Die Lakeien des Slenderman

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Nachdenklich sah ich aus dem Fenster und dachte darüber nach, was ich nun machen sollte. Schon lange hatte ich das Gefühl, dass ich etwas gegen diese Morde machen musste, die in der Stadt kursierten. Die „Creeps", wie ich sie nenne, haben sich alle in dieser Stadt eingenistet und erfüllten Morde. Das musste aufhören, außerdem...sehnte ich mich nach Rache an diesen Monstern.
Aber wie sollte ich es machen? Leise seufzte ich und schnappte mir meine Jacke, da ich jeden Mittwoch den Müll zur Müllkippe bringen konnte, weil Konrad zu faul oder zu geizig war um den Müllwagen zu bezahlen. Unten hielt er, mir schon den Müllsack entgegen und sah mich grimmig an. Ich nickte, nahm den Sack und ging aus dem Haus. Es war inzwischen dunkel geworden, die Straßenlaternen erhellten die Straßen. Ich atmete tief durch und ging den Gehsteig entlang. An der dritten Straße stand ein Kostümladen, wo ich stehenblieb. Stumm starrte ich die Masken im Schaufenster an.
Masky und Hoddie fielen mir da ein. Viel wusste ich nicht über die Zwei, das gab ich zu. Irgendwo hab ich gelesen, dass sie Diener von Slenderman waren, mehr nicht. Ich ging weiter und kam an der Müllkippe an. Sie war noch nicht zu, da konnte ich den Sack auf den Haufen zu den anderen werfen. Ein leises Poltern ließ mich zusammenfahren. Das kam von dem Haufen, bestehend aus Klamotten. Leise schlich ich mich zu diesem und sah um die Ecke. Meine Augen weiteten sich, als ich die Lakaien von Slenderman sah, wie sie einen menschengroßen Sack durch die Gegend trugen. Masky, der mit der weißen Maske, schwarzen Lippen und schwarzen Augen, legte den Sack auf den Boden und machte ihn auf, da war ein Kind drinnen.
Hoddie, der mit der schwarzen Maske und dem roten traurigen Mund, hob das kleine Mädchenaus dem Sack und warf es sich über die Schulter. Dann verschwanden die beiden in Richtung Wald. Schnell lief ich nach Hause, weil Konrad sonst seine Wut wieder an Lucy auslassen würde. Daheim hörte ich schon VOR der Tür ein Knallen und das leise Schreien von Lucy. Das erinnerte mich an den Mord meines Onkels. Nein, nicht daran denken! Leider krochen die Erinnerungen erbarmungslos in mein Gehirn und ließ Bilder vor meinem inneren Auge auftauchen. Ich konnte damals beobachten, wie Masky und Hoddie gemeinsam meinen Onkel umbrachten, weil er Slenderman angeschossen hatte, so sagte es Masky zumindest meinen Onkel, bevor dieser umgebracht wurde.
Da meine Tante nicht daheim war, merkte sie natürlich nicht, was hier geschah. Ich schritt zurück, als ich auf den Schwanz der Katze stieg und diese aufschrie. Leider hatten Masky und Hoddie das gehört und rissen die Tür auf, hinter der ich mich versteckt hatte. Ich fiel auf den Hintern, beim Anblick der zwei Maskierten, die mir eindeutig Angst einjagten. Masky hatte ein blutiges Messer in der Hand und kam langsam auf mich zu. Bevor er genau vor mir stand, hielt Hoddie ihn an der Schulter fest und schüttelte leicht den Kopf. Ich verstand nicht recht. Masky nickte und steckte das Messer ein, bevor er mich am Kragen nahm und hochhob, dabei war ich dort schon zehn. Er setzte mich auf seine Hüfte und er trug mich zurück in mein Zimmer. Ich war da zuerst verwirrt, dann merkte ich, dass Hoddie, der hinter uns ging, mich anstarrte hinter der Maske.
In meinem Zimmer ließ Masky mich in meinem Bett runter und ging zu Hoddie, der in der Tür gewartet hatte. Beide nickten sich gegenseitig zu und sahen mich dann an. Sie legten synchron den Finger auf die Lippen der Masken und schlossen lautlos die Tür...

Thirst For RevangeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt