Kapitel 11

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                                                                    Recap

Niall Horan verkündet live, dass ein Bandmitglied schwul ist

Niall Horan, das berühmte Teenager-Idol verkündet im Fernseher, dass sein Bandmitglied und Freund schwul ist. Er sagt es während einer Liveübertragung eines Interviews. Jeder ist von dieser Aktion geschockt, besonders, weil man es nicht von Niall erwartet hätte. Er kommt als süß und liebenswert herüber, während er seinem besten Freund gerade in den Rücken gefallen ist. Wir fragen uns, wie die Atmosphäre in der Band nun sein wird.

Ich falte das Papier und schmeiße es in den Kamin. Ganz Twitter war voll von diesen Nachrichten. Ich will es nicht noch einmal lesen. Ich habe tagelang nicht getweeted, oder meiner Familie geschrieben. Ich muss allein sein. Nach jedem Konzert habe ich mich im Bus eingeschlossen. Die Jungs sehen mich noch immer genervt an, was aber normal ist, ich hätte das nicht tun müssen. Ich war einfach so angepisst. Ich muss es irgendwie wieder gutmachen.

Ich öffne mein Twitter und tweete einigen Fans. Irgendwelche netten Tweets, weil meine ganzen Erwähnungen nun voller Hass sind. Selbst meine Directioner hassen mich jetzt, das bricht mein Herz. Ich öffne das Fenster für einen neuen Tweet.

@NiallOfficial: Ich muss euch etwas sagen.

Ich warte ein bisschen, irgendetwas um die fünf Minuten sind es.

@NiallOfficial: Ich bin auch schwul.

                                                                        11

                                                                        •••

„Er ist was?"

Ich höre Louis durch den ganzen Bus schreien. Das Nächste, was er macht, ist, in meinen Raum zu rennen. Er packt mich beim Kragen meines Sweaters und hält seine Faust hoch. In dem Moment, in dem er mich schlagen will, schubst Harry in zu Boden.

„Bist du verrückt?", schreit Harry Louis an, „du kannst ihn doch nicht einfach schlagen!"

Wie ein geschlagener Hund sieht Louis zu Harry auf. Er steht auf und läuft zur Tür. Bevor er das Zimmer verlässt, dreht er sich noch einmal um.

„Er hat dich wie einen Dummkopf aussehen lassen", sagt er, „nur, weil du schwul bist und jetzt findet er es total lustig, zu erzählen, dass er auch schwul sei. Er verdient es!"

Louis knallt die Tür zu. Ich fühle, wie der Boden wackelt. Nicht von dem Aufprall, sondern weil ich Angst davor habe, dass Louis mich schlägt. Harry sagt nichts, er geht auch zur Tür. Er dreht sich nicht um, wie Louis es getan hat. Ich murmle seinen Namen leise.

„Harry?" Es ist leise in dem Raum, aber nicht die angenehme Stille, sondern die, in der man sich unkomfortabel fühlt.

„Ja?" Er dreht sich noch immer noch nicht.

„Danke", sage ich und meine es wirklich so, „ernsthaft."

Harry schenkt mir ein kleines Lächeln, ehe er zu den anderen Jungs läuft. Ich entschließe, dass es besser für mich ist, in meinem Raum zu bleiben. Ich starre ein wenig an die Decke; ich weiß nicht, was ich sonst tun sollte. Ich bin nicht in der Lage zu essen, so verletzt bin ich. Ich versuche, meine unregelmäßige Atmung zu kontrollieren.

Um elf Uhr abends entscheide ich mich dazu, barfuß aus meinem Bett zu steigen. Meine Füßen berühren den kalten, eiskalten Boden, was mir Schauer über den Körper jagt. Ohne Socken zu nehmen schleiche ich mich auf Zehenspitzen in die Küche. Es ist wirklich unheimlich; ich bin ehrlich gesagt nicht eine der Personen, die gerne allein im Dunkeln ist.

Ich setze mich auf das Sofa. Ich mag es, auf dem Sofa nachzudenken. Es beruhigt mich. Ich höre etwas hinter mir und drehe mich schnell in die Richtung, aus der, wie ich glaube, das Geräusch kommt. Großartig. Der einzigartige Louis steht dort.

„Was willst du?", flüstere ich, „ich weiß, ich habe einen-"

Louis unterbricht mich, indem er mir auf die Nase schlägt. Ich spüre, wie Blut aus meiner Nase rinnt. Ich will ihn zurückschlagen, aber ich fühle mich sogar zu schwach, um meine Hand zu heben. Louis sieht das und drückt mich zu Boden. Ich liege dort eine Weile und bewege mich nicht einmal. Er starrt mich einfach nur an. Nach zehn Minuten sagt er endlich etwas, und diese zehn Minuten kamen mir vor, wie die längsten zehn Minuten, die ich jemals erlebt habe.

„Lern daraus, Horan", sagt Louis, „verletzte Harry nie wieder!"

Dann verlässt er das Wohnzimmer. Ich bleibe noch eine Weile liegen, bis ich mir sicher bin, dass ich wieder aufstehen kann. Dann stehe ich wieder auf. Ich habe noch immer das komische Gefühl in meinem Kopf, also beeile ich mich, wieder in mein Bett zu gelangen. Ich lege mich hin, bevor ich noch umkippen kann. Mit starken Kopfschmerzen schlafe ich ein.

Am nächsten Morgen sehe ich jemanden, der sich über mich beugt. Ich kann nicht erkennen, wer er ist. Einige Male blinzle ich mit meinen Augen. Locken. Grüne Augen. Wundervolle Lippen. Bereit zu küssen. Warte? Warum lehnt sich Harry über mich? Ich springe auf, was ziemlich dumm ist, denn Harry und ich knallen mit unseren Köpfen ineinander. Das führt zu noch mehr Kopfschmerzen meinerseits.

„Tut mir Leid", entschuldige ich mich hundertmal.

„Es ist nicht deine Schuld", lächelt Harry mich an, „ich hab dich erschreckt."

„Harry", entschuldige ich mich wieder, „ich musste nicht-"

Harry brachte mich dazu, den Mund zu schließen, indem er seine Finger auf meine Lippen legt; dann stellt er Frühstück auf mein Bett. Seine Augen beginnen zu funkeln. Seit wann funkeln seine Augen? Harry verwirrt mich.

„Danke", stottere ich, „wofür ist das?"

„Ich hab gehört, dass Louis dich geschlagen hat", sagt er und prüft die Verletzungen in meinem Gesicht, „also habe ich gedacht, dass ein wenig Frühstück dich aufheitern könnte!"

Ich danke Harry. Ich starte mit dem Essen wie ein Grizzlybär, weil ich so hungrig bin. Harry verlässt den Raum. Ich werde ihm später mit einem Frühstück am Bett danken, das ist das beste, was ich für ihn tun kann. Nachdem ich mit dem Essen fertig bin, stehe ich auf und gehe ins Badezimmer. Ich verdecke meine Verletzungen mit ein wenig Make-Up, weshalb ich mich wie eine Frau fühle. Ich beginne, ein Lied von Shania Twain zu summen. Mann, ich fühle mich wie eine Frau! Ich wackle ein wenig mit meinem Arsch. Dann putze ich meine Zähne, während ich noch mehr mit meinem Hintern wackle. Ich sehe nicht, wie Harry das Bad betritt.

„Sexy", grinst Harry.

Beschämt  und schnell drehe ich mich um. Es war nicht mein Plan, dass Harry sehen würde, wie ich mit dem Arsch wackle.

„Kannst du das nochmal machen?", zwinkert er.

„Harry", sage ich und erröte, „kannst du damit aufhören, mich unwohl fühlen zu lassen?"

„Was habe ich getan?", fragt er scheinheilig und tut, als wäre er ein unschuldiger, kleiner Junge.

Ich spüre seinen Atem in meinem Nacken. Harry ist viel größer als ich, was die Situation noch ein wenig seltsamer macht. Er platziert seine Lippen in meinem Nacken und saugt sanft daran. Versucht, mir einen Knutschfleck zu verpassen.

„Scheiße!", stöhne ich, als er meine Schwachstelle erreicht.

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IHR SEID DER WAHNSINN. W-A-H-N-S-I-N-N!

Ich hatte mir gedacht: 70 Votes, paar Kommis, dauert bisschen, aber nein, dann nicht. Okay, hier ist das nächste Kapitel :) Dann geht's ab 80 Votes weiter, also - voten nicht vergessen :P

Gewidmet an @ViviNegroni für's ganz fleißige Voten, auch, wenn sie noch nie nen Kommentar geschrieben hat. Trotzdem ein Riesendankeschön! An euch alle :)

Accidently Dating (Narry) - GERMAN TRANSLATIONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt