Das Piepen von Geräten dröhnte in meinen Ohren. Vorsichtig öffnete ich die Augen, sah eine weiße Zimmerdecke und roch grässliche Medikamente. Krankenhaus, dass hatte mir noch gefehlt. Neben mir saß Vadim. Er hatte blaue Flecken und Pflaster auf seiner Haut, die nicht von der Kleidung verdeckt waren. Anscheinend hatte Jane nicht anständig mit ihrem Messer zugestochen, sonst wäre Vadim schon längst tot. Ich setzte mich auf und stieg aus dem Bett, da es schon Halb 12 war. Ich wollte, nein, ich musste zu Slenderman in den Wald. Ein Arzt kam rein und meinte, ich sollte mich besser noch ein wenig ausruhen. Ich meinte jedoch, es sei bloß eine harmlose Platzwunde am Hinterkopf, die sowieso nicht viel wehtat. Außerdem bestand ich darauf, heute oder besser jetzt sofort entlassen zu werden. Schweren Herzens anscheinend, ließ mich der Arzt doch mit Vadim zum Auto gehen. Zusammen fuhren wir in Richtung Wald.
„Hast du Angst?" fragte Vadim und stellte die Kupplung ein.
„Ein wenig..." murmelte ich leise in meine Hand, da ich sie gegen die Scheibe gelehnt hatte und ein Kopf von dieser gestützt wurde.
„Das wird schon..." flüsterte er und lächelte mich aufmunternd an.
Ich nickte, als er stehenblieb. Wir stiegen aus. Der Wald war abgezäunt worden und der Zaun war vielleicht 2 Meter oder so hoch. Vadim half mir über den Zaun, dann kletterte er selbst rüber. Zuvor hatte er zwei Taschenlampen aus dem Auto geholt. Eine gab er mir, die zweite steckte er zur Reserve ein. Da wir 10 Minuten zu früh waren, gingen wir einfach mal durch den Wald. Ich sah mich eher aus Spaß nach ein paar Zetteln an Bäumen um. Vielleicht fand ich ja was von diesem gigantischen Dreckskerl.
„Woher weißt du eigentlich, dass Slenderman hier im Wald ist?" fragte Vadim nach einer Weile.
Ich wollte gerade antworten, als ich spürte, dass jemand hinter uns stand. Vadim anscheinend auch, denn er blieb ebenfalls stehen.
„Nicht umdrehen." flüsterte ich leise, worauf er nickte.
Er blieb ruhig, ruhiger als die meisten Personen, die drauf und dran waren, den Slenderman zu begegnen. Ich sah auf meine Armbanduhr. 5...4...3...2...1...Mitternacht. Ich drehte ich um und sah zu Slenderman nach oben. Er war tatsächlich hinter uns gewesen. War er in den letzten Jahren etwa gewachsen? Ging das überhaupt?
„Dein Freund darf sich nicht umdrehen." ertönte eine dunkle Stimme, die wohl von Slenderman kam.
Es war schwer einzuschätzen, da er ja keinen Mund hatte. Ich nickte und sah zu Vadim, der ebenfalls nickte und einfach stehenblieb.
„Ich hab Fragen." meinte ich zu diesem Kerl.
Es war ehrlichgesagt ein Wunder, dass ich mein Verlangen ihm den Kopf abzureißen beherrschen konnte.
„Du bist sauer." schlussfolgerte dieses Monster.
„Ach nee?" gab ich sarkastisch zurück.
„Es gibt jedoch einen guten Grund, warum wir deine Familie getötet haben Violetta."
„Ach ja? Den will ich hören! Und wehe er ist nicht gut!"
Slenderman schien kurz nachzudenken, ohne dazugehörige Mimik, war das echt schwer herauszufinden.
„Kennst du Jäger?" fragte er auf einmal.
„Sicher kenn ich so was. Die töten Wild, das zu alt oder krank ist."
„Solche meinte ich nicht. Deine Familie bestand aus Monsterjägern Violetta."
Ich sah ihn verwundert an, meine Familie hatte...Monster gejagt?
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Thirst For Revange
FanfictionIhre gesamte Familie wurde von Creeps getötet. Nun will sie sich an denen rächen, die Schuld an ihrem schrecklichen Leben haben. Aber wird sie es schaffen, diesen Monstern das Handwerk zu legen? Oder kommt es anders als geplant?