Was hast du dir nur gedacht?

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Lilo's POV

Stille! Alles um mich herum wurde leise. Ich hätte schwören können, dass sogar die Musik aus ging als ich abwartend in Tom's Gesicht starrte und versuchte auch nur die kleinste Gefühlsregung wahr zu nehmen, doch nichts. Tom starrte mich an, doch es war kein Ausdruck in seinem Gesicht. Ich befolgte weiterhin Bills Rat und ließ ihn stehen.

Ich wandte mich ab und kniff die Augen zusammen um nicht sofort los zu weinen. Ich steuerte auf die Türe zu ohne mich noch einmal um zu drehen. Zu gerne hätte ich mich umgedreht um zu sehen, was meine Ansage in Tom ausgelöst hatte, doch als ich die Türe hinter mir zu fallen hörte und Tom noch immer nicht an meiner Seite war wie Bill es vermutet hatte verließ mich jegliche Höffnung.

Je weiter ich rannte, desto sicherer wurde ich mir, dass Tom es nicht ernst meinte und es gestern allen Anschein nach lustig fand mich heute auf ein Date ein zu laden das keins war sondern eher eine Gelegenheit für ihn zu trinken. Ich störte ihn offensichtlich eher bei seiner Abendplanung.

Tief durch atmen! Ermahnte ich mich immer wieder selbst. Nicht weinen! Er ist es nicht wert.
Verzweifelt wischte ich während ich die kleine Straße am Strand entlang lief immer wieder in meinem Gesicht umher und redete mir ein ich würde nicht weinen, obwohl die salzige Flüssigkeit meine Augen längst überflutet hatte.

Schneller! Trieb ich mich immer wieder selbst an. Ich wollte nach Hause in mein Bett und Leda voll heulen. Zumindest hatte ich nun Gewissheit. Es war zwar kein Gespräch zu stande gekommen, doch sein Verhalten sagte alles und ich versuchte ihn schon auf dem Weg nach Hause zu vergessen.

Tom's POV

Die letzten Wochen waren der reinste Wahnsinn für mich gewesen. Im positiven Sinn, aber auch im negativen. Ich fühlte mich seit Jahren endlich wieder frei und männlich. Ria war wenige Wochen nachdem ich Lilo mit diesem Kerl erwischt hatte Vergangenheit und eigendlich hätte ab da alles gut werden können, aber ich konnte einfach nicht sofort wieder mit jemandem zusammen sein. Bill dachte ich wäre verrückt geworden, vorallem weil ich immer mit Lilo zusammen sein wollte, aber es genau in diesem Moment nicht mehr konnte.

Erklären kann ich es mir selbst nicht, was genau sie in mir ausgelöst hatte, als ich sie das erste mal sah. Ich wusste, dass sie anders war. Anders aber gut. Nicht so eine scheiß Schlampe die ich sonst gewohnt war. Ich hielt es nie lange nur mit einer Frau aus. Auch Ria betrog ich nach einer Weile, doch bei Lilo war es anders. Ich hatte noch nie ein derart eigenartiges Gefühl gespürt wenn ich mit einer Frau zusammen war. Sie war besonders und genau das schien mich so wahnsinnig an zu ziehen und sie so interessant für mich zu machen.

Bis zu dem Tag an dem sie mit Riley geschlafen hatte.

Sie war mir nicht egal, aber sie hatte ihre Besonderheit für mich verloren. Erklären konnte ich es mir selbst nicht wieso ich plötzlich tatal abgeneigt von ihr war. Bill meinte immer es wäre extreme Eifersucht und ich würde das Gefühl haben, dass sie mir nicht mehr gehört weil sie jetzt mit zwei Kerlen geschlafen hatte. In den Wochen danach legte sich meine Wut darüber nur wenn ich mit anderen Frauen zusammen war. Sie lenkten mich ab und der Sex war auch okay.

Es fühlte sich zwar bei keiner an wie es sich mit Ihr angefühlt hatte, aber ich war schließlich Tom und an so etwas wie Liebe habe ich ja sowieso noch nie geglaubt. Ria hatte mir bevor sie ging das Video ausgehändigt in dem Lilo und ich zusammen im Bett waren und ich versprach ihr im Gegenzug es nie auf zu klären, dass sie den Schönheitswettbewerb nicht gewonnen hatte, sondern die Jury bestochen hatte. Es war mir absolut egal wie es mit ihr weiter ging.

Ich sah mir das Video immer und immer wieder an. Ich hielt mich selbst für verrückt, aber das war die einzige Möglichkeit das Gefühl, das ich damals verspürt hatte wieder zu fühlen. Als ich sie Wochenlang nicht gesehen hatte und sie dann plötzlich eines Abends im Restaurant mit einem fremden Typ vor mir saß wusste ich wieder wieso ich so wahnsinnig in ihren Bann gezogen wurde. Sie sah unglaublich aus und ich hatte sofort wieder dieses Gefühl in mir das sie jedes mal in mir weckte.

Die Schlampe mit der ich mich traf beachtete ich kaum als ich Sie sah und war den ganzen Abend abgelenkt. Doch sie verstand sich allen Anschein nach blendend mit dem Kerl und ich wusste nicht was ich hätte unternehmen können sie von ihm fern zu halten. Ich konnte schließlich nicht nach Wochen in denen wir uns nicht gesehen hatte zu Ihr gehen und "Hey ich will nicht dass du diesen Typ triffst!" sagen.

Also beschloss ich so weiter zu machen wie ich es geplant hatte und wann anders das Gespräch mit ihr zu suchen. An diesem Abend wurde mir klar, dass es immer Sie gewesen war. Es gab niemand anderes in meinem Leben. Ich liebte sie, doch davon ihr es zu erzählen war ich ganz weit entfernt.

Ich ließ an diesem Abend absichtlich mein Auto in der Einfahrt stehen um zu verhindern, dass dieser Typ parken konnte und mit ihr gehen würde. Natürlich war das keine durchdachte Aktion, aber mir viel auf die schnelle nichts ein. Außerdem drängte sich das Mädchen immer enger an mich und ich war auch nur ein Mann. Ein schlechtes Gewissen hatte ich nicht als ich mit ihr das machte was ich vor Wochen noch mit Ihr getan hatte.

Als ich dann ein Auto hörte konnte ich nicht anders als nach ihr zu sehen. Vorallem wollte ich erreichen, dass sie den Typ nie wieder sieht.

Sie schrie mich an was ich mir denken würde, Wie ich nur so ein verdammtes Arschloch sein konnte und dass ich ihr den Abend zerstört hätte. Es machte mich wütend so von ihr bloß gestellt zu werden vor ihrem Kerl der mich musterte und mich allen anschein nach lächerlich fand. Also wurde ich ausfallend und gemein zu ihr. Ich wusste, dass Ihr Selbstvertrauen nicht das aller stärkste war und hackte verbal auf ihr herum.

Ich begann auf zu zählen wie viele Mädchen ich in letzter Zeit hatte und grinste ihr immer wieder dreckig ins Gesicht. Diese Situation machte mich halb wahnsinnig, die Angst, dass sie den Kerl mit nach oben nehmen würde, die Gewissheit dass sie mir nie wieder verzeihen würde und meine Wut griffen wild um mich und ich ließ ihrer Begleitung keine Wahl. Er verzog sich ziemlich schnell nachdem ich ihn etwas gedroht hatte.

Die Berührung ihrer Hand auf meinem Arm nahm ich wahnsinnig intensiv war. Ihre Hand war eiskalt und zitterte leicht, so dass es mir alle Haare aufstellte. Doch ich wusste auch, dass sie mich nur berührte, weil sie nicht wollte dass ich dem Kerl weh tue. Also ließ ich ihn gehen und drehte mich schnell zum gehen um. Ich wusste, dass ich den letzten Funken an einer Chance die sie mir vielleicht noch geben hätte verspielt hatte, also gab ich mich wieder einmal kalt und abweisend.

Doch als sie gestern Nachmittag plötzlich in meiner Türe stand und mich mit der Schlampe vom letzten Abend sah wusste ich, dass sie noch immer an uns glaubte. Ich hasse mich dafür was sie gerade sehen musste. Alles um mich herum wurde unwichtig. Es zählte für mich nur noch Sie. Dass es ihr gut ging, dass sie nicht weinte, dass sie mit mir redete. All das erschien mir in diesem Momant wichtiger als alles andere. Und ich war mehr als froh, dass sie mich heute Abend treffen wollte.

Doch als die Zeit immer weiter voran schritt, und der Abend immer näher rückte wusste ich plötzlich nicht mehr ob das ganze wirklich eine so gute Idee war. Was sollte ich ihr sagen wenn sie Antworten von mir wollte? Warum hatte ich ihr all das angetan? Es würde verdammt kindisch klingen wenn ich ihr sagen würde ich wollte mich rächen oder so etwas in der Art. Nein das war ich nicht. Ich war Tom Kaulitz der noch nie an Liebe geglaubt hatte.

Sie versuchte den ganzen Abend über zu reden und endlich ein klärendes Gespräch an zu fangen, doch ich hatte Panik ihr alles erklären zu müssen, obwohl ich selbst nicht einmal wusste warum.

Also versuchte ich so auf sie zu wirken wie bei all den anderen Frauen. Ich beachtete sie nur flüchtig und hoffte somit ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Was ich mir dabei gedacht hatte wusste ich nicht bis sie vor mir stand und mich anschrie. Sie ließ mich tatsächlich stehen.

Sie war weg! Ich wusste einen Moment lang nich wie ich mit der Situation abserviert zu werden umgehen sollte. So etwas war mir bis jetzt noch nie passiert. Immer wollten sie mich alle und jetzt wurde ich stehn gelassen. Mir wurde bewusst, dass ich mich benommen hatte wie das letzte Arschloch, obwohl ich sie so sehr wollte.

Erst nach mehreren Minuten konnte ich mich wieder bewegen und einen klaren Gedanken fassen. Ich musste sie finden und ihr sagen, dass ich sie liebe.

Also rannte ich schnell zu meinem Auto und fuhr los um Sie zu suchen. Dejavue!



Mal ein kleines Update aus toms Sicht ;)

Tom Kaulitz - Liebe mit Hindernissen (abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt