Verdammt

1.2K 41 7
                                    

Lilo's POV

Ich rannte so wie ich war über den Hof und hatte mir fest vor genommen Tom zur Rede zu stellen. Auf halber Strecke viel mir auf, dass ich nur eine schwarze weite Jogginghose und ein ebenfalls schwarzes Shirt trug, doch ich rannte einfach weiter. Es war mir egal wie ich aussah! Es war mir egal, dass mein Gesicht rot und geschwollen von den vielen Tränen war! Er sollte ruhig sehen was sein Verhalten mit mir machte. - Er brachte mich um.

Als ich die Eingangstüre öffnete zögerte ich kurz. Sollte ich wirklich einfach nach oben gehen? Ich trat von einem Fuß auf den Anderen, denn die Anspannung war kaum aus zu halten. Ich musste mich an der Türklinke stützen und ein paar mal tief durch atmen. Alleine die Tatsache wieder in diesem Wohnzimmer zu stehen, indem alles angefangen hatte ließ meine Knie weich werden. Was hast du zu verlieren? Wenn ich ihm nicht völlig egal bin, dann wird sich das nun herausstellen.

Halbwegs entschlossen setzte ich einen Fuß vor den anderen und beobachtete meine Umgebung aufmerksam. Ich sah plötzlich die unzähligen male vor mir in denen er die Treppe runter kam und mich an grinste. Wäre ich nicht so verdammt leichtsinnig gewesen und hätte mit Riley geschlafen wären wir vielleicht mitlerweile zusammen und glücklich.

Inzwischen hatte ich die Treppe erreicht und sah am goldenen Geländer entlang nach oben. Es war still im kompletten Haus. Nichts regte sich und es schien als wäre Tom gar nicht zu Hause. Sofort kam mir die blonde Frau von gestern in den Sinn und ich wurde sauer! Er hat das Recht sauer auf dich zu sein und nie wieder ein Wort mit dir zu reden, aber das was er abzieht hat jeden Bezug zur Realität verlohren.

Mir wurde heiß und ich konnte die Wut spüren die sich langsam und quälend in meinem Körper ausbreitete. Minuten später in denen ich am untersten Absatz der Treppe verharrte hatte sich das Gefühl der Wut in jeder Faser meines Körpers ausgebreitet und schrie danach frei gelassen zu werden. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und diesmal mehr als entschlossen ihn zu finden erklomm ich Stufe um Stufe.

Mein Magen zog sich zusammen als ich die Treppe überwunden hatte und in den langen Gang starrte. Dort ganz am Ende würde ich ihn finden. Ein leichter Lichtschimmer trat unter der Türe hervor und ich musste schlucken. Er war tatsächlich da! Gleich würde ich ihn sehen. Mir wurde schlecht bei dem Gedanken ihn vor mir stehen zu sehen. Seine Körper der mich um längen überragen wird, seine Conrowes die sich über seine Schulter legten und dieses wahnsinnig lächerliche Bandana das er immer trug, in weiß oder schwarz würde seine Stirn verbergen.

Ich konnte mir seinen Gesichtsausdruck nicht vorstellen. Er würde undurchschaubar für mich sein, das wusste ich und ich musste mich entschuldigen, obwohl er viel mehr zu entschuligen hatte. Als ich die Türe erreicht hatte und auf die Türklinke starrte hatte meine Entschlossenheit nicht im geringsten abgenommen, sondern sich eher noch gefestigt. Ich würde mit ihm reden! Und zwar jetzt!

Im nächsten Augenblick legte ich meine Hand auf die Klinke, zögerte noch einen Moment, drückte sie aber schließlich nach unten und öffnete somit die Türe..

Ich wünschte ich hätte es nicht getan, ich wünschte ich hätte weiter gedacht, und ich wünschte ich hätte ihn nie kennen gelernt! Bewegungslos stand ich in der Türe und starrte Sie an. Ich fühlte absolut nichts. Mein Mund klappte auf und keine Sekunde später hatten die Tränen meine Augen erreicht und schienen sie unaufhörlich zu überfluten. Der Anblick der sich mir bot würde niemand jemals wieder gut machen können!

Als erstes sah ich die Bettwäsche und die Klamotten die unbeachtet neben dem Bett lagen. Meine Augen wanderten unausweichlich zu dem Geschehen, das sich vor ihnen auftat. Tom lag ausgestreckt auf seinem Bett, die Augen geschlossen und komplett nackt. Er atmete schwer und seine Hände lagen leicht auf den Hüften des blonden Mädchens, das gestern den Abend mit ihm verbrachte. Sie bewegte sich auf ihm und es schien ihm zu gefallen, denn er zog sie an ihren langen Haaren zu sich herunter um sie.. um sie zu küssen.

Tom Kaulitz - Liebe mit Hindernissen (abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt