6. Kapitel

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Haters satisfy themselves with your sadness. Don't let them win. Smile and show them who the real winner is.

6. Kapitel

Er dreht sich um und sieht mich fragend an. "Danke für heute. Es war sehr nett." Etwas unbehaglich streiche ich über meinen Arm und kann ein leichtes Grinsen auf sein Gesicht erkennen. "Es wird nicht bei dem einen Mal bleiben, es gibt noch viel, was ich dir von Irland zeigen kann!" Er macht auf Absatz kehrt und verschwindet zwei Türen weiter weg von meiner in sein Zimmer. 

Ich bin wahnsinnig müde. Ich schminke mich schnell ab und führe eine kurze Abendroutine durch, bevor ich mich ins Bett lege und noch Minuten wach liege. Ich denke über den heutigen Abend nach und muss zugeben, dass ich mich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt habe. Ich konnte gut mit ihm lachen und musste nicht aufpassen, wie ich mich gebe. Zuhause in London muss ich immer darauf aufpassen, dass ich während dem Lachen kein Grunzen herausquetsche,  sonst kann ich mir für den Rest des Lebens elende Spitznamen anhören. 

Ich war unbeschwert und das seit Langem. Keine Sorgen, nur der Moment hat gezählt. Ich drehe mich auf die Seite, sodass ich zum Fenster liege. Die Vorhänge habe ich nicht zugemacht - ich liebe es, kurz vor dem Schlafengehen den Mond zu bewundern. Ich finde, er ist einer der schönsten Himmelskörper - wenn nicht mein liebster. 

Die Art wie perfekt die leuchtende Kugel ins dunkle Jenseits passt, ist ein Geschenk für meine Augen. Es sieht einfach verdammt schön und ich denke, dass jeder mit diesem Anblick zu Bett gehen sollte. Ich ziehe die Decke bis zu meiner Nase und spüre, wie schwer meine Augen mit jeder Sekunde werden und es dauert nicht lange, bis ich in die Welt der Träume abdrifte und in einen ruhigen Schlaf falle.

Ein stechender Schmerz trifft auf meine Augen, als helle Strahlen durch meine geschlossenen Augenlider auf meine Netzhaut treffen. "Guten Morgen, heute hast du einen langen Tag, also habe ich dir Frühstück gemacht. Ich erwarte dich in 10 Minuten unten!", dröhnt mir Annes Stimme durch die Ohren und ich weite langsam meine Augen. Die Sonnenstrahlen füllen den Raum mit Licht aus und ich rubble mir kurz übers Gesicht. Wie spät haben wir es? Ein Blick auf mein Handy verrät mir, dass es kurz nach sieben ist und ich stöhne auf.

Bevor ich protestieren kann, verschwindet Anne aus dem Zimmer und nur mit der größten Mühe schaffe ich es aus dem Bett zu steigen. Ich bin wahnsinnig müde. Um die Uhrzeit schlafe ich normalerweise noch. Meine Motorik ist noch nicht ganz frisch, als ich mich ins Bad begebe, denn ich knalle gegen die Tür. "Du weißt, wenn du in einen Raum willst, musst du zuerst einmal die Tür aufmachen", höre ich eine spöttische Stimme hinter mir sagen und ich bin wach genug, um zu wissen, von wem diese Meldung gekommen sein muss.

"Sei einfach still", zische ich schlecht gelaunt und drücke die Türklinke hinunter. Als ich das Bad nach meiner Katzenwäsche verlasse, stoße ich erneut auf Harry, der gerade einen Wäschekorb in seinen Armen hält. "Du hast dir meinen Tipp also zu Herzen genommen und die Türe aufgemacht, bevor du ins Bad gehst!" Währenddessen er seine Sticheleien an mir ausübt, kommt sein Körper samt dem Wäschekorb mit einer Tür in Kontakt, was dazu führt, dass er zu Boden fällt.

Mit einem siegessicheren Grinsen tapse ich zu ihm und hocke mich zu ihm nach unten. 

"Und hier mein Tipp an dich: Öffne doch nächstes Mal die Tür, wenn du in einen Raum willst!"  

Mit seinen Armen stützt er sich auf, was ich ihm gleich tue. "Wie dem auch sei, das Frühstück ist fertig!" Mit diesen Worten sucht er alle Kleidungsstücke zusammen und legt diese sorgfältig in den Korb. Diesmal öffnet er die Tür und verschwindet dahinter.

Mein Magen meldet sich mit einem Lauten grummeln und ich fasse mir sofort auf die Stelle. Ich habe so einen Hunger. Mit leisen Schritten laufe ich in das Esszimmer und stoße auf Anne, die gerade einen Teller voller Pfannkuchen bereitstellt.

Life |H.S|Where stories live. Discover now