Als nächstes schreibe ich Cole, ob wir uns morgen treffen können, denn ich möchte ihm alles persönlich erzählen. Immerhin hat er auch seinen Teil dazu beigetragen. Nur wenige Sekunden, nachdem ich meine Nachricht abgesendet habe, bekomme ich eine relativ aggressiv verfasste Antwort:" ICH MÖCHTE ALLES SOFORT (!!!!) WISSEN" Das bringt mich zum Grinsen und ich frage ihn, wann es bei ihm passt. Nach einer kleinen Verhandlung erklärt er sich dazu bereit, sich mit mir zu treffen.Nachdem das nun geklärt ist, wähle ich Grace' Nummer und hoffe, dass Ryan noch nicht mit ihr geredet hat. "Oh mein Gott Madison!", kreischt sie ins Telefon. Wie konnte ich auch glauben, dass Ryan sie nicht über alles informiert hat. "Also er hat es dir gesagt? Das ist echt nicht in Ordnung. Du warst zuerst meine beste Freundin!" "Jaja, also.. wie war's? Erzähl mir alles! Ryan wollte mir nichts weiter sagen, als dass ihr zusammen seid. Ich konnte sein Dauergrinsen in seiner Stimme heraushören! Unglaublich Maddie was du mit ihm angestellt hast. Der wird jetzt wahrscheinlich durchs Haus tanzen und deinen Namen singen!" Das sagt sie mit solch einer Überzeugung, dass ich es in Erwägung ziehe, es zu glauben. "Ich hab's ihm gesagt." Grace zieht hörbar Luft ein. "Echt?" Sie wirkt erstaunt. Ist ihr aber auch nicht zu verübeln. "Ja. Er hat so süß reagiert, das glaubst du gar nicht!" "Ich bin so stolz auf dich Maddie!", erklärt sie mir und ich muss lächeln. "Danke", flüstere ich in den Hörer und lasse mich zurück ins Bett fallen. "Ist es in Ordnung wenn ich jetzt auflege? Ich muss morgen schon früh aufstehen." Ich muss ebenfalls gähnen. "Ja klar, schlaf gut!", verabschiede ich mich von ihr und sie raunt ein "Du auch!" in den Hörer, dann legt sie auf und ich lege mein Handy auf den Nachttisch. Dann lasse ich meinen Blick zu dem Foto von Ryan und mir schweifen. Ich war seit Ewigkeiten nicht mehr so glücklich. Dann schalte ich das Licht ab und tauche in die Welt der Träume ein.
Durch die Sonnenstrahlen, die in mein Zimmer strahlen, werde ich geweckt. Ich hüpfe schon fast euphorisch aus dem Bett und stolziere ins Badezimmer. Danach laufe ich die Treppen hinunter und erblicke meine Eltern frühstücken. Ich setze mich zu ihnen und schenke mir einen Kaffee ein. "Wie war's gestern?", fragt meine Mutter und ich muss automatisch grinsen. Verdammt. "Scheint gut gelaufen zu sein..", bemerkt mein Vater, der kurz von seiner Zeitung aufsieht, um mich zu mustern. Wahrscheinlich versucht er aus meinem Gesicht herauszulesen, ob wir Sex hatten und auch verhütet haben. An diese Unterhaltung erinnere ich mich zwar ungerne zurück, aber anders kann ich seinen Blick nicht deuten. "Wir sind zusammen", sage ich leise, mit dem Mund an die Tasse gepresst. "Er ist wirklich ein netter Junge! Du solltest ihn mal einladen!", sagt meine Mutter und ich zucke mit den Schultern. Mal sehen. Kurz herrscht Stille zwischen uns. "Ich habe ihm das von Travis erzählt." Sofort sehen mich beide schockiert. Nicht so, als hätte ich etwas falsch gemacht, sondern eher so, als hätten sie das nicht erwartet. "Immerhin muss man ehrlich sein in einer Beziehung." Mein Vater wendet seinen Blick auf die Zeitung und meine Mutter nickt stumm. "Wie hat er denn reagiert?", fragt sie. "Er war ein wenig angespannt. Aber er hat es echt gut aufgenommen." Das war wahrscheinlich ein wenig untertrieben, aber sie müssen ja nicht alles wissen.
Um 14 Uhr bin ich bei Cole. Er zieht mich wortwörtlich in die Wohnung und begrüßt mich gar nicht erst. Er sagt sofort:"Erzähl!" Er drängt mich dazu, mich hinzusetzen und setzt sich mir gegenüber. Er deutet mir mit dem Kopf, dass ich endlich erzählen soll. "Also ich bin jetzt anscheinend vergeben!" Er hält sich die Hände vor den Mund, was eine total übertriebene Geste ist. "Wie kam es dazu? Habt ihr euch geküsst? Natürlich habt ihr das. Aber wie kam es dazu? Oh und kann er kochen?" Ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen und erzähle ihm dann von unserem ersten Kuss in der Küche. Und, dass er mit mir High School Musical geschaut hat, obwohl er es nicht mag. Und dann davon, dass er sich sehr um seine Schwester kümmert. Bei dem Teil fasst er sich ans Herz, ja, Jungs die sich um ihre kleinen Geschwister kümmern, sind einfach nicht auszuhalten. Schön, dass es Cole genauso geht. "Du kannst von Glück reden, dass ich ihn nicht kenne. Sonst wäre ich aber sowas von in ihn verknallt." "Das könnte ich dir nicht mal verübeln. Ich frage mich sowieso, wie Grace es schafft, nur freundschaftliche Gefühle für ihn zu haben. Ich meine er scheint ja wirklich perfekt zu sein." "Hm", meint Cole darauf und ich sehe, dass er nachdenkt. "Vielleicht steht sie ja auf Frauen?", fragt er und ich denke ebenfalls kurz nach. "Nein ich denke sie hat im Moment einen Jungen im Auge. Außerdem wüsste ich das bestimmt." Ich meine klar, ich kann es nicht ausschließen, aber ich bin mir ziemlich sicher dass es nicht so ist. Vielleicht ist er einfach nicht ihr Typ. "Hast du Hunger? Wir könnten etwas bestellen", wechselt er das Thema. "Nein danke, ich muss dann gleich los, meine Eltern wollen heute mit mir essen. Aber danke!" Ich stehe auf und gehe sozusagen mit ihm zur Tür. "Danke nochmal Cole. Ich denke ohne dich hätte ich es ihm nie gesagt. Wahrscheinlich würden wir nicht mal mehr miteinander reden." Er lächelt mir zu, als würde er damit sagen wollen "Ich weiß, dass ich ein toller Beziehungsratgeber bin". "Kein Problem. Wenn ich schon nicht mir selbst helfen kann, dann muss ich das eben an dir auslassen." "Was meinst du damit?", frage ich ihn während ich die Türe mit einer Hand halte. "Der Typ von dem ich dir letztens erzählt habe ist vergeben. An ein Model. Wie soll ich mit dem bitte mithalten?" Er wirkt allerdings nicht allzu enttäuscht. "Cole, du bist tausend mal sexier als dieses Model und das weißt du auch!" "Pass auf was du sagst, du hast jetzt einen Freund!", warnt er mich aus Spaß. "Na und", meine ich mit gespielter Leichtigkeit. "Bis dann Madison!", verabschiedet er sich von mir und schließt schmunzelnd die Türe und ich mache mich auf den Weg nach Hause.
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unexpected Love
RomanceMadison hat eine schlimme Vergangenheit, welche sie geprägt hat. Aus Schutz hat sie sich imaginäre Mauern gebaut, um die Leute auf Abstand zu halten. Doch als Ryan in ihr Leben kommt, kommt alles anders als geplant und ihre hart erkämpften Mauern dr...