Der erste Mord...

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„Ab ins Bett!" rief Konrad und stand in der Tür.
Ich schloss die Vorhänge und nickte leicht. Er verließ das Zimmer, als ich mich umzog und ins Bett legte. Während ich die Decke anstarrte und mir langsam die Augen zufielen, dachte ich wieder an meine Vergangenheit, ohne dass es beabsichtig war. Meine Augen schlossen sich und ich glitt in eine alte Erinnerung, die mich schon seit Jahren verfolgte. Wir feierten bei meiner Tanten den Geburtstag meiner Cousinen, die Zwillinge waren. Ich war 6. Meine kleine Schwester spielte am Zaun, der das Haus von meiner Tante und meines Onkels vom Wald trennte. Plötzlich sprang sie auf und lief zu mir und zerrte mir an meinem Arm. Mein gleichaltriger Cousin meinte, er erzählte mir später von einer Legende Namens BEN DROWNED weiter. Ich wandte mich an meine kleine Schwester, die gerade mal 4 Jahre alt war.
„Ich hab was im Wald gesehen." murmelte sie und zog mich weiter nach unten, damit sie mir was ins Ohr flüstern konnte.
Ich kniete mich nieder, sie flüsterte mir was ins Ohr.
„Ich hab Slenderman gesehen."
Ich tätschelte ihren Kopf.
„Slenderman ist nicht echt, keine Sorge."
Sie nickte leicht und spielte wieder am Zaun. Einer der schwersten Fehler, die die kleine jemals begannen hatte. Das letzte was ich von ihr sah, wo sie noch lebendig war, war, als sie über den Zaun kletterte. Ich stieg ebenfalls über den Zaun und lief ihr hinterher, da es langsam dunkel wurde.
„Sahra! Sahra!" rief ich und suchte nach meiner Schwester.
Ich fand die Kleine einfach nicht. Es dauerte ein paar Minuten, bis ich etwas hinter einem Baum sah. Glücklich darüber, dass es Sahra war sah ich hinter den Baum. Was ich sah, schockierte mich zutiefst. Meine kleine Schwester hatte Platzwunden an ihrem Kopf, ihr fehlte ein Bein und ihr linker Arm war aufgeschlitzt. Der gebrochene Knochen ragte aus der Wunde. Mir rannen Tränen über die Wangen. Ich fiel auf die Knie und schloss meine tote Schwester in den Arm. Ich hörte meine Eltern und mein Onkel nach uns rufen, als ich jedoch antworten wollte, merkte ich, dass etwas oder besser gesagt jemand hinter mir stand. Zögerlich drehte ich mich um und erblickte eine 3 Meter große Gestalt im schwarzen Anzug...ohne Gesicht. Slenderman. Meine Augen weiteten sich kaum merklich, als er den Kopf schief legte. Er hatte die Puppe meiner Schwester in der Hand. Er hob die andere Hand und wollte mich anfassen, als ein Schuss ertönte und seine Schulter durchbohrte. Er ließ die Puppe fallen und fasste sich an der Schulter. Der was schoss, war mein Onkel gewesen, der bei der Polizei war. Er rief mir zu, dass ich schnell zu ihm kommen sollte. Ich sah noch einmal zu Slenderman, an dessen Arm Blut hinuntertropfte. Schnell nahm ich die Puppe, die auf dem Boden lag, meine Schwester auf meine Schulter und lief zu meinem Onkel. Dieser nahm mir meine Schwester ab und rannte mit mir zum Zaun. Meine Eltern brachen in Tränen aus, ich konnte es nicht mehr. Der Schock saß mir in den Knochen. Gerade hatte ich gesehen, dass es diese Wesen wirklich gibt. So sehr wünschte ich mir, dass sie nicht echt gewesen wären, aber das war erst der „harmlose" Anfang von meiner schrecklichen Kindheit gewesen...

Thirst For RevangeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt