chapter 38

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Als ich am Dienstagmorgen aufwache, bin ich total erledigt. Ich habe diese Nacht nicht so blendend geschlafen und das merkt man jetzt, danke. Schlaftrunken stehe ich auf und versuche so gut es geht unfallfrei ins Bad zu kommen, wo ich mich erstmal in den Spiegel sehe. Igitt! Meine Haare sehen schrecklich aus und meine Augenringe sind ungefähr genauso dunkel wie eine Blaubeere.
Ich kümmere mich also um meine Problemchen und finde im Endeffekt, dass ich wirklich mein Bestes geben habe. Mein Outfit habe ich zum Glück schnell gefunden und nachdem ich mir die Kleidungsstücke übergeworfen habe, schlendere ich nach unten in die Küche, wo ich mir ein Nutellabrot mit einem Kaffee mache. Ich habe solchen Hunger!
Danach verabschiede ich mich flüchtig von meinen Eltern und gehe zur Busstation. Ich höre Musik und versuche so die nervigen kleinen Grundschüler zu ignorieren, die viel zu laut für ihr Alter sind. Im Bus legt sich das Problem aber nicht, denn sie schreien nun kreuz und quer durch den Bus, was mich jeden Moment durchdrehen lässt. Wie es aussieht bin ich heute nicht wirklich gesellig.
Ich danke Gott während ich aus dem Bus aussteige, dass ich diese Nervensägen los bin. Obwohl die Leute in meiner Schule auch nicht wirklich besser sind. Sie sind zwar nicht so laut, schauen sich aber so blöd an als wäre dein gesamtes Gesicht grün.

In der Klasse lese ich mir meine Physikunterlagen durch, denn wie es aussieht haben wir heute einen kleineren Test, den ich vollkommen vergessen habe. Ich kann aber von Glück reden, dass es mir relativ leicht fällt und ich auch nicht sonderlich nervös vor Tests bin. Grace hat natürlich gelernt, sie ist so ziemlich das beste Beispiel für einen Musterschüler. Sie macht immer alle Aufgaben, arbeitet im Unterricht mit und beginnt rechtzeitig für Tests zu lernen.
Ich hingegen verbringe den Unterricht eher mit meinem Handy, die Hausaufgaben vergesse ich manchmal oder mache sie einfach nicht ordentlich und aufs Lernen vergesse ich sowieso. Also eine wirklich gute Lebenseinstellung, die ich da führe!

Warum auch immer bemerke ich es als Ryan den Raum betritt und sehe von meiner Mappe auf. Er sieht genauso aus wie immer, der einzige Unterschied ist wahrscheinlich dass er mich keines Blickes würdigt. Wie gut, dass wir Sitznachbarn sind! "Hey!",begrüße ich ihn und versuche ihm zuzulächeln, aber er sieht mich nur kurz an, lächelt nicht einmal, und geht dann zu anderen Jungs aus unserer Klasse, die so etwas wie Freunde für ihn sind.
"Wow, ich dachte eigentlich dass er heute nicht mehr so drauf ist..", kommentiert Grace Ryans Verhalten und ich muss vergeblich seufzen. "Ich hasse es, wenn ich Sachen regeln muss. Wahrscheinlich werde ich es sogar noch schlimmer machen.." Während ich ihr das sage, sehe ich sie nichtmal an, denn ich weiß dass auch sie Ryan mit schiefem Kopf ansieht, und irgendwie versucht aus ihm schlau zu werden. Klappt wohl nicht so ganz denn sie dreht sich zu mir. "Ich denke viel schlimmer als es jetzt gerade ist kann es nicht mehr werden." Wie ermutigend!


"Naja, was muss das muss", sage ich zu Grace und stehe auf. Was auch immer mit Ryan los ist, ich muss es klären, denn ich fühle mich leider ziemlich verantwortlich dafür. Als ich direkt hinter ihm stehe hat er mich noch immer nicht bemerkt. Er steht mit ein paar anderen Jungs in einer Art von Kreis, ein Wunder dass mich nicht einer von den anderen bemerkt! Leicht tippe ich ihm auf die Schulter. Er bewegt sich nicht. Was soll das denn jetzt werden? "Ryan?",fragt eine Piepsstimme die anscheinend zu mir gehört, sich aber nicht nach mir anhört. Warum um alles in der Welt bin ich so nervös? "Ryan können wir bitte kurz reden?",frage ich nun etwas lauter, sodass mich auch seine Freunde endlich bemerken. Endlich dreht auch er sich zu mir um und ich bin davon ein wenig überrumpelt. Warum genau weiß ich auch nicht. "Ja?", er wirkt nicht gerade glücklich darüber, dass ich ihn eben gestört habe. Sein Rudel löst sich auf und schließlich stehen wir alleine hier. "Was habe ich getan dass du mich nicht beachtest?" Er lacht kurz auf und fasst sich an die Stirn. "Ist das gerade dein ernst Madison?" Warum nennt er mich so? Es sollte ein Gesetz erlassen werden, dass er mich nicht mehr so nennen darf. "Ähm.. Ja?", ich war jetzt ein wenig verunsichert. Zum einen, weil er mich Madison genannt hat und zum anderen wegen der Aussage seiner Frage. "Ich habe dir gestern gesagt dass ich etwas für dich empfinde und du bist einfach gegangen, dass ist selbst für mich ziemlich erniedrigend gewesen!" Daran habe ich gar nicht gedacht. "Schön dass du dich auch mal unsicher fühlst!", antworte ich und grinse ihn dabei an, diese ernste Stimmung musste schleunigst verschwinden! "Glaub mir Sunny, du bringst mich komplett aus dem Konzept!", flüstert er mir ins Ohr, während er gefährlich langsam an mir vorbei geht. Diese einfachen Worte erzeugen Gänsehaut über meinen ganzen Körper verteilt.

Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn ich ihn gar nicht erst darauf angesprochen hätte, denn ich habe den ganzen Tag ein komisches Gefühl. Der Physik Test ist glaube ich dennoch gut geworden und ich kann mich auch relativ gut beherrschen, ihn nicht ständig anzusehen.

Als ich aus der Schule gehe, höre ich mein Handy piepsen, was auf eine Nachricht zurückzuführen ist. Es ist tatsächlich Cole! "Hey Madison, wie geht's dir?" Ich muss automatisch lächeln. Es ist erstaunlich wie freundlich er ist und sich sogar jetzt nach mir erkundigt. Ich antworte ihm ehrlich und stecke dann mein Handy weg. Zum Glück regnet es heute nicht, ganz im Gegenteil! Es scheint die Sonne. Und zwar so stark dass ich befürchte ohne Sonnenbrille zu erblinden. "Hört sich mies an, willst du dich treffen?" Woher weiß er so gut, was ich brauche? Ich schlage ihm vor dass wir uns beim Starbucks treffen könnten und so höflich wie er nun mal ist, fragt er mich tatsächlich, ob er mich abholen soll. Ich verneine dankend seine Aussage, denn es fährt ein Bus direkt in die Stadt und so schlimm war das auch nicht.

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