Thirst For Revange

Normaler Tag

„Verpiss dich du blöde Kuh!"
Ein Stein landete an meinem Hinterkopf. Ich brauchte mich nicht umzudrehen, um zu merken, dass das die Kinder aus der Schule waren. Sie hassten mich, sie fanden mich merkwürdig, sie fanden mich...krank. Das lag vor allem daran, dass ich keine Familie mehr hatte, seit ich 14 war. Nun, zwei Jahre später, hielten sie mir das immer noch vor. Ich brachte Unglück, sagten sie. Dabei war es nicht meine Schuld gewesen, dass meine Familie starb, nein, es war die Schuld dieser...Monster. Vor der Tür meiner Adoptiveltern blieb ich stehen. Den ganzen Weg bis hierher, hatten diese Kinder mich mit Steinen beworfen, ich spürte schon, wie ich blaue Flecke bekam. Die Tür wurde aufgerissen und meine Stiefmutter kam mit dem Besen heraus.
„Ihr verfluchten Gören! Lasst meine kleine Violetta in Ruhe!" rief sie aufgebracht.
Die Kinder liefen lachend davon.
„Komm Schatz, gehen wir rein."
Ich nickte leicht und ging ins Haus. Meine Schuhe zog ich aus und stellte sie in den Schuhkasten. Vor mir hatte sich mein Stiefvater aufgebaut. Er war groß, bullig und nicht gerade sanft. Er machte mir Angst. Er sah mich strafend an. Ich hatte auch eine halbe Stunde länger vom Nachhauseweg gebraucht. Meine Stiefmutter, Lucy, versuchte ihren Ehemann davon abzuhalten, mir eine Predigt zu halten, oder besser gesagt, mich zu schlagen. Sei ich hier eingezogen war, wurden die beiden Erwachsenen nämlich von den Nachbarn und von allen anderen Erwachsenen gemieden. Konrad, so hieß mein Stiefvater, schnaubte und schickte mich auf mein Zimmer. Ich durfte nicht mal was zum Abendessen. Schnell rannte ich nach oben und sperrte mich in meinem Zimmer ein. Es war nicht nur spärlich eingerichtet, es war eher wie leergefegt. Langsam ging ich zu dem Fenster und starrte in den Wald, der neben unserem Haus grenzte. Leise begann ich zu singen.
„Slenderman, Slenderman, all' die Kinder hab'n Angst. Slenderman, Slenderman, ein Spaß ist's für diesen Mann..."
Ja, ich sang von Slenderman. Er war eine Creepypasta, ein Spiel, ja sogar ein Film, aber keiner glaubt, dass er echt ist. Jedoch...ist er so echt wie die Luft die wir atmen. Ich wusste es weil, ich ihn schon mal gesehen hatte und weil...er meine kleine Schwester aufgefressen hat...