Kapitel 22

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Recap:

„Bleib", sage ich sanft, „bitte?"

Ich möchte ihn nicht anbetteln, aber ich muss es tun. Ich weiß, dass ich ihn verloren habe und ich muss jetzt für ihn kämpfen. Ich muss versuchen, ruhig zu bleiben.

„Ich möchte nicht für einen Streit verantwortlich sein", erwidert er, „tut mir leid."

Ich ziehe Niall näher zu mir und schlinge meine Arme um ihn. Ich bin größer als er, also sehe ich zu ihm herunter. Seine blauen Augen sind voller Tränen. Ich trockne sie mit dem Ärmel meines Pullis. Ich lehne mich näher zu ihm und presse meine Lippen auf sein. Mit einem Male spüre ich, wie all die Liebe, die ich verdrängt habe, wieder in mir aufkommt. Ich vergaß, wie sich das Lieben anfühlt, aber Niall zeigt es mir. Ich weiß, dass ich für immer an seiner Seite sein möchte. Plötzlich habe ich eine Idee.

Ich gehe runter und knie mich vor ihm hin. Niall sieht geschockt aus.

„Möchtest du mich heiraten?"

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                                                                        •••

Ich weiß nicht, was ich zu Harry sagen soll. Er sitzt dort auf einem Knie und sieht mich an, wartet auf meine Antwort. Aber ich weiß nicht, was ich antworten soll. Zum Teil möchte ich ja sagen, weil ich ihn wirklich liebe, aber andererseits habe ich angst, dass er mich wieder verletzen wird. Außerdem ist er nicht mehr in Behandlung. Er hat keine Hilfe mehr. Ich weiß nicht, ob er es wieder tun wird. Alles. Ich könnte ihm vergeben. Einmal. Aber ein zweites Mal? Einfach Nein. Ich bin eine Person, die schnell vergibt, aber nicht zwei- oder sogar dreimal hintereinander. Da ist es vorbei.

„Ich muss darüber nachdenken", entgegne ich und ohne seine Antwort abzuwarten, laufe ich weg. „Es tut mir Leid", murmle ich, als ich sein enttäuschtes Gesicht sehe.

Ich weiß, ich bin ein Herzensbrecher, aber ich muss mich diesmal selbst vor dem Schmerz schützen. Ich möchte das nicht noch einmal durchmachen. Ich denke, es ist besser für mich, wenn ich nach Mullingar zurückkehre. Simon hat uns eine E-Mail geschickt, dass wir erst einmal alles klären sollen, bevor wir mit der Tour fortfahren. Ich weiß, dass ich den Fans erklären muss, was los ist. Ich setze mich auf eine Bank und öffne TwitLonger.

Hi, Crazy Mofos!

Ich weiß, es ist lange her, seit ihr von mir gehört habt, aber in meinem Leben passiert gerade viel. Ich weiß, dass da Gerüchte über Harry und mich sind, die ich bestätigen werde. Harry macht gerade eine schwere Zeit durch, genauso wie ich. Wir machen sie zusammen durch. One Direction wird bleiben, wir müssen nur einige Dinge klären. Wie ich sagte, das betrifft hauptsächlich Harry und mich. Keine Sorge, wenn wir es nicht hinkriegen, werde ich versuchen, mit ihm befreundet zu bleiben. Für die anderen Jungs ... für euch alle.

Bitte vergesst nicht, dass ich euch alle liebe.

Crazy Mofo!

Ich drücke auf den Senden-Button. Millionen von Mädchen werden das jetzt lesen. Ich weiß, dass sie weinen werden, aber ich musste ehrlich sein. Das ist die beste Möglichkeit, alles zu erklären. Ich kann meine Fans nicht anlügen. Ich gehe zurück zu der Wohnung von Louis und Harry, gehe in mein Zimmer und nehme mein Gepäck. Louis und Harry sind anscheinend in der Stadt, denn ich sehe sie nicht. Als ich gerade in die Küche gehen will, um etwas Essen zu holen, begegne ich Harry. Er sitzt am Küchentisch und spielt Gitarre.

„Bald ist es kaputt", versuche ich einen Scherz zu machen, „kleiner Witz."

Harry ignoriert meinen dummen Kommentar. Er beginnt, ein Lied anzuspielen, das ich zuvor noch nie gehört habe. Seine Stimme klingt in meinen Ohren wie eine süße Melodie.

Now you were standing right in front of me

I hold on scared and harder to breath

Harry singt weiter und sieht mir währenddessen in die Augen. Voller Leidenschaft. Seine Stimme bricht manchmal, was es nur noch sexier macht. Mein Herz beginnt, zu schmelzen, als Harry während des Refrains weint.

Don't let me

Don't let me go

'Cause I'm tired of sleeping alone

Er hört auf zu Singen, das Lied ist zu Ende. Die Tränen rollen über sein Gesicht. Ich habe ihn noch nie so verletzlich gesehen. Harry ist normalerweise der Junge, der immer lächelt. Er ist sicher, sanft und liebenswürdig. Harry hilft den Obdachlosen, indem er eine Menge Pizza kauft und sie ihnen schenkt. Harry ist derjenige, der es noch immer mag, zu backen, weil er das in der Bäckerei immer getan hat und in diesen Harry habe ich mich verliebt. Nicht nur verliebt, es ist diese Art von Liebe, die man nicht zurückhalten kann. Die Art von Liebe, die mich ein Leben lang begleiten wird und die man niemals bereut. Die Art von Liebe, die mich dazu bringt, ihn heiraten zu wollen. Harry unterbricht die Stille.

„Es tut mir Leid. Alles, was ich dir angetan habe", sagt er und versucht, zu sprechen, ohne über seine Worte zu fallen, „ich habe Fehler gemacht. Es wäre verständlich gewesen, wenn du Schluss gemacht hättest, aber du hast es nicht. Ich will Hilfe suchen und bekommen, aber ich kann das nicht alleine machen." Eine Träne bahnt sich den Weg über seine Wange, die ich auffallen möchte, bevor sie auf den kalten Boden trifft. „Ich will dich nur an-"

Ich unterbreche Harry, indem ich ihn auf den Mund küsse. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken. Ich schmecke seine salzigen Tränen und trockne sie mit dem Ärmel meines Sweaters, wie er es bei mir tat. Harry küsst mich grob, aber das macht ihn nur noch mehr sexy.

„Wir werden zusammen Hilfe suchen", sage ich, „ich werde mitkommen, sodass du die Hilfe bekommst, die du brauchst."

„Bist du dir sicher?", fragt Harry entgeistert, „Ich verdiene das nicht."

„Leute, die Hilfe wollen", rede ich ihm zu und ziehe ihn näher zu mir, „verdienen alles." Ich platziere einen Kuss auf seinem Kopf. „Du, Hazz, verdienst alles."

Ich habe nicht erwartet, dass Harry in meine Schultern weinen würde, aber er tut es. Ich habe ihn noch nie so schwach und hilflos gesehen, er erinnert mich an einen Welpen, der seine Mutter verloren hat. Ich reibe ihm nur über seinen Rücken, um ihm ein wenig Komfort zu verschaffen. Auf einmal erinnere ich mich an das, was er mich gefragt hat.

„Ja", sage ich, „ich möchte dich heiraten."

Harry sieht auf. Er weint, aber er lächelt. Es lässt ihn noch liebenswürdiger erscheinen, als er es sowieso schon ist. Ich sehe die Grübchen in seinen Wangen, wenn er lächelt. Ich umarme ihn fest, ich werde ihn nie wieder gehen lassen. Niemals. Wir sitzen dort eine Weile Arm in Arm und genießen den Augenblick.

Wie aus dem Nichts sitzt Harry wieder auf einem Knie und sieht mir direkt in meine Augen. Als ich etwas sagen möchte, legt er seinen Finger auf meine Lippen und bringt mich dazu, zu verstummen.

„Niall James Horan", beginnt er seine sogenannte Rede, „das erste Mal, das ich dich gefragt habe, ob du mich heiraten möchtest, schlug fehl. Also frage ich noch einmal: Willst du mich heiraten?"

Ich weiß nicht, wie Harry das macht, aber er sorgt immer dafür, dass ich überrascht von seinen Handlungen bin. Er öffnet ein Kästchen mit einem echten Verlobungsring.

„Ja!", schreie ich durch den ganzen Raum, „Ja!"

Ich weiß, dass Harry und ich es schaffen werden. Ich weiß, dass wir gegen die Welt kämpfen werden. Es sind nur er und ich gegen die Welt und niemand ...

Niemand wird uns davon abhalten können.

Accidently Dating (Narry) - GERMAN TRANSLATIONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt