chapter 58

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Um 19 Uhr stehe ich wie üblich vor Cole's Türe. Eigentlich komisch, dass ich immer zu ihm gehe und er nie zu mir kommt. Obwohl... nein. Warum sollten wir uns bei mir treffen, wo meine Eltern ständig ins Zimmer kommen und uns stören? "Maddie!", begrüßt er mich und zieht mich in eine innige Umarmung. "Cole!", eifere ich ihn nach und wie lösen uns voneinander. "Machst du dich gerade lustig über mich?", fragt er und hebt eine Augenbraue theatralisch. "Würde ich nie machen!", verteidige ich mich und schiebe mich an ihm vorbei in die Wohnung. "Du hast gekocht?", frage ich, als ich den Essensduft rieche. "Stunden bin ich in der Küche gestanden!", erklärt er und hält sich die Hand an die Stirn.

Als ich die Küche aber betrete, sehe ich zwei Boxen auf dem Tresen stehen. Er hat etwas bestellt. "Wow, das Rezept musst du mir unbedingt geben!", schauspielere ich extra schlecht und Cole kommt lachend in den Raum. "Tut mir echt leid, dass ich mit deinem Casanova nicht mithalten kann!", meint er und holt zwei Gabeln aus dem Küchenschrank. "Ich habe jetzt japanisch bestellt. Hatte irgendwie Lust darauf. Falls du das nicht willst, kann ich dir einen Apfel anbieten!" Er lehrt den Inhalt von einer der Boxen in eine Schüssel um, nimmt sich ein Bier aus dem Kühlschrank, und setzt sich auf die Couch. "Wow, wie spendabel. Ein Apfel.", beklage ich mich während ich mir mein Essen ebenfalls auf einen Teller gebe und mich zu ihm setze. er schaltet den Fernseher an und beginnt zu essen. Ich sehe ihn an und warte darauf, dass er es merkt. "Was ist?", fragt er, ohne den Blick abzuwenden. "Du bist komisch. Was ist los?", frage ich und esse ebenfalls. "Hab nur mal wieder einen Korb bekommen. Aber das ist in Ordnung. Mein Prince Charming wartet einfach noch auf mich. Nicht jeder kann so ein Glück wie du haben!", dabei klingt er überhaupt nicht vorwurfsvoll. "Das denke ich auch. Und er sollte kochen können, sonst überlebt ihr nicht... oder zumindest nicht lange." "Willst du damit sagen, dass ich nicht kochen kann? Ich finde dieses Mahl deliziös!", sagt er mit erhobenen Hauptes und steckt sich eine weiter gehäufte Gabel in den Mund. "Es ist vorzüglich, allerdings ist es nicht sehr umfangreich für die Dauer!", steige ich auf sein königliches Gerede ein. "Ich kann jede Speise von der Lieferservice App zubereiten!", verteidigt er sich und hebt seinen Zeigefinger in die Höhe.

Wann haben wir überhaupt das Thema von seiner gescheiterten Beziehung zu Essen gewechselt? Das ist anscheinend so schnell  gegangen, dass ich es erst gar nicht mitbekommen habe.

Bereits um 22 Uhr verlasse ich schweren Herzens seine Wohnung. Immerhin habe ich trotzdem noch Schule und ich brauche nach wie vor meine gewisse Anzahl an Stunden von Schlaf.

Zu Hause angekommen sehe ich, dass mir Ryan eine total süße Gute Nacht- Nachricht geschickt hat und schlafe daraufhin mehr als nur gut ein. Auch wenn es ei wenig dauert, weil mein Körper süchtig geworden ist die Nachricht zu lesen.


Wie gewohnt holt mich Ryan in der Früh ab. Warte, habe ich gerade "wie gewohnt" gesagt? Nach 2 mal Abholen habe ich mich also schon daran gewöhnt?

"Helloooo!", begrüße ich ihn während ich ins Auto steige und beuge mich zu ihm, um ihm einen Kuss zu geben. "Warum bist du so gut drauf?", fragt er und startet den Motor. "Keine Ahnung. Frag lieber nicht weiter nach, sonst schwenkt meine Stimmung noch um. Und ich möchte meine unangenehme Seite eigentlich vor dir verbergen." Ryan lacht leise. Was ist jetzt schon wieder los? Ich habe das Gefühl, dass er ständig wegen allem lacht. "Du warst seit wir uns kennen bis zu unserem 2. ersten Date unangenehm. Und wenn wir zusammen ziehen kannst du auch nicht immer gut drauf sein, also ich kann mich schon mal daran gewöhnen!", meint er und richtet seinen Blick starr auf die Straße. Redet er gerade vom Zusammenziehen? Gestern waren es Kinder und jetzt Zusammenziehen Kommt morgen dann Heiraten oder was? Da hat es wohl einer eilig.

"Also ich bin dafür, dass wir heute auf den Mount Kensin wandern. Das  Wetter ist perfekt und außerdem würde ich dich gerne mal nicht- schulisch sehen!", schlägt Ryan mir vor während wir in die Schule gehen. "Du hast recht, wir sind in der Schule ja auch so sachlich!", mache ich mich ein wenig über seine Aussage lustig und fahre dann fort:" Aber stimmt, das ist eine tolle Idee." Triumphierend lächelt er mich an, als hätte er soeben die Idee des Jahrhunderts gehabt. "Okay, ich hole dich um 15 Uhr ab und ziehe dir bitte etwas sportliches an. Nicht die Dinger mit den langen Stielen!" Wovon redet er gerade? Anscheinend sieht man mir meine Verwirrung an., denn er versucht es mir zu erklären:" Na diese Schuhe. Die euch größer machen!" Redet er gerade von High Heels? "Du meinst High Heels?", frage ich und kann mir ein Lachen nicht verkneifen. "Genau!", bestätigter meine Vermutung. "Weil ich ja so oft welche anhabe!", scherze ich. Warum sollte ich auf einmal zum Wandern welche anziehen? "Ja leider nicht!", beschwert er sich und öffnet seinen Spind. "Warum leider?" frage ich nach und lehne mich an die anderen Spinde. "Das sieht total scharf aus. Also nicht dass du es so nicht tust. Du weißt dass ich dich total anziehend finde, aber ich glaube in solchen Dingern wärst du unglaublich!", während er das gesagt hat kam er immer näher auf mich zu und küsst mich zum Schluss. Mitten in der Schule, sehr schön. Ich fühle mich überhaupt nicht beobachtet. High Heels sind außerdem auf meiner Shoppingliste. Dann habe ich ein Geburtstagsgeschenk für ihn. Also nicht die Schuhe. Aber wenn er mich dann so "unglaublich" findet, reicht es ja wohl als Geschenk. Besser als irgendwelche Sachen, die sowieso niemand haben möchte. Außerdem habe ich dadurch auch eine Gelegenheit mal wieder welche anzuziehen. Oder besser gesagt zu kaufen, denn ich kann mich nicht erinnern jemals welche gekauft zu haben. So viel über unnötige Sachen wie Schuhe zu spekulieren ist anscheinend einer meiner persönlichen Spezialitäten.

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