"Kate?", rief Jim quer durch das Quartier.
"Hier, Captain", antwortete ich und sah von dem Hologramm auf, das ich die ganze Zeit über hatte laufen lassen.
"Ach, da bist du ja", keuchte er und setzte sich auf den Sessel neben dem Sofa, auf dem ich lag. Gestresst wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Die Arbeit schien ihn heute ziemlich beansprucht zu haben. Er wirkte erschöpfter, aber auch geladener als sonst.
"Wo soll ich denn sonst sein?", fragte ich. "Du lässt mich ja nie raus, nicht mal in die Sporthalle."
"Du weißt, warum", erinnerte er mich, woraufhin ich die Augen verdrehte. "Ich komme gerade von einer ziemlich anstrengenden Schicht, da kann ich deine Fragerei echt nicht mehr ertragen."
"Hat Lieutenant Diaz ihren Kaffee wieder auf deiner Uniform verschüttet?" Ich musste mein Lachen unterdrücken, als ich daran dachte, wie die Arme panisch mit ihren Händen über die goldene Uniform gewischt hat, während Jim die Ruhe in Person geblieben ist. Nur die pochende Ader auf deiner Schläfe ließ vermuten, dass er ziemlich wütend war, wenn man bedachte, wie viele Hemden ihm schon kaputt gegangen waren.
"Zum Glück nicht", seufzte er. "Einsign Wallace hat sich mal wieder auf die Konsolen gesetzt und dieses Mal mit ihrem Hintern beinahe das gesamte Navigationssystem lahmgelegt."
Ich prustete los. "Liv? Ernsthaft?" Ich krümmte mich vor Lachen zusammen. "Die Ärmste! Hast du sie sehr angeschrien?"
Er grinste und sah die Berichte und Nachrichten auf dem Tisch durch. "Nein, aber sie und alle anderen auf der Brücke sind total panisch geworden." Bei einer Nachricht blieb er hängen und sah das anhängende Foto ungläubig an. Das Grinsen verschwand, ebenso die Farbe in seinem Gesicht. Sofort sprang er auf.
"Jim?", fragte ich besorgt. "Ist alles okay?"
"Moment", murmelte er abwesend und stürmte ins Badezimmer.
"Super", seufzte ich zähneknirschend und räkelte mich auf dem Sofa, den Blick an die Decke gerichtet. "Muss ich aufstehen oder kommst du wieder her?" Ich stöhnte genervt auf, stand auf und ging ins Badezimmer. Jim stand dort, mit beiden Händen auf den Rand des Waschbeckens gestützt und starrte sein Spiegelbild an, als würde er einen Fremden sehen. "Jim?", fragte ich vorsichtig. "Was ist passiert?" Ich legte meine Hand auf seine Schulter, die sich ganz heiß anfühlte und strich über seinen Arm zu seiner zitternden Hand hinab, die neben einem Foto ruhte. Mit einem verwunderten Blick nahm ich das Bild in die Hand, das einen kleinen Jungen mit blonden Locken abbildete. Im selben Moment senkte Jim seinen Kopf und atmete hörbar aus. "Wer ist das?"
Er richtete sich auf und drehte sich zu mir. In seinen Augen war Panik und Unsicherheit zu erkennen. "David", antwortete er perplex.
"David?", hakte ich nach.
"David Marcus." Seine Hände legten sich auf meine Schultern, während er mich entgeistert ansah. "Mein Sohn."
Völlig sprachlos sah ich Captain Kirk an. Mein Mund öffnete sich leicht, ich starrte ihn an, dann sah ich wieder auf das Foto. "Dein... Sohn?"
"Ich habe es gerade eben erfahren." Jims Stimme brach ab und seine Finger drückten sich in meine Schultern. "Seine Mutter hat mich kontaktiert."
Ich schluckte. "Wer ist seine Mutter?"
"Doktor Carol Marcus... sie war bis Ende 2260 auf der Enterprise." Er holte tief Luft, bemüht, nicht die Kontrolle zu verlieren. "Ich wusste nicht einmal, dass sie von mir schwanger war... warum hat sie mir das nicht gesagt?"
Wieder sah ich das Bild an und lächelte. "Wie alt ist er?"
"Vier", antwortete er und sah mich verwirrt an. "Du bist nicht sauer?"
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Curly / Star Trek [Chekov x OC] #Wattys2016
Fiksi PenggemarDer Weltraum - unendliche Weiten. Dies sind die Abenteuer von Katherine Ross während der letzten zwei Jahre der 5-Jahres Mission der USS Enterprise. Ihre ständige Mission, das Raumschiff zu steuern, einen schweren Verlust zu überwinden, das letzte U...