Das Date

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Lilo's POV

Die Tage und somit schließlich auch die Wochen vergingen. Ich hatte mich wieder vollkommen in mich zurück gezogen. Redete nur das nötigste, aß kaum noch etwas und spielte immer öfter mit dem Gedanken mich wieder selbst zu verletzen. Aber jedesmal wenn ich kurz davor war es zu tun musste ich unglücklicherweiße immer an Tom's Worte denken. 'Versprich mir, dass du dich nie wieder selbst verletzt wegen mir.' Ich ließ es also bleiben..

Ich dachte jeden Tag an Tom. Vorallem Nachts konnte ich nie einschlafen ohne in Gedanken bei ihm zu sein. Ich versuchte mir seine Wärme, seinen duft und seine Person so gut es ging in Erinnerung zu rufen, doch all die Erinnerungen die ich an ihn hatte verblassten mit der Zeit und zurück blieb ein Mann ohne Gesicht. Klar hätte ich nur Tom Kaulitz googeln müssen und hätte millionen Fotos von ihm gesehen, aber dieser plastik Tom hätte mir auch nicht das geben können war ich von Tag zu Tag mehr vermisste. Nähmlich Ihn und seine Nähe und die wahnsinnige Geborgenheit die ich verspürte sobald er in meine nähe trat.

Ich sah ihn seit unserem schmerzlichen letzten Gespräch weitere male, aber nie hatte ich mit ihm gesprochen. Wenn wir uns zufällig auf dem Hof begegneten ging jeder eisig an dem Anderen vorbei. Solche Begegnungen warfen mich allerdings wieder Tage zurück in meinem 'Du musst klar kommen ohne ihn zu leben' Prozess.

Ich beobachtete ihn oft vom Fenster aus wenn er zum Auto ging, den Hund raus ließ und wenn er sie mit nach Hause brachte. Mit Sie meine ich Frauen. Sobald Ria nicht da war ging er los und kam Stunden später betrunken und mit Begleitung zurück. Es versetzte mir jedes mal einen unglaublich schmerzenden Stich wenn ich mir vor stellte, was er mit ihnen machte.

Das gleiche was ich mit ihm gemacht hatte, das gleiche was ich mit ihm vorhatte zu machen, nur mit dem unterschied, dass es bei uns nie funktionierte. Ich brachte Stunden und Tage damit zu sein Verhalten zu analysieren und zu verstehen warum er all diese Frauen brauchte, aber es war aussichtslos. Es ließ sich kein Muster oder kein Sinn dahinter finden.

Im nachhinein wurde mir klar, dass es für ihn eine pure Ablenkung war.. mehr nicht..

Aber es machte mich wahnsinnig. ER machte mich wahnsinnig. Jedes einzelne mal als er mit einer neuen Bettgeschichte vom Feiern nach Hause kam sah er unauffällig zu meinem Fenst hoch. So als hoffte er ich würde es sehen. Das war seine Art von Rache. Er wollte mich seelisch zermürben, aber ich blieb stark. Jedanfalls so gut es ging.

Nachem ich die Zeit des Zurück ziehens hinter mir hatte und langsam begann mich am sozialen leben wieder zu beteiligen ging ich ab und zu mit Freunden von der Uni aus. Einmal hatte ich ihn gesehen, als ich vom Essen gehen mit einer Freundin zurück gekommen war. Wir sahen uns an, und ich wollte ihm so vieles sagen, aber er verzog den Mund und sah mich abschätzig und abgrundtief böse an.

Seine Augen wandelten sofort die Farbe von braun in schwarz, sein Körper versteifte sich und er sah mich an wie ein Wolf der seine Beute witterte.  Ich musste zu geben, dass ich erleichtert war als er ins Haus verschwand und die Türe hinter sich zu zog.

Leda und Bill kamen anfangs immer wieder zu mir und wollten, dass ich mit ihm rede. Sie waren der Auffassung, dass ich die einzige Person war auf die er hören würde. Aber die beiden hatten nicht unser letztes Gespräch mit bekommen und wussten somit nicht wie aussichtslos es gewesen wäre wenn ich versucht hätte ein Gespräch mit dem Wolf selbst anzufangen.

Mit der Zeit wurden die Besuch und die Bitten weniger und irgendwann hörten sie ganz auf mich zu Fragen. Von Bill wusste ich, dass diese Reaktion von Tom typisch war, wenn er gekränkt wurde. Das zog mich damals wieder etwas nach oben, da ich nun wusste, dass es Tom mit der aktuellen Situaton und dem Kontaktabbruch genau so schlecht ging wie mir.

Tom Kaulitz - Liebe mit Hindernissen (abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt