Ich seufzte leise und legte die Kamera beiseite. Es dauerte eine Weile, bis ich die ganzen Lagerbestände durchgesehen hatte und es wurde dunkel. Lucy wollte nicht nach Hause, da es draußen mehr als nur finster war und einige Mörder herumliefen. Vor dem Laden parkte plötzlich ein schwarzer Wagen mit einer silbernen Rose auf den Tankdeckel. Ich ging näher an den Wagen heran, darin saß Vadim. Er meinte, dass er noch von uns ein paar Aussagen brauchte. Lucy nickte und wir fuhren noch einmal zur Polizei. Dort musste ich mich in den Warteraum setzten, bis meine Tante fertig mit ihrer Befragung war.
„Hey Carl!" rief einer der Polizisten und ging zu einem anderen.
Da mir langweilig war und ich nichts Besseres zu tun hatte, hörte ich das Gespräch der beiden Polizisten heimlich mit.
„Es hat schon wieder so einen kranken Mordfall gegeben." meinte der erste Polizist zu seinem Kollegen und gab ihm eine Mappe.
Er schlug sie auf und sah sich anscheinend Bilder durch.
„Bei jedem Opfer wurde die gleiche Methode angewandt. Das Auffälligste ist, dass jedem Opfer etwas fehlt..."
„Eine Niere..." murmelte ich leise vor mich hin.
Leider schienen das die Polizisten gehört zu haben und sahen mich an. Dann schnell wieder weg, als Vadim zu mir kam und mich in den Verhörraum bat. Sie schienen entweder den vollsten Respekt vor dem erst 19-jährigen zu haben, oder sie hatten schiss vor ihm, weil er höher gestellt war als die. Ich ging Vadim gerade hinterher und einer der Polizisten ging an mir vorbei, da ließ genau dieser, eine Mappe fallen, was er nicht mal bemerkte. Ich blieb stehen und hob die Mappe auf. Darin sah man Bilder und einen Bericht über diese komischen Morde. Und ein Bild von diesem angeblichen Mörder. Als Vadim bemerkte, dass ich stehengeblieben war, schlug ich die Mappe zu und gab sie ihm.
„Danke, geh schon mal vor, ich muss diese hier zurückbringen." Meinte er und wies auf eine Tür neben ihm.
Ich nickte und ging en den Raum. Er war einseitig verspiegelt, mit anderen Worten jemand sah mich, aber ich diesen Jemand nicht. Ich wusste ja nicht mal, ob ich gerade beobachtet wurde oder nicht. Aber das war mir nun egal, durch diese Mappe erinnerte mich an den Maskenträger der Nieren klaute und auch noch verspeiste. Eyeless Jack, so hieß er. Meine Tante war tot, ich hatte keine wirklichen Verwandten mir, naja außer meiner entfernten und alleinerziehenden Tante, zu der ich dann auch noch ziehen musste. Sie hatte auch zwei Kinder, ein Mädchen und ein Junge, jedoch waren die beiden zwei Jahre älter als ich und ich war da 13. Mein Cousin war ein Computerfreak, genau wie meine Cousine, ihre Zimmer waren voll mit diesen Spielen.
Meine Cousine fragte, ob ich nicht doch mit ihr Computerspiele spielen wollte. Ich verneinte und legte mich einfach schlafen, da ich es alles einfach nur vergessen wollte, was mir anscheinend nie gelingen durfte. Meine Tante legte sich ebenfalls sehr früh nieder, da sie am nächsten Morgen Organe spenden wollte. Dabei hatte sie nur mehr eine Niere. Meine Cousine blieb die ganze Nacht wach und spielte irgendein Spiel, was ich nicht kannte. Es dauerte eine Weile, bis sie einschlief. Ich hörte Schritte auf dem Flur, mein Cousin war es nicht, er schlief bei einem Freund. Ich stand auf, wollte meine Cousine nicht wecken und ging nach draußen. Auf dem Flur sah ich die Leiche meiner Tante, ihr Bauch war aufgeschlitzt und es fehlten Organe. Ich schluckte meine Übelkeit nach unten und merkte, dass eine Niere auf den Boden lag.
Leicht kniete ich mich nieder und hob die Niere auf. Es störte mich nicht, weil ich ja auch meine kleine Schwester tot auf meine Schulter gelegt hatte. Jemand tippte mir auf die Schulter. Etwas zögerlich drehte ich mich um und meine Augen weiteten sich. Ein Junge stand vor mir. Er war dunkel gekleidet mit einem Kapuzenpullover und einer Hose und Handschuhe, jedoch trug er ebenfalls eine blaue Maske ohne Nase oder Mund, man sah nur schwarze Augen, aus denen etwas dunkles heraustropfte. Er streckte mir die Hand entgegen. Anscheinend wollte er die Niere in meiner Hand. Ich nickte leicht und gab sie ihm. Er nahm die Niere, schob die Maske ein wenig nach oben und aß doch tatsächlich die Niere! Mir wurde wieder schlecht und ich hielt mir leicht den Mund zu. Als er fertig war, so schien es, schob er die Maske zurück und hob die Hand. Aus Schreck konnte ich mich nicht bewegen, meine Beine wollten sich einfach nicht bemühen. Er griff an meinen Hinterkopf und drückte mein Gesicht gegen seine Brust. Was sollte das?
„Wer bist du?" fragte ich leicht zittrig.
„Eyeless Jack." hörte ich eine dunkle Stimme, dann spürte ich einen leichten Stich in meinem Hals.
Es fühlte sich an, als ob mich was gestochen hätte. Ich wurde auf der Stelle müde und meine Beine knickten ein. Ich spürte wie ich fiel. Vor dem Aufprall wurde ich aufgefangen, es wurde pechschwarz.
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Thirst For Revange
FanfictionIhre gesamte Familie wurde von Creeps getötet. Nun will sie sich an denen rächen, die Schuld an ihrem schrecklichen Leben haben. Aber wird sie es schaffen, diesen Monstern das Handwerk zu legen? Oder kommt es anders als geplant?