chapter 20

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"Soll das jetzt jedes mal so sein? Einer rennt weg und der andere macht sich Sorgen?" Danke Grace für diese aufmunternden Worte! Ich bin auf einmal so müde, dass ich ihr gar nicht antworten kann. Das soll auch gar nicht böse sein, ich möchte jetzt einfach schlafen. "Was soll das jetzt werden Maddie? Denkst du, du kannst deinen Problemen aus dem Weg gehen wenn du sie einfach nie ansprichst? Denn falls dem so ist dann solltest du deine Einstellung schleunigst ändern! Denn wenn du so weiter machst wirst du uns alle irgendwann verlieren!" Na toll, ich meinte das doch gar nicht böse! "Grace ich bin einfach nu müde, wir können morgen gerne darüber reden aber ich habe dafür gerade echt keinen Kopf, gute Nacht!" Zum Glück sagt sie dann nichts mehr, sondern legt sich wieder ins Bett. Ich gehe aber noch schnell ins Bad und schminke mich dort ab. Mir ist jetzt schon seit längerer Zeit klar, dass ich etwas an meiner Lebenseinstellung ändern muss, aber das heißt noch lange nicht dass ich auch weiß wie ich das anstelle. Nachdem ich mich komplett fertig gemacht habe schleiche ich ebenfalls in mein Bett. "Grace es tut mir leid, ich versuche mich zu bessern aber es ist nicht so einfach wie du denkst..." Doch ich weiß, dass sie bereits eingeschlafen ist.
Als ich am nächsten Tag aufwache liegt Grace nicht mehr in ihrem Bett. Doch nach kurzer Zeit höre ich Wasser rauschen, also alles ist gut, sie ist nicht gegangen. Ich drehe mich nochmal um und schließe die Augen. Ich bin so verdammt müde. Das ist ja auch kein Wunder wenn man erst so spät schlafen geht! "Wenn ich du wäre dann würde ich langsam das Bett verlassen, wir müssen gleich zum Frühstück!",ruft sie aus dem Badezimmer heraus und ich stehe tatsächlich auf. Auch wenn es mir sehr schwer fällt. Leider stelle ich fest dass ich kratzendes Halsweh bekommen habe und wickle mir sofort einen Schal um den Hals. Und somit gehe ich wie der größte Neandertaler zum Frühstück: mit Jogginghose, Trägershirt, Schal und Dutt. Ich würde allerdings nicht bemerken, dass mir irgendjemand sonderlich viel Aufmerksamkeit schenkt. Ich habe aber überhaupt keinen Hunger und trinke daher nur einen Tee. Die anderen Mädchen am Tisch sind zum Glück auch nicht gerade gesprächig, das macht den Morgen zumindest ein bisschen besser. Denn ich hasse Menschen die in der Früh super fröhlich sind.
Gegen 11 Uhr verlassen wir unsere Zimmer erneut und fahren mit einem Bus ins Stadtinnere und von dort laufen wir zu Fuß verschiedene Sehenswürdigkeiten ab. Meine Halsschmerzen wurden leider auch nicht besser und daher renne ich immer noch mit diesem monströsen Schal herum.
Erst gegen 20 Uhr kommen wir wieder in der Jugendherberge an und ich bin komplett erledigt. Wir sind fast die ganze Zeit gegangen und es war mehr als anstrengend. Ich lasse mich einfach ins Bett fallen und schließe die Augen. Aber ich kann nicht einschlafen. Und warum weiß ich nicht. Grace meinte sie schaut noch kurz zu anderen ins Zimmer. Sie hat mich zwar gefragt ob ich mit möchte aber ich mag erstens keine Menschen und zweitens bin ich viel zu erschöpft um soziale Kontakte zu stärken.
Gegen 4 Uhr in der Früh wache ich auf. Grace schläft, ich habe sie gar nicht hinein kommen hören. Warum auch immer habe ich plötzlich total viel Energie und ich muss aufstehen. Eine Sensation bei mir! Ich sollte Joggen gehen. Jetzt. Eine kleine Runde. Woher dieser Geistesblitz kam weiß ich zwar nicht, aber ich ziehe mir sofort ein Sportgewand mit dickem Pulli an und verlasse so leise es geht das Zimmer. Dafür werde ich mich selbst morgen hassen wenn ich nicht aus dem Bett komme. Oder eher heute.
Ich stecke mir die Kopfhörer in meine Ohren und schleiche aus dem Gebäude. Nachdem aber niemand mehr wach ist, merkt das sowieso keiner und es mir auch relativ egal ist, ob ich erwischt werde, geht das alles ohne Nervosität. Als ich bereits 10 Minuten gelaufen bin, fällt mir auf wie befreiend das ist. Ich gehe eigentlich sehr ungern laufen, weil es zu Hause meistens warm ist und ich es hasse, wenn mir Leute dabei begegnen. Immerhin wird mein Kopf meistens so rot wie eine Tomate. Und genau aus diesem Grund ist es hier perfekt. Die Temperatur ist angenehm, es ist dunkel und so gut wie niemand ist auf der Straße unterwegs. Das sollte ich auch zuhause öfters machen. Okay Madison, nicht übermütig werden!
Nach einer knappen Stunde komme ich beim Eingang des Hotels an. Vollkommen erschöpft. "Du reißt wohl gerne aus oder?" WIE GEHT DAS! es kann doch nicht sein, dass Ryan jedes mal weiß wo ich bin. "Das selbe könnte ich dich auch fragen!" "Kann nicht schlafen",meint er darauf und sieht mich schief an. "Siehst dezent fertig aus.." "Ich war joggen, natürlich bin ich fertig! Das passiert immerhin nur 3 mal im Jahr." Und das entspricht sogar der Wahrheit. Er lacht. Das gefällt mir. Ich mag es, wenn er lacht. "Soll ich dir was sagen Sunny?" Er steht auf und kommt auf mich zu, allein der Fakt dass er nicht meinen richtigen Namen gesagt hat lässt mein Herz aufgehen. "Du siehst aus als würdest du jeden Moment umkippen!" Das war's. Warum auch immer habe ich gedacht dass er etwas nettes sagt. Aber das ist ehrlich, auch gut. "Ich weiß, danke für die Info!",mir ist das ein wenig peinlich also gehe ich rein. Er folgt mir. "Deine Reaktion ist echt süß!" Wow, danke. "Ich sehe aus wie eine Tomate und du sagst dass ist süß?" Mittlerweile habe ich mich wieder zu ihm gedreht. "Eigentlich meinte ich deine Reaktion nicht dich." Verdammt. "Aber du bist auch süß. Das bist du immer, egal wie du aussiehst oder was du machst!" Während er redete kam er immer näher auf mich zu. Nach seinen letzten Worten steht er direkt vor mir. und küsst mich auf die Wange. Einfach so. Ohne Grund. Dann geht er und ich stehe mit offenem Mund da. Wie schafft er es jedes mal mich so aus der Fassung zu bringen? "Ich weiß dass du mir nachschaust!",ruft er mir zu und ich muss leise lachen.

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