Recap:
Ich packe meine Boxershorts, ziehe sie an und jage Louis durch das Haus. Louis schreit herum, aber ich schubse ihn schließlich auf das Sofa. Ich gehe sauer in das Bad. Louis lacht laut, das kann ich hören. Ich dusche, putze meine Zähne und mache mein Haar. Dann gehe ich zurück ins Wohnzimmer, in dem Louis sitzt und auf dem Laptop herumtippt. Ich sehe ein Bild von mir und dem fremden Jungen. Gerade, als ich Louis aufhalten will, drückt er auf Senden.
„Louis!", kreische ich auf.
„Tut mir leid, Mann", zwinkert er, „es ist schon an Harry gesendet worden."
Ich schlage ihm ein Kissen ins Gesicht. Wie kann er nur? Wie kann er es nur wagen, das zu tun. Ich will nicht wissen, wie Harry sich gerade fühlt. Ich fühle mich für ihn schrecklich. Ich versuche, weiterhin ruhig zu bleiben. Bevor ich mich umdrehe, verfluche ich Louis. Dann schnappe ich mir meine Jacke und laufe durch den strömenden Regen zu Starbucks. Danach setze ich mich auf eine vom Regen durchnässte Bank im Park.
Wie ich Harry vermisse. Wie gerne ich wüsste, was er gerade denkt.
21
•••
Harrys POV
Mein Handy klingelt. Ich nehme es und öffne die Nachricht, die Louis mir geschickt hat. Niall und ein fremder Junge. Ich fühle das Messer, das mir Stiche in die Brust versetzt. Direkt ins Herz. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, was ich fühlen soll. Wie kann Niall mich so schnell vergessen? Wie? Ich weiß, ich bin ein Arsch gewesen. Ich will hier nur noch weg, weg aus dieser Hölle. Zurück zu den Fans, zurück zum Spaß. Spaß am Leben. Ich stehe auf und nehme meine Tasche; wenigstens war es meine Entscheidung, hierher zu kommen, also muss ich nicht bleiben.
Ich laufe vor der Behandlung davon, als sei es völlig normal. Ich werde mir selbst helfen. Niemand muss mir helfen. Es ist zum Kotzen. Ohne, dass mich jemand erkennt, nehme ich den Bus; ich sitze ein wenig außerhalb des Zentrums von London. Also, jetzt ist es an der Zeit, wieder zu Louis' und meiner Wohnung zurückzukehren. Solange Niall nicht dort ist, bin ich glücklich. Ich will den dreckigen Betrüger nicht sehen müssen. Er hat mich so unfassbar stark verletzt. Ich bin für einen Tag in Therapie und er sucht sich einen Neuen. Ich hasse ihn.
Ich lehne meinen Kopf gegen das Fenster des Busses und verstecke mein Gesicht hinter meiner Pulli. Ich habe keine Lust auf irgendwelche verrückten Fans. Ich schließe meine Augen, um Niall zu vergessen und drehe die Lautstärke der Musik auf das Höchste. Natürlich kommt die Musik, bei der man am Besten heulen kann, zuerst. Es ist komisch, dass, wenn man schlechte Laune hat, immer die traurige Musik zuerst kommt. Eine Träne rollt über mein Gesicht. Alle sehen mich als das Arschloch, den Herzensbrecher, aber ich bin die Art von Junge, die zuerst mit dem Weinen beginnt. Oder hey, lasst mich sagen nach Niall, wenn Bambi läuft. Ich bin der Junge, der heult, während er deprimierende Musik hört und ich bin die Art von Junge, die sich nach außen hin selbstsicher präsentiert, aber innerlich bin ich zerbrochen. Das ist, wie ich wirklich bin. Aber das scheint niemand zu bemerken.
Als der Bus an meiner Haltestelle stoppt, nehme ich meine Tasche und verlasse das Fahrzeug. Der Weg zu meiner Wohnung ist nicht lang. Es ist gerade drei Uhr morgens, also denke ich, dass Louis noch schläft. Ich nehme meine Schlüssel, öffne die Tür. Lasse mein Gepäck im Flur liegen und gehe dann in die Küche. Es ist dunkel, also schalte ich das Licht ein. In dem Moment, als das Licht flackert und schließlich den Raum beleuchtet, sehe ich Niall vor mir stehen, mit einem Messer in der Hand. Geschockt springe ich einen Schritt zurück.
„Was zur Hölle tust du hier?", schreie ich ihn an, „Mit einem Messer?"
Ich sehe ihn an. Er steht dort nur in seiner Unterwäsche. Heiß. Nein, Harry. Du musst dich auf deine Therapie konzentrieren, nicht auf Niall, den Jungen, den du liebst. Niall legt das Messer beiseite und starrt mich einfach nur an. In dem Moment zischt ein Gedanke durch meinen Kopf und ich realisiere, dass er wahrscheinlich in meinem Zimmer Sex mit diesem Typen hatte. Ich drehe mich wieder weg.
„Ich werde auf dem Sofa schlafen", sage ich zu ihm so normal, wie es mir möglich ist, „du kannst in meinem Bett schlafen."
„Harry", erwidert Niall und sieht mich an, „was machst du hier?"
„Ich möchte nicht in Therapie gehen", stelle ich klar, „für einen Jungen, der mit anderen Jungen Sex hat, während sein Freund in Behandlung ist."
„Ich habe nicht-"
„Mir egal", winke ich ab, „ich werde auf dem Sofa schlafen."
Ich lasse ihn dort stehen, ohne auf seine Antwort zu warten. Die Wohnzimmertür schließe ich ab, damit Niall nicht herein kommt. Ich will allein sein. Ich höre auch, wie er sich zu seinem, meinem, Zimmer begibt. Ich schalte den Fernseher an und schaue Impossible III. Gegen sieben Uhr morgens ist der Film beendet und ich höre Geräusche, die aus Louis Raum stammen. Ich öffne die Tür des Wohnzimmers wieder und laufe in die Küche.
„Hi, Lou", begrüße ich ihn mit meiner rauen Morgenstimme.
Louis erschreckt sich zu Tode und springt hoch in die Luft. Ich grinse leicht. Es ist irgendwie amüsant, das zu sehen. Louis betrachtet mich von Kopf bis Fuß.
„Was zur Hölle tust du hier?", fragt er mich.
„Die Behandlung ist beendet", antworte ich, „ich komme allein klar."
„Harry", sagt Louis und seine Stimme erhöht sich, „du kannst nicht einfach weglaufen."
„Warum sollte ich dort bleiben, wenn der Junge, den ich liebe und für den ich das gemacht habe, mit einem anderen Sex hatte?"
Louis sieht wieder zu mir. Er hustet und stellt das Essen auf den Tisch. Dann setzt er sich auf einen Stuhl.
„Ich kann meinen Ohren nicht trauen", meint er zu mir und seine Stimme wird lauter, „du hast ihn betrogen und sagst nun, er tat es auch?" Louis beginnt, zu brüllen. „Das war alles nur gespielt, du Idiot!"
Das Letzte, das Louis gesagt hat, tut höllisch weh. Er hat mich noch nie so genannt. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich starre ihn einfach nur an. Auf einmal höre ich die Tür, die hinter uns zugeknallt wird. Ich drehe mich schnell um, ich weiß, dass es Niall ist. Ich sprinte zu ihm. Er sieht aus, als würde er sich beeilen wollen. Ich packe sein Handgelenk.
„Warum gehst du?", frage ich ihn und versuche, nett zu sein, „Es ist früh. Du musst was essen."
„Ich sorge doch nur für Streit zwischen dir und Louis", bringt er heraus und versucht, seine Tränen zurückzuhalten, „das ist nicht gut, Harry." Er schluchzt. „Ich gehe wieder nach Mullingar."
„Bleib", sage ich sanft, „bitte?"
Ich möchte ihn nicht anbetteln, aber ich muss es tun. Ich weiß, dass ich ihn verloren habe und ich muss jetzt für ihn kämpfen. Ich muss versuchen, ruhig zu bleiben.
„Ich möchte nicht für einen Streit verantwortlich sein", erwidert er, „tut mir leid."
Ich ziehe Niall näher zu mir und schlinge meine Arme um ihn. Ich bin größer als er, also sehe ich zu ihm herunter. Seine blauen Augen sind voller Tränen. Ich trockne sie mit dem Ärmel meines Pullis. Ich lehne mich näher zu ihm und presse meine Lippen auf sein. Mit einem Male spüre ich, wie all die Liebe, die ich verdrängt habe, wieder in mir aufkommt. Ich vergaß, wie sich das Lieben anfühlt, aber Niall zeigt es mir. Ich weiß, dass ich für immer an seiner Seite sein möchte. Plötzlich habe ich eine Idee.
Ich gehe runter und knie mich vor ihm hin. Niall sieht geschockt aus.
„Möchtest du mich heiraten?"
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Accidently Dating (Narry) - GERMAN TRANSLATION
FanfictionNiall Horan, der berühmte irische Junge, ist schwul. Er traut sich nicht, sich zu outen. So kommt es, dass er sich dazu entscheidet, ein Profil auf einer Dating-Seite zu erstellen. Er trifft dort auf den mysteriösen Edward Cox und schreibt mit ihm...