Kapitel 32 - Alles ist gut

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Alisha's Sicht:

Es war ein Tag, wie jeder andere. Ich saß wie so oft im Garten in meinem gemütlichen Sessel und war total vertieft in meinen Roman, welchen ich gerade erst angefangen hatte, als es plötzlich einmal laut klingelte. „Alisha, machst du bitte die Tür auf? Ich kann gerade nicht!", hörte ich meinen Bruder von drinnen rufen, was mich die Augen verdrehen ließ. Es war ja klar, dass ich gehen musste. Ich dachte ich werde wenigstens als Hochschwangere in Ruhe gelassen, aber nein, natürlich muss ich zur Tür gehen. Schwerfällig schaffte ich es aufzustehen und schleppte mich an Louis vorbei durch das Wohnzimmer. Dieser war gerade dabei konzentriert eine Runde FIFA mit Zayn zu zocken und würdigte mich daher keines Blickes. „Wo sind die anderen denn?", fragte ich verwirrt, da ich gar nicht mit bekommen hatte, dass Niall und Liam weg waren. Bei Harry wusste ich, dass er noch irgendwas wichtiges erledigen wollte, aber wo sich  die anderen beiden Chaoten aufhielten, wusste ich nicht. „Niall und Liam hatten Hunger und sind deswegen was essen gefahren. Sie treffen sich da mit Melissa.", bekam ich stumpf von Zayn zurück und nickte darauf kurz wissend. War ja klar, dass Niall wieder Hunger hatte... Genervt beeilte ich mich zur Tür zu kommen und öffnete diese dann mit einem Ruck. Eigentlich hatte ich erwartet einen der Jungs zu sehen, jedoch stand vor mir ein älterer Polizist, welcher mich etwas verwirrt musterte.

„Kann ich Ihnen helfen?", fragte ich höflich und schenkte dem Mann ein leichtes Lächeln. „Ich würde gerne mit Mister Tomlinson sprechen.", erklärte mir den Mann und brachte mich damit zum Nachdenken. War etwas passiert? Hatte Louis mal wieder irgendwas angestellt? Es wäre nicht das erste Mal, dass er mit der Polizei in Kontakt kommt. „Ich bin seine Schwester. Was gibt es denn?", erwiderte ich und lehnte mich gegen den Türrahmen. Wenn es nichts wichtiges war, brauchte ich Louis ja auch nicht rufen. Schließlich könnte ich, dass ja alleine klären. „Es geht um einen gewissen Harry Edward Styles.", fing der Polizist fort und sah mich dann mit einem kurzen betroffenen Blick an. „Er ist mein Verlobter. Ist irgendwas passiert?", wollte ich sofort von ihm wissen und merkte wie mir ganz heiß und kalt zugleich wurde. „Mister Styles hatte einen schweren Autounfall und ist dabei ums Leben gekommen. Es tut mir sehr Leid.", fuhr der Mann fort. In meinem Kopf fing alles an zu rattern. Mein Verstand hatte schon längst realisiert, was das bedeutete und mein Inneres Ich schrie vor Schmerz. Das konnte nicht wahr sein. Ich musste mich abstützen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Harry konnte nicht tot sein!

Ich hatte gar nicht bemerkt, wie ich laut angefangen zu schreien und weinen hatte, aber auf einmal war Louis an meiner Seite und als er begriff, was passiert war, nahm er mich einfach nur, die Tränen unterdrückend, in den Arm. Ich sackte zusammen und fing unkontrolliert an zu zittern.

Schweißgebadet fuhr ich hoch und versuchte meinen schnellen Atem unter Kontrolle zu kriegen. Mein Blick fiel auf die Uhr. 3:26 Uhr. Zitternd tastete ich nach dem Lichtschalter und sah dann neben mich auf die Bettseite, wo Harry seelenruhig am schlafen war. Sofort beruhigte ich mich etwas. Es war nur ein Traum, Alisha. Nur ein böser Traum, der nicht der Realität entspricht. „Oh mein Gott.", sprach ich meinen Gedanken aus und merkte wie mein Freund langsam wach wurde. „Alisha? Alles okay mit dir?", fragte Harry mich besorgt und setzte sich ebenfalls auf, bevor er näher zu mir rutschte und mich in seine Arme zog. Es war nur ein Traum. „Ja, alles gut. Ich habe nur schlecht geträumt.", antwortete ich und musste bei dem Gedanken es wäre kein Traum gewesen, schlucken. „Hey, alles ist gut. Ich bin bei dir. Du brauchst keine Angst haben.", erwiderte Harry müde und gab mir einen kurzen Kuss auf die Schläfe, bevor er sich wieder hinlegte und mich nach unten auf seine Brust zog. Schnell kuschelte ich mich an ihn und genoss seine Wärme und Nähe, die mir Sicherheit gab.

Wahrscheinlich war das nur Nervosität oder auch der Stress, den ich den letzten Tag wegen der Planung der Hochzeit gehabt habe. Vor ein paar Tagen war der grobe Termin, wann unser Baby kommen sollte, abgelaufen und nun war es nur eine Frage der Zeit bis ich ins Krankenhaus müsste. Harry und ich waren schon seit mehr als zwei Wochen übervorsichtig geworden und rannten bei jedem kleinen Anzeichen sofort ins Krankenhaus, die uns jedoch wieder mehr oder weniger beruhigt nach Hause schickten, da es jedes Mal eine Fehlanzeige war. Ich war total aufgeregt und konnte es mittlerweile überhaupt nicht mehr erwarten endlich mein kleines Mädchen in den Armen zu halten. Hope. So wollten wir das Mädchen taufen, da wir erstens begeistert von dem Namen waren und dieser zweitens eine wichtige Bedeutung hatte. Für uns, aber auch für viele andere Menschen da draußen.

Es war nur ein Traum. Alles ist gut. Harry geht es gut und Hope auch. Mit diesen Gedanken schlief ich langsam wieder ein.

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