Kapitel 10 | Tollste Mom aller Zeiten

74 8 3
                                    

Alle schönen Tage fanden mal ein Ende und dieser besonders schnell.
Denn unsere Eltern hatten sich beim Nachhause kommen noch nie sonderlich viel Zeit gelassen, nein, lieber trafen sie Stunden früher ein, als Stunden später.
So auch heute.

Gerade als Patrick (Von the Mentalist) fast den Mörder geschnappt hatte, wurde ein Schlüssel in unsere Haustür gesteckt und-ich versichere euch-Caleb und ich sind noch nie so schnell gewesen, wie in diesem Moment. Ich rannte alles um, was mir im Weg stand und pfefferte die restlichen Stücke der saftigen, noch heißen, leckeren Pizza in die Mülltonne. Es fühlte sich nicht richtig an, sie hatte es verdient gegessen zu werden. Ich legte eine Trauersekunde ein und sprintete dann zur Fernbedienung, die den Fernsehbildschirm sofort schwarz werden lies. Während ich wie verrückt alle Beweise von der Couch beseitigte, wischte Caleb den Tisch sauber - mit bloßer Hand - Er hatte durchaus schon mal bessere Ideen gehabt.

Zu unserem Vorteil, hatte Dad wieder keine Brille auf und probierte somit jeden Schlüssel aus, der an dem mit, unendlich besetzen Band von Schlüssel, hing. "So eine Schei..-" fluchte er und ich zog meinen Bruder auf das Sofa. "Wirke so unschuldig, wie möglich" raunte ich ihm zu und probte schonmal mein unschuldiges Lächeln.

Plötzlich sprang die Tür auch schon auf und das Gesicht unseren hübschen Mom lächelte uns entgegen. "Sonya, danke" murmelte mein Dad und versuchte seine gereizte Stimme mit einem Husten zu kaschieren.
"Mom, Dad" rief ich überrascht und sprang vergnügt auf.

Unsere Eltern trudelten gelassen ins Wohnzimmer, das sich gleich neben der Haustür befand. Man kam also sofort von draußen in unser Wohnzimmer und unser Essenzimmer. "Hi" sagte sie und schälte sich aus ihren eleganten Mamtel, den ich sofort entgegen nahm und über beide Ohren strahlte.

Vielleicht hatte ich ein wenig mit der Unschuldig Nummer übertrieben, denn unser aufmerksamer Dad überflog sofort die kompletten zwei Zimmer mit einem unruhigem Blick.

"Es steht sogar noch alles" scherzte meine Mom und beobachtete mich, während ich ihr Kleidungsstück sorgfältig an der Garderrobe aufhing. "Klar. War das denn zu bezweifeln?" lautete meine Gegenfrage, die Caleb nun auch aufstehen lies.

"Es riecht verächtlich nach Pizza, kann das sein?" fragte unser Dad und rümpfte seine Nase. "Ähh, ja" meinte Caleb. "Weil ich uns eine gemacht habe" "Genau" bekräftigte ich jubelnd. "Weil er super gut backen kann" Unsere Mom hob den Kopf leicht und es schien, als würde sie es glauben. "Das will ich sehen" meinte mein Dad widerrum und steuerte auf die Küche zu. "Zu spät" brummte Caleb. "Schon weg" "Na schön" murmelte Dad und fuhr herum.
"Ich glaub euch, Kinder. Das war ja nie zu bezweifeln" Mit diesem Satz sprang er zum Sofa und lies sich langsam darauf sinken.

Stimmt, wir hatten kein Verbrechen begangen oder soetwas, aber unser Dad ware nunmal sehr streng und wenn er herausgefunden hättee, dass wir eine Küchenschlacht veranstaltet hatten, Caleb gar nicht gekocht hatte und wir letzendlich die Pizza mit seinem Geld bezahlt hätten, würde ich nur noch von 'sturmfrei' träumen.

"Komisch" murmelte Dad, worauf ich voller Ungehagen seine Hand beobachtete, die den Stoff der Couch abtastete. "Fühlt sich so an, als würden hier überall Krümel rumliegen" Mit hitzigem Kopf fiel mein Blick auf Mom, die ratlos im Raum stand und unschuldig dreinblickte. "Ja, klar" brummte ich. "Mom hat doch gestern wieder Cracker gegessen, während dem Fernsehen"

Sie blickte mich kurz verwirrt an, doch als sie meinen flehenden Blick entdeckte hatte, seufzte sie schwer.

Ich liebte sie einfach, beste Mom aller Zeiten.

"Mach keine große Sache draus" forderte sie an unseren Dad gerichtet, der seine Frau wenig überrascht musterte.

Wir kannten Mom, sie as immer vor dem Fernseher, vorallem wenn Liebesschnulzen liefen. Ich verstand sie, ich meine - Fernsehen und essen - Wer träumt davon nicht?
Es war doch immer das selbe, wenn Dad nicht zuhaus war, nutzen wir jede freie Sekunde, um soviel Essen wie möglich zu verschlingen, während im Hintergrund 'Ein ganzes halbes Jahr' lief. Meine Mom und ich, fast schon wie Beste Freundinnen.

"Also..." erwiderte mein Dad und rieb seine Händflächen innerander. "Könnt ihr noch was vertragen?"
Ich nickte und schon griff Dad nach der Bestellliste auf dem Wohnzimmertisch. "Pizza, Nudeln.." murmelte er leise vor sich hin und ich warf Caleb erleichternde Blicke zu.

Nachdem unser zweites Essen eingetroffen war, setzten wir uns alle wie gewohnt an den Esszimmertisch und holten unsere Gespräche nach.
"Wie war das Training, Sohn?" erwiderte mein Dad und fischte seine gutduftende Box aus der Tüte. "Wie immer" sagte Caleb und stocherte lustlos in seinen Spaghetti umher.

Unser Esstisch befand sich in einem seperaten Raum gleich neben dem Wohnzimmer. Es war gerade Anfang November, weshalb dieser Raum in eine winterlich, warme Stimmung getaucht war. Unsere Mom pflegte es, vorallem den Essensbereich für Gäste und unter anderem auch für uns als Familie zu schmücken. Jede Jahreszeit hatte ihr eigenes Thema und jedes Jahr sah alles anders aus.

Ich betrachtete den kleinen Kürbis auf dem Regal hinter Caleb. Terry hatte ihn an unser Halloween Party vorbeigebracht, hatte mein Dad mir berichtet, denn an Halloween hatte ich Terry gar nicht zu Gesicht bekommen. Er sei sofort wieder gegangen, hatte Dad gesagt nach ewigem Nachdruck meinerseits.
Trotzdem musste ich schmunzeln und ich sehnte mich erneut in Terry's Nähe.

"Keinen Hunger?" wollte Dad wissen und zog eine Augenbraue hoch. "Ähm, doch doch" nuschelte ich, nachdem ich realisiert hatte, dass wir noch zusammen an einem Tisch saßen. "An was dachtest du?" lautete die neugierge Frage meiner Mom, für die ich sie hätte erstechen können. "Nichts besonderes" sagte ich barsch und kratzte mit meiner Gabel gegen den Tellerboden.

Nach einer langen Stille, fragte meine Mom dann doch noch, wie es mir bei den Test ergangen war.
Es war Zeit für eine Notlüge, ich wusste das und Caleb auch.
"Ganz gut" antwortete ich knapp und hielt den durchdringenden Blick meiner Eltern stand. "Ich meine, ich hatte...zwar ein paar Probleme, aber schlussendlich war es in Ordnung" ergänzte ich und lächelte schwach.
Hoffentlich kauften sie mir das ab.

Nachdem wir die Essenszeit schweigend totgeschlagen hatten, flüchtete ich hurtig in mein Zimmer und warf mich in mein Bett.

Endlich.

Ich wollte eigentlich fragen, wo meine Eltern gewesen waren, aber der richtige Zeitpunkt hatte sich noch nicht ergeben und ich vertraute meinen Eltern blind.
Das tat man doch so, oder?

Ich leide gerade an schlimmen Kopfschmerzen😂😂💘 Es ist 00:01😏💖. Wenn ihr meine Geschichte gern lest, lasst etwas da😂❤ Stimme oder Kommentar🔥

BetrayalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt