11. Kapitel

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I would give everything to see you ever day. To listen to the beautiful sound of your voice. To look at your face, which is the first thing I think about when the day starts and the last thing when the day ends. 

11. Kapitel

"Ich schätze, dass du der einzige bist, der so über mich denkt!", schmunzle ich leicht und streiche mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Nein, ich denke, dass du dir selber nicht einmal eine Chance gibst, weil du Angst hast, nicht akzeptiert zu werden." Seine Worte sind harsch, doch ich fange an zu glauben, dass vielleicht doch etwas dahinter stecken könnte.

"Was soll dieses Versteckspiel eigentlich? Als du angekommen bist, hast du das überhebliche Mädchen gegeben. Dabei habe ich in den letzten Tagen eine andere Person kennengelernt. Ich will dich nicht mit irgendwelchen psychologischen Worten bewerfen und will mich nicht in dein Leben einmischen, aber ich finde, du hast es nicht nötig dich zu verstellen. Was hast du davon, wenn du Freunde hast, die wahrscheinlich nicht einmal deine echten Freunde sind, und du dabei vortäuschst eine andere Person zu sein? Du machst dich doch damit selber total unglücklich." 

Die ganze Zeit über bleibe ich still. Er hat recht. Er hat verdammt recht. Das was ich Freunde nenne, sind nicht meine Freunde. Es sind nur Vollidioten, die nur darauf achten, wie sie sich zeigen und vor allem mit wem. Doch ich will nicht riskieren, dass ich das Lästerthema werde, wenn ich mich nicht weiterhin so gebe, wie ich es die letzten Jahre gemacht habe. 

"Hey, guck mich an." Harry greift nach meinem Kinn und dreht mein Gesicht so, dass ich ihm erneut in die Augen schauen muss. "Das bist du." Er zeigt mit dem Zeigefinger auf mich. "Nicht das verwöhnte Stadtmädchen." Sein heißer Atem prallt auf meiner Haut ab, als er mit mir spricht. Die Atmosphäre zwischen und ist intensiv, etwas zu intensiv. Ich will etwas darauf erwidern. Doch plötzlich verliere ich mich in seine Augen und die Worte bleiben in meinem Halse stecken. 

Ich weiß nicht, ob ich es mir gerade einbilde, doch sein Gesicht ist meinem jetzt noch viel näher, als noch vor einigen Sekunden. "Das bist du", flüstert er und kommt mir noch näher. Ich weiß nicht, was um mich geschieht, denn mein Herz rast. Ich kenne ihn zwar erst seit einigen Tagen, doch es ist fast so, als ob ich ihn seit Jahren kennen würde.

Er weiß mehr von mir, als alle anderen. 

Mich überkommt die Panik und ich drehe schnell meinen Kopf zur Seite, sodass seine Lippen auf meine Wange landen. Sie fühlen sich wunderbar weich auf meiner Haut an, doch momentan spielt sich zu viel in meinem Kopf ab. Er hat mich mit seinen Worten so durcheinander gebracht. Ist mein Charakter wirklich so schwach, dass ich denke, ich muss mich verstellen, um angenommen zu werden? 

Ich will nicht in sein Gesicht sehen - es ist mir unangenehm, dass ich seinen Annäherungsversuch abgewiesen habe und er tut mir auch leid, er hat es nicht verdient. "Wollen wir nicht weitergehen? Ich kriege wieder Hunger!", versuche ich das Thema zu wechseln und erst jetzt sehe ich zu ihm. Er blickt mich neutral an und nickt mit dem Kopf. "Klar, hier in der Nähe gibt es eine Einkaufsstraße, dort können wir einen kurzen Stop machen."

Wir erheben uns und laufen im langsamen Schritttempo weiter, bis wir an einer Straße ankommen, wo einige Autos vorbeifahren. Wenige Meter entfernt, erblicke ich eine belebte Einkaufsstraße. 

Ich will versuchen, mir nichts anzumerken. Der Beinahe-Kuss mit Harry hat mich ziemlich aufgewühlt. Ich weiß nicht, was ich darüber denken soll - ich habe ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch verspürt, doch ich bin noch nicht bereit. Marc war mein erster Freund - wir waren ein halbes Jahr lang zusammen und obwohl er mich nicht immer gut behandelt hat, habe ich an unserer Trennung zu knabbern. Ich sollte froh sein, ihn endlich loszusein, doch es schmerzt immer noch.

Life |H.S|Where stories live. Discover now