Die meisten Menschen würden sagen, Zuhause ist, wo man geboren wurde. Wo die Freunde und Verwandten auf einen warteten. Das ist die Heimat, der Ort, an den man hingehört.
Ich war mir da nicht mehr sicher. Auch wenn ich fast mein ganzes Leben in Yorktown verbracht habe, hier fast jeder Mensch lebte, den ich kannte und ich hier wohnte, fühlte es sich nicht mehr wie meine Heimat an.
Es war einfach, sich im Weltall zu verlieren, das wusste ich. Momentan fühlte ich mich dort wahrscheinlich weniger verloren, als hier in Yorktown.Seit zwei Wochen war ich jetzt wieder zu Hause, von Chekov hatte ich bisher nichts gehört. Unsere Kommunikatoren hatten eine viel zu kleine Reichweite zum Telefonieren, Hologramme brauchten viel zu lange zum Ankommen und in die Zentrale schleichen und den Computer mit gefälschten Zugangsdaten benutzen konnte ich auch nicht schon wieder machen. Dafür habe ich das letzte und einzige Mal, als ich Kontakt zur Enterprise aufnehmen wollte, um mit meinem Vater zu sprechen, schon mächtig Ärger bekommen.
Es klopfte energisch an meiner Tür, doch statt auf meine Antwort zu warten, wurde sie aufgerissen. "Katy, dich hab ich gesucht!", rief Freyja, die in mein Zimmer kam und die Tür hinter sich schloss.
Erschrocken sah ich von meiner Zeichnung, die eher einem Grundschulbild glich, auf. "Warum?", fragte ich mit vollem Mund und stopfte noch mehr Schokolade hinterher, während ich sie musterte. Sie steckte in einem engen, schwarzen Kleid, roten Plateau-High Heels und war ziemlich stark geschminkt. Es war spät Abends, also erübrigte sich die Frage eigentlich.
"Wir gehen jetzt feiern. Odin wartet unten." Sie griff nach meiner Hand und zog mich aus dem Bett. "Wird Zeit, dass du mal dein Zimmer verlässt."
"Aber-", versuchte ich zu argumentieren, merkte aber, dass es keinen Sinn hat. "In Ordnung."
"Mach dich schon mal fertig, ich such dir was zum Anziehen aus", befahl Freyja. Sie deutete auf das an mein Zimmer grenzende, kleine Bad, in das ich mich auf ihre Anweisung hin begab.
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"Ich fühle mich, als würde ich ersticken", jammerte ich, als wir eine halbe Stunde später auf dem Weg zum nächstbesten Club waren. Verzweifelt zog ich das dunkelrote Kleid, in das ich mich mit Freyja's Hilfe zwängen musste, zurecht, in der Hoffnung, es würde dann vielleicht weniger eng sitzen. Natürlich war das nicht der Fall, ich machte mich nur wieder auf den überfüllten Straßen Yorktowns lächerlich.
"Wer schön sein will, muss leiden", antwortete Freyja trocken, die sich bei mir einhakte. "Aber sieh's positiv, wenigstens siehst du atemberaubend aus."
"Und wenn du betrunken bist, merkst du das gar nicht mehr", fügte Odin hinzu, der uns die Tür zum Club aufhielt.
Mit einem Lächeln trat ich ein und sah, wie Freyja sofort auf die Tanzfläche stürmte. Wie ich sie kannte, versuchte sie jetzt, die reichen Gäste um den Finger zu wickeln, um in den VIP-Bereich zu kommen und gratis Champagner zu trinken. Odin verdrehte die Augen und machte sich aus dem Staub, um die nächstbeste Frau für sich gewinnen zu können. Es war also wie immer - meine Freunde feierten und ich betrank mich. Die Situation kam mir schwer bekannt vor, deswegen lächelte ich, als ich an der Bar saß und meinen ersten Drink trank.
"Ey", quatschte mich plötzlich jemand von der Seite an. "Öfter hier, Blondchen?"
"Nach dieser Anmache wohl das letzte Mal", antwortete ich genervt und sah den Störenfried an. Er war Offizier der Sternenbasis, wie ich an seiner Uniform erkennen konnte. Überhaupt nicht mein Typ, besonders, weil er schon so betrunken war, dass er sich an die Bar lehnen musste, um nicht zusammenzubrechen. Ein Wunder, dass er nicht umkippte.
"Das ist aber schade", seufzte er. "Darf ich dir deinen letzten Besuch hier versüßen?"
Ich lachte. "Ich glaube, in meinem Getränk ist genug Zucker." Ich trank den Rest der türkisen Flüssigkeit und schob das leere Glas zu einer der Barkeeperin, die es an sich nahm und mir dabei einen mitleidigen Blick zuwarf.
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Curly / Star Trek [Chekov x OC] #Wattys2016
FanfictionDer Weltraum - unendliche Weiten. Dies sind die Abenteuer von Katherine Ross während der letzten zwei Jahre der 5-Jahres Mission der USS Enterprise. Ihre ständige Mission, das Raumschiff zu steuern, einen schweren Verlust zu überwinden, das letzte U...