"Du bist wie besessen von mir!" hörte ich mich laut sagen und Terry's Kopf schoss überrascht zu mir.
"Du hast tausend Fotos von mir in deinem Zimmer versteckt, du bist krank!" schrie ich aufeinmal und mein Blick blieb auf den Bildern am Boden heften."Weil ich dich liebe" wehrte er sofort ab und sah mich verständnislos an.
"Wenn du mich lieben würdest, dann hättest du zweimal überlegen sollen, ob du meine Eltern tötest, denn Du hast mein Leben zerstört" ergänzte ich etwas leiser und spürte die Wut, die sich in mir aufstaute."Du bist ein verdammter, kranker Ego!" "Bin ich nicht, Harriet" "Es bringt nichts Tatsachen zu leugnen, das macht dich bloß noch erbärmlicher!" blaffte ich wutentbrannt, woraufhin Terry kopfschüttelnd auf mich zu schlich.
"Die Tatsache, dass du mich liebst, lässt sich also auch nicht leugnen" meinte er belächelnd und ich unterdrückte ein Schnauben.
"Ich hasse dich für das was du getan hast. Ich werde dich für immer hassen" "Wirst du nicht" widersprach Terry und packte mich grob an meinen Haaren. "Du wirst mir irgendwann dankbar sein"Ich spuckte ihm für diesen Satz kurzerhand ins Gesicht und Terry wich entsetzt zurück.
"Das hast du nicht unsonst getan" knurrte er und wischte sich mit dem Handrücken über sein Gesicht.
"Ich kann noch viel mehr tun, du Scheißkerl!" rief ich ihm böse funkelnd zu.
Er verzog sein Gesicht und griff ruckartig nach dem Stofftaschentuch, das in unserer Nähe gelegen hatte.Schon drückte er mir dieses Ding in den Mund, das ich gleich wieder ausspuckte und ihm in sein erbärmliches Gesicht schrie.
"Du scheiß Ego!" "Du sollst deinen Mund halten!" schrie Terry mit einem angespannten Ausdruck zurück und seine Adern traten vor Wut aus seinem Hals hervor."Ich hätte Caleb auch umbringen sollen. Er hat dich gegen mich beschwört" fauchte er dann wieder etwas ruhiger.
"Warum hast du ihn dann nicht getötet?" "Weil ich gesehen habe, wie dich der Tod deiner Eltern zerreißt und ich wusste, dass dir dein Bruder wichtig ist" "Und was ist mit Meinen Eltern?" rief ich aufbrausend und versuchte mich von meinen Fesseln zu entreißen."Meiner Mom und meinem Dad, die mich aufgezogen haben. Dank ihnen bin ich hier!!"
Über meine Sicht lag sich ein Tränenschleier und ich blickte Terry angriffslustig an.
"Sie sind jetzt tot, sieh es ein, Harriet" meinte er kühl und Ich begann zu brodeln wie heißes Wasser."Ich hab sie vergiftet, wenn du es genau wissen willst" Seine Lippen formten sich zu einem gehässigen Grinsen, das noch mehr Zorn in mir herauf beschwörte.
"Und damit ich nicht ertappt wurde, habe ich es wie einen Unfall aussehen lassen und -" Terry warf mir einen Anklagenden Blick zu.
"Verurteile mich bitte nicht, weil ich Spuren hinterlassen habe. Ich bin nunmal kein Profikiller"Vergeblich zerrte ich an meinen Fesseln, damit meine Faust endlich in Terry's Gesicht landen konnte.
"Ich habe dich schon längst verurteilt" stieß ich unter Anstregung hervor.
"Versuch es erst gar nicht weiter" riet er mir mit einem vernichtenden Unterton in seiner Stimme.
"Du bist viel zu schwach"Ich ging gar nicht auf sein Gerede ein, sondern strengte mich nur noch mehr an.
"Meine Eltern sind auch nie hier" sagte er im Anschluss daran und legte seinen Kopf schief. "Es ist, als wären sie bereits tot" "Geschieht dir nur recht" entgegnete ich zerstörerisch und statt mich anzuschreien, bildete sich ein amüsierter Ausdruck auf Terry's Gesicht.
Vermutlich gefiel ihm, dass ich aufgegeben hatte.
"Nur zu, wehre dich weiter" riet er mir vergnügt. "So verschwendest du deine Kraft" "Ich...-" gröllte ich und stockte, weil mir nichts darauf einffiel. "Ich hasse dich!"
"Das vergeht wieder, wie gesagt bald wirst du mich verstehen. Glaub mir, wir können Frieden finden""Frieden finden?" wiederholte ich höhnisch. "Lieber sterbe ich, als mit dir Zeit zu verbringen"
"Dann zwinge ich dich eben dazu" sagte Terry großspurig und baute sich vor mir auf. "Dann töte ich mich eben selbst" "Das bringst du nicht über's Herz" "Und ob!" kreischte ich wütend."Ich würde dich ja gern testen, aber du kannst nur versagen"
Während Terry klug daherredete, versuchte ich die Seile um Meine Handgelenke abzuwetzen und ich unterdrückte ein Seufzen.
"Interessiert dich eigentlich woher ich diese Bilder und diese Wertsachen habe?" fragte er und ohne meine Antwort abzuwarten, fuhr er fort.
"Ich habe sie von deiner lieben Freundin Brooke bekommen.
Ja, sie ist ziemlich naiv. Wusstest du Das?"Ich durfte seinen Worten keinen Glauben schenken. Er war skurril und sprach nur wirres Zeug, damit ich ihm Aufmerksamkeit gab.
"Ja, du wusstest das. Sie ist naiv, genau wie du und alle Thompson's.
Gott, hinterfragt ihr denn gar nichts?"Nachdem Ich mich noch immer anderweitig beschäftigt hatte und keinen Mucks von mir gegeben hatte, hielt Terry inne und musterte mich wahrscheinlich forschend.
"Du gibst wirklich nicht auf. Hast du denn noch Hoffnung auf unsere Zukunft?" Ich kämpfte wie bisher mit meinen Fesseln an meinen Händen und verlor tatsächlich bald die Geduld.
"Harriet, gib auf!" forderte er schließlich ernst und ich dachte nicht mal daran, ihm zu gehorchen.
"Gib auf wie Deine Eltern!"
Verbissen machte ich weiter, um Terry vom Gegenteil zu beweisen.Knich nicht ein, Knick nicht ein!
"GIB AUF!" verlangte er mit steigender Lautstärke, woraufhin mein Wille nur wuchs und ich bereits die Hitze an Meinen Gelenken wahrnehmen konnte.
Bevor ich ein erlösendes Geräusch hören konnte, und zwar das Reißen der Fesseln, landeten Terry's Hände auf meinen und die Seile wurden wieder fest gezogen.
So fest, dass sich mein Blut in meinen Adern aufstaute und ich vor Schmerz mein Gesicht verzog."Du hast mich verraten" brachte ich hervor und mein Blick richtete sich starr auf den Mörder vor mir.
"Du hast mich und meine Familie verraten! Du Verräter, du Mörder!""Vielleicht habe ich dich verraten, aber ich habe dich wenigstens nicht verloren"
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Betrayal
Mystery / Thriller"Der Mensch ist kein Mensch, wenn er aufgibt zu kämpfen." Harriet Thompson, erst siebzehn und schon ist ein Typ hinter ihr her, der alles für sie tun würde und dem sie blind vertraut. Nach dem Tod ihrer Eltern sind ihr Bruder und sie auf sich allein...