Alisha's Sicht:
Kaum hatten wir die Arztpraxis betreten, wollte ich am liebsten direkt wieder umkehren, da ich erstens Ärzte oder generell auch Krankenhäuser noch nie leiden konnte und zweitens ehrlich gesagt auch gar nicht wissen wollte, was mit mir los war. Ohne es zu bemerken kamen wir der Arzthelferin immer näher und Melissa fing an sich mit der Frau wegen des Termins zu unterhalten. Obwohl ich die Blondine dabei hatte, wurde ich mit der Zeit nervöser und nervöser und ertappte mich dabei, wie ich wieder über meine mögliche Schwangerschaft nachdachte.
Zwar wollte ich immer ein Kind haben, aber nicht jetzt, nicht zu diesem Zeitpunkt. Ich war doch mit 19 noch viel zu jung um Mutter zu werden und das selbe galt auch für Harry. Wir waren beide noch halbe Kinder, alberten herum und bauten Mist. Ich konnte mir nicht vorstellen auf einmal für ein kleines Baby zu sorgen. Das würde ich doch niemals schaffen, besonders nicht wenn Harry mich alleine lassen würde. Vielleicht machte ich mich auch einfach nur verrückt und ich war in Wirklichkeit gar nicht schwanger, sondern hatte mir nur irgendetwas eingefangen. Auch wenn ich langsam selbst nicht mehr dran glaubte, war die Möglichkeit nicht ganz ausgeschlossen. Sofort musste ich aber daran denken, dass ich auch eine schlimmere, vielleicht sogar unheilbare Krankheit haben könnte, die für meine Übelkeit und das ganze andere Zeug verantwortlich sein könnte. Das wäre ein absoluter Albtraum. Durch meine wirren Gedanken musste ich schlucken und griff zitternd nach Melissa's Hand, bevor wir uns endlich im Wartezimmer auf zwei Stühle nieder lassen konnten, da meine beste Freundin alles mit der Frau am Empfang geklärt hatte.
,,Hey, alles okay bei dir, Alisha?", fragte mich die Blondine und holte mich somit aus meinen Gedanken in die Realität zurück. Erst nickte ich kurz, doch ich konnte sie nicht anlügen. Es war gar nichts okay bei mir. Meine kleine Welt war gefährlich am Wanken und drohte einzustürzen. Ich hatte Angst. Angst alleine gelassen zu werden und alleine mit der ganzen Situation klar zu kommen.
,,Nein.", flüsterte ich ehrlich und kaute nervös auf meiner Unterlippe herum, welche mittlerweile schon aufgeplatzt war, was ich an dem plötzlichen Eisengeschmack in meinem Mund feststellen konnte. ,,Ich habe so Angst. Was ist wenn ich wirklich schwanger bin?", fügte ich unsicher hinzu und senkte meinen Blick auf den Boden, der mir im Moment viel interessanter als sonst erschien. ,,Du brauchst keine Angst haben, Ally. Wir sind alle für dich da, unterstützen dich und stehen hinter dir, egal was passiert. Es wird alles gut werden.", erwiderte Melissa, wodurch ich leicht lächeln musste. Ich wusste, dass ich auf sie zählen konnte. Sie würde immer für mich da sein und ich auch für sie.Mein Blick schweifte durch das Wartezimmer an den spielenden Kindern vorbei zu einer schwangeren Frau, welche schon kurz vor der Entbindung stehen musste, da ihr Bauch mir gewaltig groß vorkam. Sie wirkte zufrieden und glücklich, aber auch müde und geschaffen. Ich konnte nicht wirklich länger über die Fremde nachdenken, da ich auf einmal meinen Namen hörte und mir Melissa im nächsten Moment auch schon die Hand hinhielt damit ich besser aufstehen konnte. Gemeinsam folgten wir der Krankenschwester in einen etwas abgelegeneren Behandlungsraum, wo ich mich auf der blauen Liege nieder ließ und meine beste Freundin draußen wartete. Zeit um mir weitere Sorgen zu machen, blieb nicht, da schon nach einigen Minuten des Wartens ein älterer Arzt den Raum betrat.
,,Guten Tag, ich bin Doktor Müller und sie müssen Miss Tomlinson sein, richtig?", begrüßte mich der Mann und schüttelte mir freundlicherweise die Hand, bevor er sich mit seinem Drehstuhl direkt vor mir hinsetzte. ,,Was kann ich für Sie tun?", fuhr er fort und lächelte mich warm an, wodurch ich mich sofort etwas wohler fühlte, wenn das in dieser Situation überhaupt möglich war. ,,Ich habe seit längerer Zeit große Probleme mit der Übelkeit und ich habe mich auch ziemlich oft übergeben müssen. Außerdem kann ich irgendwie schlecht schlafen und habe hin und wieder Stimmungsschwankungen, was mich langsam selbst schon aufregt.", erklärte ich ihm und sah ihn danach abwartend auf seine Reaktion an. ,,Okay, ich werde jetzt erstmal einen Ultraschall machen, danach sehen wir weiter.", teilte mir der Grauhaarige mit und bat mich mein Oberteil hoch zu rücken und mich hinzulegen. Nachdem ich gemacht hatte, wie mir befohlen wurde, spürte ich auch schon die kalte klebrige Flüssigkeit auf meinem Bauch und das Gerät, mit welchem der Arzt meinen Bauch auf und ab fuhr. Sein Blick war dabei auf den Bildschirm hinter mir gerichtet und seine Miene verzog sich nicht eine Sekunde, sodass es fast unmöglich für mich war irgendwas herauszufinden.
,,Ist alles in Ordnung mit mir?", fragte ich ungeduldig nach und konnte mal wieder das Zittern nicht unterdrücken, so nervös war ich. ,,In Ordnung schon.", antwortete er kurz und sah mich dann prüfend an. ,,Aber was?", wollte ich von ihm wissen und machte mich auf eine Antwort bereit. Gleich würde ich erfahren, was meine Beschwerden verursachte, aber bereit war ich nicht wirklich. ,,Miss Tomlinson, sie sind schwanger im zweiten Monat. Sie erwarten ein Baby. Herzlichen Glückwunsch."
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Infinity
Fanfiction*Fortsetzung von 'Undercover Fame'* Nachdem Alisha, fast 7 Monate später, ihre WeltTour erfolgreich beendet hat, kehrt sie nach London zu ihrem Bruder Louis Tomlinson und seiner Band zurück. - Ist alles wie vorher? Hat Harry's und Alisha's Beziehun...