Eifersucht

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Tom's POV

"Ich habe einen Freund, den ich wirklich liebe!"

Diese Worte hallten den ganzen Tag in meinem Kopf. Es fühlte sich an als würde sie immer noch vor mir stehen und es mir ins Gesicht sagen. Als sie es ausgesprochen hatte und während dessen in mein Gesicht sah musste sie wohl bemerkt haben, dass mir das doch ziemlich nahe ging, denn sie hob sofort ihre Augenbrauen nach oben und starrte mich wissend an. "Oh" war ihr einziger Kommentar zu meinem Blick. Es schien als würde sie sich beeilen um hier weg zu kommen. Ich versuchte nicht noch einmal mit ihr zu reden, sondern beobachtete sie heimlich vom Sofa aus.  Bill hatte Leda nie eingeweiht, sie konnte es also eigentlich gar nicht wissen. War ich so durchschaubar? Sie wusste natürlich nicht dass ich sie vor fünf Monaten zu ihrem Schutz angelogen hatte, aber sie vermutete es, denke ich mitlerweile.

"Tom ich.. ich gehe jetzt!" Ihre Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Viel zu schnell, viel zu hastig stand ich auf und war bei ihr. Mir viel absolut nichts ein was ich sagen hätte können. Statt dessen verhädderte ich mich in meinen eigenen Worten. "Also.. ich denke ja dass das zwischen uns mitlerweile naja also..!" "geklärt ist?!" unterbrach sie mich. "Ja genau geklärt." Ich strich mir verlegen über die Cornrowes. "Vielleicht können wir mal was mit Bill, Leda und naja mit Ria  unternemen. Bill hat das schon oft mal erwähnt aber.." "Ja warum nicht, aber ohne Riley läuft nichts." Sie sprach seinen Namen so selbst verständlich aus als wäre er schon Jahre lang teil ihres Lebens, aber eigentlich war ich das doch noch bis vor fünf Monaten. "Klar" erwiderte ich cool, aber meine Stimme klang leider gar nicht so wie Tom Kaulitz normalerweise klingt. Sie lächelte mich verlegen an. "Gut dann.." sie streckte mir Ihre Hand entgegen "bis dann." Ich wusste nicht ob ich sie ergreifen sollte, denn als ich daran dachte was die zufällige Berührung vorhin in mir ausgelöst hatte zuckte ich kaum merkich zusammen. Dennoch ergriff ich ihre Hand und schüttelte sie ein mal kurz. Als ich mich zurück ziehen wollte spürte ich eine Sekunde lang einen zaghaften Druck auf meiner Hand ehe sie mich los ließ. Als sie mir dann noch genau so sehnsüchtig wie damals in die Augen sah wusste ich es. Sie wollte mich immer noch! Unterbewusst! Sofort kam der typische Tom in mir durch. Was schonmal deins war wird es auch bleiben sagte ich zu mir selbst. Ich wollte kämpfen, egal wie aussichtslos alles war. Ich wollte Sie! Und zwar ganz. Ich wollte Ihre Lippen wieder küssen können, ich wollte sie wieder in den Arm nehmen, ich wollte wieder über Musik mit ihr reden und ich wollte wieder mit ihr schlafen. Oh Gott wie ich den Sex mit ihr vermisste. Es war nichts spektakuläres, aber es war echt! Nichts gefaktes wie bei Ria die schon bei der kleinsten Berührung dem besten Porno Konkurenz machte. Sie war ein Mädchen genau wie ich sie brauchte. Ein Mädchen mit einem Freund. Sofort schwand die Euphorie.

Als Bill eine Stunde später mit Leda zum Frühstück rüber kam fragte ich ihn trotzdem sofort. "Lilo war heute morgen hier!" "Hast du mit ihr gesprochen?" fragte Leda krächzend. Sie sah wirklich sehr krank aus. "Ja habe ich." Sie machte einen Schritt auf mich zu und hob ihren Finger. "Ich schwöre dir Tom Kaulitz, wenn sie jetzt wieder schlecht drauf ist dann gnade dir Gott!" Ich musste ein wenig über ihre Ansage lachen. Sie sah aus wie eine Vogelscheuche und klang auch noch so. "Nein alles gut wirklich. Ich weiß auch, dass sie naja einen Freund hat." Ich schloss kurz die Augen als ich die Worte aussprach. "Ich habe sie geragt ob sie lust hätte mal was mit uns zu unternehmen..." "Och Tom denkst du wirklich dass das eine gute Idee ist?" "Ja das denke ich und sie hat sogar ja gesagt." "Ohne Riley?" fragte Leda erstaunt. "Äm nein den will sie mitbringen." Ich versuchte möglichst gleichgültig zu klingen. Leda sah Bill an und zuckte mit den Schultern. "Naja wenn Madame damit kein Problem hat, warum nicht! Sie ist eh über dich hinweg." Das versetzte mir wieder einen Stich, aber ich ließ mir nichts anmerken. Sie hatten beide nicht mit bekommen wie unsere Verabschiedung war. Ich weiß einfach, dass da noch etwas ist, auch wenn sie es selbst noch nicht weiß.

Tom Kaulitz - Liebe mit Hindernissen (abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt