Kapitel 40

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Ich schaue ihn an. Das kam unerwartet. Was denkt er denn jetzt von mir? Na toll. Egal, ich habe doch eh nix mehr zu verlieren. >>Melina?<< fragend schaut er mich an. >>Tut mir leid dass ich es dir erzählt habe ich... Ich wollte das nicht.<< meine ich schnell bevor er etwas sagen sagen kann. Ich spüre seinen Herzschlag, wenn ich so auf ihm liege und er beruhigt mich unglaublich. >>Ich finde es gut dass du es mir erzählt hast.  Das ist mutig. Wenn du das Verlangen hast, dann komm bitte zu mir ja? Sofort?<< eindringlich schaut er mich an und ich nicke. >>Wie ist deine Familie eigentlich so?<< fragt er mich und ich schlucke. Es gibt einen Grund warum ich die noch nicht erwähnt habe. Denn ich habe keine Familie. Also, existieren tut die schon, aber ich habe keinen Kontakt mehr. Nur noch zu meinem Bruder. >>Mein Bruder studiert in Köln.<< erkläre ich. >>Ja, das hast du doch schon erzählt. Und deine Eltern?<< fragt er. >>Ich... Also... Wir haben keinen Kontakt mehr.<< erkläre ich leise. >>Warum? Wenn ich fragen darf.<< fragt Erik geschockt. >>Also... Mein Bruder ist schwul...  Und meine Eltern haben das nicht akzeptiert und ja... Sie haben ihn geschlagen und mich auch, weil ich zu ihm gestanden habe. Seit er 18 ist ist er ausgezogen.... Ich bin eigentlich fast nur noch bei ihm. Bin nur noch selten Zuhause... Weil... Ich Angst habe. Ich kann aber auf Dauer nicht bei ihm bleiben... Er hat kein Geld. Er bekommt Bafög [Bafög ist ein Geldbetrag den Studenten als Zuschuss bekommen, um zb essen zu kaufen oder die Miete zu bezahlen.] aber davon kann er sich nicht finanzieren und mich schon gar nicht. Meine Eltern wollen uns auch nix geben... Es ist kompliziert.<< sprudelt es plötzlich nur so aus mir heraus. Es ist schon komisch jemanden, der Millionen auf dem Konto hat zu erzählen, dass man eigentlich gar nix hat. >>Wow... Ich finde es mega stark wie du zu deinem Bruder hältst, und dafür in Kauf nimmst, dass deine Familie dir alles weg nimmt.<< meint Erik. Ich lächel leicht. >>Aber ihr müsst doch was dagegen tun.. Das ist gesetzlich bestimmt nicht richtig.<< ruft er. >>Nein ist es nicht. Aber wenn ich zum Jugendamt gehe dann komme ich ins Heim und das will ich nicht. Ich will bei meinem Bruder sein...<< meine ich leise. >>Kann ich verstehen. Man das ist echt schwierig. Aber erstmal bist du ja hier und dann sehen wir weiter. Wichtig ist dass du mal wieder warm wirst.<< meint er.

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