14. Kapitel

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 I'm alive, if living's just a beating heart
Cause we won't admit we've taken it too far
I know it's love cause I will always be the first
To start making up excuses when it hurts

14. Kapitel

Auf dem Heimweg herrscht eine bedrückende Stimmung im Wagen. Weder Harry noch ich wagen es, die Stille zu brechen. Eigentlich sollte ich nach so einem schönen Abend vor Euphorie sprühen und glücklich sein, doch stattdessen plagt mich unser Gespräch von vorhin. Ich sollte eigentlich die Zeit, die mir hier eigentlich noch bleibt, genießen, doch es fällt mir schwer.  

Es ist drei Uhr morgens, als wir am kleinen Landhaus ankommen und wir wortlos aus seinem Auto aussteigen. Ich streife mir die Schuhe von den Füßen und will gerade die Treppen hinaufgehen, als ich mit dem Rücken an einen warmen Körper gedrückt werde. Harry schlingt seine Hände um meinen Bauch und drückt seine Lippen an meinem Ohr. 

"Weißt du, ich kann es nicht sehen, wenn du so niedergeschlagen bist." Er drückt seinen Körper noch enger an mich, was meine Sinne völlig benebeln lässt. "Ich werde die nächsten zwei Wochen zu den schönsten zwei Wochen machen, die du je erlebt hast, versprochen." 

Er schafft es mir, ein Lächeln zu entlocken, weswegen er stolz lächelt. "So sehe ich dich gerne, nicht anders!" Mit einem Ruck verliere ich den Boden unter meinen Füßen und ich finde mich in Harrys Armen wieder. Im nächsten Moment rennt er mit mir im Arm die Treppen in mein Zimmer hinauf und legt mich sanft ins Bett, woraufhin er sich neben mich gesellt. 

Als ob mir jemand Sand in die Augen streuen würde, werden meine Augen ganz schwer. Ich schmiege mich an Harrys Körper und lege meinen Kopf auf seinen Buch. Meine Atmung ist tief und ruhig. Es ist warm hier, es ist gemütlich hier. Ich spüre, wie warme Finger durch meine Haare streicheln, während ich mich immer näher der Traumwelt nähere.

"Wow, ich bin beeindruckt, du hast die Aufgabe nicht nur schnell sondern auch richtig gelöst!" Harry kontrolliert meine Rechnungenvorgänge und die dazugehörigen Lösungen unserer Mathestunde. Innerlich klopfe ich mir selbst auf die Schulter, ich bin schon stolz auf mich. "Wenn du die Prüfung nicht schaffst, dann weiß ich auch nicht!", fügt er hinzu und schiebt mir die Zettel wieder zu. 

"Ich denke, dass es für heute mit lernen reicht, kümmern wir uns um den Stall!" Während er sich vom Stuhl erhebt, bietet er mir seine Hand an, um mich hochzuziehen. "Heute gibt es kein Gewitter, du brauchst dir keine Sorgen darüber zu machen, dass wir wieder in der Scheune festsitzen." Ein süffisantes Lächeln umschmeichelt sein Gesicht und ich ziehe ihn näher zu mir. "Ich hätte ja nichts dagegen, war eigentlich ganz romantisch oder findest du nicht?" Seine Lippen sind nicht weit entfernt von meinen, als er mir hauchend antwortet. 

"Ich könnte natürlich nachhelfen, ich brauch einfach einen Baum absägen, der uns den Ausgang versperrt!" Seine Hände finden den Weg um meine Hüften und ziehen mich enger an ihn ran. "Seit wann kannst du Bäume fällen?", kichere ich und löse mich langsam von ihm. "Ich bin ein richtiges Landei, da muss man Bäume fällen können!" 

"Ich wollte deine Ehre nicht verletzen, mein Landei!" Entschuldigend hebe ich meine Hände. "Du hast mich in meinem Stolz schon sehr verletzt, wie wäre es damit, wenn du heute die Hühner übernimmst?" Er grinst mich fies an, während ich ihm einen ungläubigen Blick zuwerfe. "Das kannst du mir nicht antun, Harry." Ich schlüpfe in die Gummischuhe. "Du hast dich die letzten Wochen auch zu ihnen hin getraut. Drei Mal, ein viertes Mal schaffst du bestimmt!" 

Ich schüttle ungläubig mit dem Kopf. "Was für ein Gentleman du doch bist, dass du mir die unangenehmen Sachen abnimmst!" Liebevoll drückt er mir einen Kuss auf die Stirn, als er mich zu sich heranzieht. "Ich versuche nur dir dabei zu helfen, über deine Schatten zu springen. Und was für ein Gentleman ich bin!" 

Life |H.S|Where stories live. Discover now