beäugt sie meine Schuhe, doch ich kräusle angewidert meine Nase. "Nein, ich denke, dass diese Schuhe ganz passend dafür sind", erwidere ich und sie zuckt mit ihren Schultern.

"Gut, wenn du darauf bestehst!" Ein Lächeln pflastert ihr Gesicht, als sie in Richtung Tür geht. "Gut, dann komm mit und ich zeige dir alles." Ich laufe ihr hinterher und staune darüber, dass der Hof viel größer ist, als ich es angenommen hatte. Ich erkenne eine Plantage der verschiedensten Gemüsesorten, wo nur wenige Meter daneben eine kleine Scheune steht. 

Je mehr wir uns nähern, desto weicher wird der Boden und ich kann kaum noch mit Anne Schritt halten, die mit ihren Gummistiefeln gut durch den Weg kommt, während ich hier am Versinken bin. Langsam bereue ich es, ihr Angebot, mir Gummistiefeln auszuborgen, abgelehnt zu haben.

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