Wer zu letzt lacht lacht am besten

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Ich traute meinen Augen nicht als ich die Türe öffnete. Ria sah aus wie ich?! Also normalerweise. Sie trug eine schwarze Seidenstrumpfhose ein oversized Shirt in schwarz mit weißer Schrift darauf. Und sie trug flache Schuhe. Leda ging leicht hinter ihr versetzt und ich konnte sehen, dass sie sich das Lachen regelrecht verkneifen musste. Ich beschloss nichts zu sagen sondern meine Blicke sprechen zu lassen. Ich versuchte Tom nicht all zu lange an zu starren um den Schein zu wahren. Er trug eine schwarze riesige Hose und einen schwarz weiß gestreiften Pullover. Wir begrüßten uns flüchtig und gingen Richtung wagen. Wir waren zwar zu viele aber Tom's Auto war so riesig, dass wir uns zu viert auf die Rückbank quetschten. Ich saß hinter Tom und Basti natürlich neben mir. Ich musterte ihn aus dem Augenwinkel heraus. Ich wusste nicht was ich jemals an ihm gefunden hatte. Er hatte blondes kurzes Haar und wirkte im Vergleich zu Tom eher schmächtig. Er war kein Mann für mich sondern ein Junge. Es schien ihm zu gefallen so nah an mir zu sitzen. Ich drängte mich so weit es möglich war an die Türe und umklammerte nervös den Türgriff. Immer wieder spürte ich toms Blick durch den Rückspiegel auf mir ruhen. Er musterte mich durch und Durch. Als er schließlich an meinem Kleid angekommen war zuckte sein linker Mundwinkel leicht nach oben. War das etwa ein Lächeln?
Die Fahrt dauerte nicht lange, worüber ich ziemlich dankbar war. Wir fuhren nach downtown L.A und als wir schließlich vor dem Lucky's hielten war ich die erste die aus dem Auto sprang. Bill und Leda waren sofort an meiner Seite. Einer links der andere rechts und verwickelten mich in ein Gespräch. Ich war ihnen dankbar dafür. Es hielt mir Basti vom Hals und ich konnte mich nicht all zu sehr auf Tom und Ria Fixieren die vor mir her gingen und gerade ihre Hände ineinander verschränkten. Als wir an unseren Tisch geführt wurden überlegte ich mir in Gedanken schon eine Sitzordnung. Wie würde Ria es bewerkstelligen, dass ich möglichst weit von Tom entfernt sitzen würde?! Nach einem ewigen hin und her wo wer sitzt saß Tom mir schließlich gegenüber. Es war ein runder Tisch mit schwarzer Vertäfelung. Neben mir saß Basti und auf der anderen Seite Leda, neben ihr natürlich Bill. Ich hätte gerne zwischen Ihnen gesessen, aber das wäre auch komisch rüber gekommen. Wir bestellten eine Flasche Wein und Wasser. Als der Kellner uns nach dem Essen fragte antworteten Tom und ich gleichzeitig. Wir hatten uns auch noch das gleiche Essen ausgesucht. Aber anstatt zu lachen hielt ich mir sofort die Hand vor den Mund. Als ich in Ria's Gesicht sah, sah ich die Verärgerung darüber nur all zu deutlich. Sie starrte mich an als würde sie mich im nächsten Moment erschießen. Tom lockerte meine Nervosität etwas auf in dem er mir schnell zu zwinkerte. Im laufe des Abends streifte sein Blick immer wieder mein Kleid und damit meinen Ausschnitt. Das kleine zucken an seinem Mundwinkel verriet ihn jedes Mal. Auch ich konnte ihn nicht wirklich aus den Augen lassen. Ich beobachtete ihn den ganzen Abend lang. In mir stieg die Vorfreude auf morgen Abend. Wie lange wir wohl zeit Für uns haben? Mir viel ein, dass ich Basti noch los werden musste. Ich überlegte fieberhaft wie ich das anstellen sollte. Als mir nach 5 Minuten immer noch nichts eingefallen war versuchte ich mich wieder in die Gespräche mit ein zu klinken. Wir redeten über belangloses, oder gar nicht denn die Stimmung war viel zu auf geheizt. Basti startete etliche Annäherungsversuche die ich immer wieder geschickt abwies. Ich konnte es allerdings irgendwann nicht mehr vermeiden, dass er seine Hand auf meine legte. Es fühlte sich nicht leicht und unbeschwert wie bei Tom an, sondern wie eine Umklammerung. Hart und bestimmend. Es fühlte sich den ganzen Abend an als würde Basti sagen wollen: 'seht her sie gehört zu mir' Tom musste sich sichtlich zusammen reißen. Sein Blick hätte Basti schon 1000x getötet wenn dies möglich wäre. Wir schwiegen nach dem Essen alle vor uns hin. Nicht mal Bill und Leda konnten die Stimmung mit ihrer Unbeschwertheit auflockern. Doch Irgendwann brach Tom die Stille.  "Bill wir müssen demnächst noch besprechen welche Gitarre wir jetzt bei dem neuen Album einbauen wollen. Wegen der Synthesizer und..." "Schatz wollen wir das wirklich jetzt besprechen ich glaube kaum, dass dieser Musik Kram hier gerade interessiert." Unterbrach Ria ihn. "Doch mich interessiert das gerade sehr!" Ich sah Tom auffordernd an. Sofort spürte ich Ledas Ellbogen in meinem Arm. Ich wusste erst nicht was sie von mir wollte, denn Tom's stimme hatte mich mal wieder so gefesselt, dass ich die ganze Situation für einen Moment ausblendete. "Ich glaube kaum, dass dich das zu interessieren hat!" Erwiderte plötzlich Basti neben mir. Ich starrte ihn an. Ria hatte ihn also tatsächlich eingeweiht!! Er wusste, dass Tom und ich, naja etwas haben oder hatten. Basti will mich zurück und Ria will Tom für sich gewinnen. Sie haben tatsächlich ein Ziel und das verfolgen sie auch, wie man sieht. "Tut mir leid ich kann nicht.. Ich will.. Ich muss mal aufs klo." Stotterte ich verwirrt und stand viel zu Hecklicht auf. Keine Sekunde später war der komplette Wein auf meinem Kleid verteilt. "Oh man aufpassen kannst du auch nicht oder?" Schimpfte Basti neben mir den ich auch erwischt hatte. Was war auf einmal mit ihm los? Neulich weint er noch an meinem Krankenbett und entschuldigt sich für alles und heute ist er so drauf? Er ist eindeutig sauer auf mich wegen der Sache mit Tom!! Aber sollte nicht eigentlich ich sauer sein, dass er sich in mein neues Leben einschleicht? "Den Wein bezahlst du! Der kostet ein Vermögen du Gans!" Ich würdigte sie keines Blickes. Ich atmete einmal tief ein und aus. Ich spürte wie mir alles zu viel wurde! Die Wut kochte in mir auf und brach schließlich aus... "Ria weist du was? Wenn dir diese Situation hier nicht passt dann hättest du sie wohl besser nie erschaffen! Und würdest dich nicht so dreist in das Leben anderer einmischen. Ich warf die Serviette mit der ich gerade noch versucht hatte den Wein aus Bastis Hemd zu tupfen auf den Tisch und ging Richtung Ausgang. Ich musste über mich selbst lachen! Wie leicht es war Ria die Stirn zu bieten. Mein Absturz hatte mich nicht schwächer sondern stärker gemacht. Ich spürte eine neue Energie in mir aufflammen. Ich stieß die Türe auf und trat in die kühle Abendluft hinaus. Ich blieb einen Moment stehen und sog die frische Luft gierig ein. Gerade als ich zum Gehen ansetzen wollte hielt mich jemand am Unterarm fest. Ich war mir ziemlich sicher, dass es Leda war. Als ich mich umdrehte stand allerdings nicht meine Schwester vor mir sondern Tom. Er kam direkt ohne zu zögern auf mich zu und drängte mich somit zurück. Tom schien keine Sekunde zu überlegen und dachte allem Anschein nach an absolut keine Konsequenzen. Er verschränkte seine Finger mit meinen und presste sie links und rechts neben meinem Kopf an die Hauswand die sich hinter mir auftat. Er kam immer weiter auf mich zu. "Mein Bauch explodiert gleich!" Brachte ich kehlig hervor. Tom lächelte nur und kam meinem Gesicht immer näher. Gleich würden wir die gleiche Luft atmen. Er atmete schwer gegen meine Lippen. "Tom wir dürfen das nicht." Er senkte kurz den Kopf. "Das entscheide immer noch ich was ich darf und was nicht, und Ich will dich! Nicht morgen oder in einer Woche sondern jetzt." Er küsste mich unsanft und fordernd. In mir zog sich alles zusammen. Ich wollte ihn genau so wie er mich. Ich küsste ihn sofort zurück, er stöhnte daraufhin glücklich über meine Entscheidung diesen Moment zu genießen in den Kuss Hinein. Wir lösten uns keinen Millimeter voneinander bis plötzlich die Eingangstüre aufflog und an die Mauer knallte. "Ihr wisst ja gar nicht was ihr damit angerichtet habt!" Schrie Ria uns an. Sie sah aus wie eine fremde Person so sehr hatten sich Ihre Gesichtszüge verändert. Sie starrte uns noch eine Weile boshaft an. Es schien sie förmlich irre zu machen wie wir so nah aneinander gepresst da standen. Als keiner von uns sich zu ihrer Drohung äußerte zog sie schließlich ab. Basti nahm sie gleich mit! Sie zog ihn unsanft wie ein Spielzeug am Handgelenk hinter sich her. Tom grinste mich an, in seinen Augen glitzerte das Verlangen nach mehr...

Tom Kaulitz - Liebe mit Hindernissen (abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt