"Ich muss los" beschloss ich und lies meine Füße vom Sofa baumeln.
"Jetzt schon?" fragte Terry niedergeschlagen und fuhr mir durch mein Haar.
"Es ist fast 13 Uhr. Meine Eltern sollen nicht wissen, dass ich den Test gar nicht geschrieben habe" antwortete ich barsch und erhob mich langsam.
"Normalerweise würde ich dich begleiten" sagte er. "Aber deine Eltern sollten das auch nicht unbedingt erfahren" Terry grinste kurz und stand dann ebenfalls mühsam auf.
"Wir sehen uns morgen?" erkundigte er sich bei mir, während ich schon auf die Haustür zusteuerte.
"In der Schule, ja." entgegnete ich. "Außer du willst, dass wir uns bei dir sehen" ergänzte ich noch verlockend.
"Ich ruf dich an" meinte er und wir küssten uns nochmal, bevor ich endgültig gehen musste.Auf dem Weg nachhause verschwendete ich meine Gedanken fast nur an Terry.
An unseren Kuss
Nein, an unsere Küsse.
Sein Ausdruck, als er es einfach getan hatte und an seine Unsicherheit nachdem er es getan hatte.
Ganz davon angesehen, dass ich viel unsicherer war als er."Harri" hörte ich jemanden sagen. Dieser Jemand war mein Bruder, Caleb.
Er lehnte im Türrahmen und spähte mir skeptisch entgegen, als ich lustlos auf unseren Eingang zusteuerte.
Die Haustür stand offen und man konnte die vertrauten Stimmen unserer Eltern hören."Hey" stieß ich hervor ohne ihn in irgendeiner weise anzusehen.
"Wo warst du?" lautete seine besorgte Frage gleich, während ich mich an ihm vorbei ins Haus zwängte.
Wortlos schlenderte ich in das Wohnzimmer, aus dem ich Mom's und Dad's Gerede vernahm.
Ich stellte mich zwischen Wohnzimmer und Flur und blickte meine Eltern wartend an, bis Mom mich bemerkte."Hallo" erwiderte sie lächelnd. "Wie war die Schule?" Auf diese Frage bekam sie immer die gleiche Antwort, aber sie stellte sie mir jeden Tag. Das war schon eher Routine, als Neugier.
"Gut" ächzte ich, nachdem ich im Augenwinkel Caleb's Gestalt gesehen hatte.Er konnte so unendlich nerven, vor allem wenn er meinen Dad spielte.
Das brauchte er nicht.
Ich hatte ja schon einen."Der Chemietest auch?" fragte mein Dad nach. Er war gerade dabei gewesen die Kissen auf unserem Sofa zu sortieren. Ich musste unwillkürklich schmunzeln, wenn ich daran dachte, dass er viel ordentlicher als unsere Mutter war. Obwohl es ja eigentlich genau andersrum sein musste, um normal zu sein.
Ich nickte bekräftigend und verschränkte meine Arme vor meinem Körper.
"Bei dir auch?" wollte Mom wissen. "Caleb" Sein Kopf schwenkte kurz zu mir und er sagte: "Klar"
Um alles ein wenig glaubhafter darzustellen, grinsten wir beide nervös und nickten wie ferngesteuert.Nachdem unsere Eltern Caleb und mich mit einem 'Wir vertrauen euch' Lächeln in unsere Zimmer zurückziehen liesen, klammerte sich schon das Misstrauen meines Bruders an mich.
"Was ist?" knurrte ich entnervt, als er sich eng an mich gedrückt die Treppe hochschlängelte.
Er funkelte mich misstrauisch an. "Weißt du was mit Terry los war?" erkundigte sich mein Bruder bei mir.
"Nein, woher denn?" gab ich kühl zurück. "Du sagtest, du gehst nachhause, aber ich war früher hier als du" erklärte Caleb mit tanzenden Augenbrauen. "Und was willst du tun?" fragte ich. "Mich beschatten lassen?" "Nein" widersprach er ruhig. "Vielleicht will ich nur eine Antwort auf meine Frage" Mit einem Kopfschüttelnd lief ich die restlichen Stufen hoch und schüttelte Caleb erfolgreich ab.
"Ist schon klar" meinte er laut. Er stand noch auf dem Treppenende und legte gerade seinen Kopf schief.
"Du warst bei Terry, oder?"Ich schaute ihn zwar an, aber hatte keine Lust dieses Gespräch weiterzuführen.
Ich konnte nie etwas tun, wovon er nichts wusste. Er wollte mich kontrollieren, aber stattdessen erdückte er mich.
"Ich meine, ich kenne dich lange genug und ihn auch und anhand deiner Reaktion..." erklärte er, doch ich schnitt ihm das Wort ab :"Lass mich doch einfach einmal tun was ich will, ohne dass du davon wissen musst" Darauf war er nicht vorbereitet. "Kriegst du das hin?" Zögernd strich er sich seine Haare zurück. "Ja" antwortete Caleb knapp. "Wenn du das willst" "Nichts lieber als das" bestätigte ich dramatisch und drehte mich um. "Mom und Dad reden schon eine ganze Weile über ihn" presste mein Bruder noch hervor, bevor ich meine Tür schließen konnte. "Terry?" "Terry"
Der Job.
"Ja, aber nur..." Ich biss mir zurückhaltend auf die Lippen. "Ich weiß es nicht" Komischerweise nickte er nur unbeteiligt und lies sich die Sache selbst nochmal durch den Kopf gehen. "Weißt du was?" Nach seinem typischen Zögern, winkte er nur ab und schlich ebenfalls auf sein Zimmer zu, das sich gleich nebem meinem befand. Leider.
"Sieht so aus, als würden wir den Test zu dritt nachschreiben" verkündete ich, während er sich an seinem Türknauf zu schaffen machte. "Anscheinend" brummte er weniger begeistert und schloss seine Tür hinter sich.
Wow, spielte er jetzt den Genervten?
Ich folgte seinem Beispiel und kroch anschließend sofort in mein weiches Bett, auf dem mein Handy einladend gelegen hatte. Ich konnte nicht anders, ich musste Brooke anrufen und ihr alles erzählen.
Alles.
Das war das 6. Kapitel und ich hoffe ihr seid einigermaßen zufrieden😂😂❤
Damit, dass Terry und Harriet jetzt ein Paar sind.
Also ich finde Logan Lerman (Terry) voll cute, eigentlich wollte ich Dylan O'Brien als Terry hernehmen. Aber Logan passt besser zu Chloë finde ich 😏💗
Und Simon Nessman als Caleb ist auch nicht schlecht😚💋
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Betrayal
Mystery / Thriller"Der Mensch ist kein Mensch, wenn er aufgibt zu kämpfen." Harriet Thompson, erst siebzehn und schon ist ein Typ hinter ihr her, der alles für sie tun würde und dem sie blind vertraut. Nach dem Tod ihrer Eltern sind ihr Bruder und sie auf sich allein...