Life |H.S|

13. Kapitel

Soulmate - a person with whom you feel a deep connection right after the two of you met.

13. Kapitel

"Was machst-?" Ich werde sofort von ihm unterbrochen, als er eine Hand über meine Lippen legt. "Sh." Er legt sich einen Finger vor seine Lippen und deutet mir damit, leise zu sein. Verständlich nicke ich und er entfernt seine Handfläche. Die Seite neben mir auf dem Bett sinkt leicht ein, als er sich darauf setzt. "Was machst du hier?", wiederhole ich meine Frage, diesmal im Flüsterton.

Er lehnt sich nach hinten und verschränkt mit einem süffisanten Grinsen seine Arme vor der Brust. "Ich dachte, dass wir uns nach diesem kleinen Schock in der Scheune eine kleine Ablenkung verdient haben, findest du nicht?" Er dreht seinen Kopf zu mir und ich runzle meine Stirn. "Wie meinst du das? Eine Ablenkung?" Ich stütze mich an meinem Ellenbogen ab und sehe zu ihm auf.

"Eine Ablenkung", wiederholt er, woraufhin ich nach einem Kissen greife und ihn damit abschieße. "Ablenkung ist ein Nomen. Ablenkung heißt aber nicht gleich Ablenkung, hinter jeder Ablenkung steckt eine andere Definition, Herr Styles."

"Oh, wir haben hier eine Literatin, sieh mal einer an. Ich bin beeindruckt!" Ich setze mich auf, sodass ich auf gleicher Augenhöhe mit ihm bin. "Natürlich bin ich das!", bestätige ich und verdrehe meine Augen. "Also, wirst du mir jetzt erzählen, was du mit Ablenkung meinst?"

"Natürlich werde ich das!", erwidert er und springt vom Bett. Zieh dich an, wir gehen raus!" Auch ich springe aus dem Bett - oder besser gesagt - falle aus dem Bett, als ich mir eine dicke Weste überziehe. "Wie anziehen? Wo gehen wir hin?" Ich stolpere erneut über meine eignen Füße und kann anhand seines Gesichtsausdruckes wahrnehmen, dass er kurz davor ist, seine aufgestaute Belustigung in Form eines lauten Lachens auszudrücken.

Ich kann sehen, dass er sich innen in die Backen beißt. "Ich sage es dir nicht, ich zeige es dir. Zieh dir einfach etwas Gemütliches an, ich sehe dich unten." Mit diesen Worten läuft er aus dem Zimmer und ich bleibe erst einmal für einige Sekunden wie erstarrt stehen.

"Wir haben jetzt 22 Uhr, wo will er mich noch mitnehmen?" Mit diesem Gedanken greife ich nach einer schwarzen Jeans und einem dünnen Pullover, der nicht zu warm für die warme Sommernacht sein sollte. Ich weiß nicht, ob ich Harry in diesem Aspekt vertrauen kann. Was wenn er mich zu einem nächtlichen Bungeejumping mitnehmen will? Zutrauen würde ich es ihm. Er ist zu spontan.

Ich schlüpfe in weiße Converse und tapse leise die Treppen hinunter. Anne und Robin schlafen wahrscheinlich schon, ich will sie nicht wecken. Harry steht an der Haustür gelehnt und begrüßt mich wie immer mit seinem charmanten Lächeln. "Das hat gar nicht einmal so lange gedauert." Er klatscht leise in die Hände und öffnet die Tür nach draußen. Eine leichte Windbrise tänzelt über meine Haut - doch sie ist nicht kalt, sie ist angenehm warm.

"Ich hasse diese überraschende Ader in dir!", meine ich im Vorgehen an ihm gewandt und er zuckt mit seinen Schultern. "Damit kann ich leben!", erwidert er, bevor er die Tür hinter sich zu schlägt und wir zu seinem Wagen gehen.

Später sitzen wir in seinem Auto - vorbei fahrend an der dunklen Landschaft, die uns umgibt. Sterne beleuchten den schwarzen Horizont und lassen die Meeresoberfläche glitzern. Auch einzelne Straßenlaternen schenken der Dunkelheit ein wenig Licht. Harry redet die ganze Fahrt über seine Kindheit, während ich ihm gespannt zuhöre. Ich unterbreche ihn kein einziges Mal, ich höre ihm gerne zu.

Er erzählt mir, wie er früher häufig auf Bäume geklettert und hinuntergefallen ist, weswegen er sich einige Male einige Knochen gebrochen hat, doch es war es wert, erzählt er mir. "Und bei meiner ersten Fahrprüfung bin ich gegen ein Baum gefahren - zum Glück war es nur ein kleiner Blechschaden. Mein Prüfer war aber nicht sehr begeistert", erzählt er mir und ich kichere in mich hinein. "Ich hoffe für dich, dass du das nicht mehr machst - also in Bäume reinfahren, vor allem weil ich mit dir im Wagen sitze!"