chapter 37

607 11 0
                                    

Ich sehe ihn mit offenem Mund an. Hat er gerade ernsthaft gesagt dass er mich liebt? Ryan Davis? Mich? Nach einer Weile voller Chaos in meinem Kopf fühle ich mich dazu verpflichtet etwas zu sagen. Doch meine Antwort hätte ich mir besser überlegen sollen. "Wow das kam unerwartet." Noch vor wenigen Sekunden haben wir uns angeschrien und jetzt ist es so still, dass ich meinen Herzschlag hören kann. Oder besser gesagt könnte, wenn Ryan nicht die Stille brechen würde:"Mehr sagst du nicht dazu?" Er sieht mich ein wenig enttäuscht an, dabei hätte er ja wohl mit jeder Antwort rechnen können. "Ryan es tut mir leid, ich bin mit der gesamten Situation nicht ganz im Klaren. Ich kann mich einfach nicht wirklich fallen lassen und ich brauche Zeit um zu erkennen was ich möchte." Ich sehe ihn entschuldigend an und lege meine Hand auf seine und streiche mit meinem Daumen auf seinem Handrücken auf und ab. "Du hast keine Ahnung wie gerne ich dich jetzt küssen würde!" Seine Stimme ist sanft und vorsichtig, er hat wohl echt Angst etwas kaputt zu machen. Ich lächle ihn erneut entschuldigend an und drücke leicht seine Hand. "Ich würde jetzt gerne gehen, okay?", dafür könnte ich mich zwar selbst ohrfeigen, aber ich muss das erstmal verdauen. "Klar", antwortet er und drückt auf den Knopf, welcher die Türen aufsperrt. "Und danke fürs Fahren!",sage ich zu ihm zum Abschied und gehe ins Haus.

"Wie war dein Tag Schätzchen?", fragt mich meine Mutter und das ist wahrscheinlich der schlechteste Moment von allen schlechten Momenten, denn mir rollt eine Träne über die Wange. Warum muss ich auch so verkorkst sein und kann nicht ein Leben wie jeder andere in meinem Alter führen? "Was ist denn los?" Sie kommt besorgt zu mir und legt mir ihre Hand auf die Schulter. "Ryan hat gesagt dass er mich liebt!" Während ich das sage rollt mir erneut eine Träne über die Wange und ich wische sie sofort weg. "Aber das ist doch toll!" "Nein ist es nicht, weil ich mal wieder alles kaputt mache! Ich kann nach der Sache mit Travis keinem Mann mehr nahe kommen, ich bin mir selbst im Weg! Ich bin das Problem Mum!" Ich kann die Tränen nicht mehr zurückhalten und eine nach der anderen rollt mir die Wange hinunter. "Madison, du kannst das was geschehen ist nicht rückgängig machen, auch wenn ich es dir aus tiefsten Herzen wünsche, aber es geht nun mal nicht. Du darfst ihm nicht so eine Macht über dich geben! Ich kann dir versichern, dass alles gut wird! Lass dich auf Ryan ein, er tut dir wirklich gut und schau dann was passiert, wenn du willst können wir auch noch eine Therapie machen." "Mum ich brauche keine Therapie!", nach diesen Worten reiße ich mich von ihr los und renne nach oben in mein Zimmer, es war ja logisch dass sie mich mal wieder nicht versteht und es eine schlechte Idee war mich ihr zu öffnen. Es ist jedes mal das selbe und doch begehe ich immer wieder den Fehler.

Ich schmeiße hinter mir die Türe zu und werfe mich wie ein Häufchen Elend auf mein Bett und beginne noch stärker zu schluchzen. Ich würde so viel dafür tun, ein normales Leben zu haben. Ohne irgendwelche Menschen die mich beeinflussen oder gar manipulieren.
Nach einer halben Stunde habe ich mich ziemlich beruhigt. Fertig bin ich mit meiner Trauer zwar noch nicht, aber zumindest wäre ich in der Lage wieder klare Sätze aus meiner Kehle zu bekommen. Wenn ich reden würde. Ich setze mich im Schneidersitz auf mein Bett und starre die Tür gegenüber von mir an. Irgendwann beschließe ich dann doch Grace anzurufen. Sie hat bestimmt auch schon mit ihm geredet und dann weiß ich wenigstens ob ich einen Grund habe mich mies zu fühlen oder ob ich es einfach so mache.
"Hey Mad, wie geht's dir?",sie wirkt besorgt. Sie hat eindeutig schon mit ihm geredet. "Wie soll's mir denn gehen? Die ganze Situation ist richtig kompliziert.." "Du machst es kompliziert!",antwortet sie in einem sanften Ton. Sie hat recht. Und das weiß ich auch. "Aber ich kann nichts machen Grace, ich versuche es wirklich das alles zuzulassen aber es funktioniert nicht und noch dazu hat mich Ryan mit seinem Geständnis überrumpelt... also in meinem Kopf herrscht vollkommenes Chaos." Kurz ist es still auf der anderen Seite. "Er ist dir aber nicht böse falls du das denkst, wirklich nicht. Ich denke er versteht es fast nur ohne die ganzen Hintergrundinfos ist es schwer deinen Standpunkt nachzuvollziehen." Wahrscheinlich hat sie auch damit recht. "Grace?",frage ich sie und warte ab, bis sie sich wieder zu Wort meldet. "Ja?" "Denkst du dass ich ihm von ihm erzählen soll? Ich habe das Gefühl dass wenn ich es nicht tue, dass immer etwas zwischen uns sein wird. Vielleicht können wir beide mit der Situation besser umgehen, wenn er auch die Wahrheit weiß." Ich sehe auf die Matratze und warte auf eine Antwort ihrerseits. "Schlaf lieber nochmal drüber, weil das ist wirklich ein großer Schritt für dich und entscheide dich dann. Ich bin so oder so für dich da und zerbrich dir jetzt nicht den Kopf darum, Ryan geht es besser als du denkst, ich meine du hättest ihn auch abschieben können." Ein wenig besser fühle ich mich nach ihren Worten tatsächlich und ich stelle fest, dass es wirklich eine meiner besten Ideen in letzter Zeit war, sie jetzt anzurufen. "Danke",flüstere ich unbewusst ins Telefon. "Nichts zu danken, und jetzt geh duschen und leg dich dann ins Bett, du brauchst deinen Schlaf!",sie kichert kurz am anderen Ende und ich muss einstimmen. "Mach ich Mama!",sie lacht noch ein wenig lauter auf if kurz darauf ist das Gespräch beendet und ich flitze auf ihre Anweisung ins Bad um schnell zu duschen und mich anschließend ins Bett legen zu können. Es ist gerade mal Montag und ich habe noch eine komplette Woche vor mir, ich kann nur hoffen dass das zwischen Ryan und mir so geklärt wird, dass alles wieder in Ordnung ist.

unexpected LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt