5 Dezember

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Hechelnd liefen die Jungs über das Feld, heute meinte es Tuchel wirklich nicht gut mit ihnen. Er trieb sie zur höchst Leistung an, er wollte sie zu 100% fit sehen, für das Spiel gegen den Real Madrid. Er wusste sie hatten Chancen zu gewinnen, aber dafür müssten alle gedanklich anwesend sein und es schien ihm so das vier Spieler dies nicht waren, nach dem Training müsste er mit ihnen ein ernstes Wort reden.
Er hielt nach dem Training, Mario, Marco, Erik und Andre davon ab in der Kabine zu verschwinden.
"Was ist los mit euch? Ihr scheint heute nicht sehr anwesend, falls ihr morgen auch noch so spielt, kann ich euch Mittwoch nicht gebrauchen, nun?"
Tuchel starte sie förmlich zu Boden, nun war es wohl an der Zeit von Marco zu sprechen.
"Heute war wohl nicht unser Tag, wahrscheinlich hatten wir alle zu wenig Schlaf! Wir haben gestern noch FIFA gezockt und uns etwas in der Zeit vertan, aber morgen sind wir fit und geben 110%!"
Alle nickten tatkräftig, Tuchel musste ja nicht merken, das Marco am lügen war.
"Na gut, dann könnt ihr jetzt auch gehen, aber denkt daran morgen will ich 110% sehen!", mit diesen Worten entliess der Trainer sie und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Dusche.
"Wieso hast du gelogen?", fragte Erik, als sie alleine waren.
"Was hätte ich sonst machen sollen, also ich wollte ihm jetzt nicht unbedingt sagen, wo ich gedanklich war" redete Marco sich in Rage.
"Verlangt ja auch niemand!"
Andre versuchte die Lage etwas zu entschärfen, doch Marco war heute auf Krawall gebürstet.
"Ach Nein? Was denkst du? Natürlich wollte er den Grund hören, aber wenn ihr ihm erzählen wollt wo ihr gedanklich gewesen seit, nur zu!"
Er hatte die Nacht über nicht gut geschlafen und dementsprechend, war auch seine Laune. Die Predigt von Tuchel hatte ihm dann noch den Rest gegeben, endlich war er wider fit, hatte großartige Spiele absolviert und trotzdem könnte es passieren dass er auch der Bank sitzen musste.  Davon war er natürlich alles andere als begeistert.
"Komm schon Marco, so haben es die Beiden doch gar nicht gemeint."
Mario hoffte das Marco jetzt nicht völlig explodierte, doch genau dies passierte.
"Wisst ihr was, dann redet ihr doch einfach beim nächsten mal.", schnell hatte er sich seine Tasche gepackt und stürmte förmlich aus dem Raum, natürlich nicht, ohne nochmal ordentlich die Tür zu knallen. Die drei anderen zuckten bei dem Aufprall zusammen.
"Welche Laus ist dem denn über die Leber gelaufen?"
"Vielleicht wollten seine Haare heute morgen nicht so wie er!", war alles was Schürrle auf die Frage von Erik sagte und verschwand daraufhin unter die Dusche. Auch Mario konnte sich nicht erklären was mit Marco los war, dieser hatte schon seit dem Morgen so eine Laune. Sein Packet hatte er heute auch nicht liebevoll bekommen, sondern es wurde ihm einfach nur in die Hand gedrückt und dabei konnte Marco nicht mal Lächeln, sondern schaute wie 3 Tage Regen Wetter. Natürlich hatte sich Mario wieder gefreut, doch sein Danke hatte Marco gefliesslich ignoriert. Die Weihnachtsbonbons lagen immer noch oben auf seiner Tasche, doch auch Marios gute Laune war vergangen, daran konnte auch Andre's Worte nichts ändern, dass er sich Marcos Wut Anfall nicht zu Herzen nehmen sollte.
Marco stand mittlerweile unter der kalten Dusche um sein Gemüt etwas herunter zu fahren. Er wusste dass die anderen nichts für seinen Albtraum in der Nacht konnten, dennoch hatten sie in diesem eine zentrale Rolle gespielt und Marco konnte sie deswegen heute einfach nicht ertragen, viel zu viel Angst hatte er davor dass der Traum zur Wirklichkeit wird. Denn wenn dies passierte, würde er Mario für immer verlieren, vorn dran als besten Freund und das wollte Marco um jeden Preis vermeiden. Er wusste natürlich, dass er ziemlich gemein zu seinen Freunden war und dies ließ ihn auch Andre spüren.
Ich hoffe du hast dich wieder beruhig und kannst mir erklären was dieses Verhalten sollte?!
Die Nachricht von Schü klang alles andere als nett, sonst machte dieser immer Smileys, doch sogar diese blieben ihm verwehrt.
Doch in Marco brodelte es erneut, konnte er ihn nicht einfach zufrieden lassen? Nein natürlich nicht!
Nein habe ich nicht! Es gibt aber auch nichts zu erzählen,ich habe einfach schlecht geschlafen!
Marco hoffte Schürrle damit abgewimmelt zu haben, doch dieser kannten seinen Kumpel einfach zu gut. Natürlich kam es mal vor schlechte Laune zu haben, aber wenn Marco schlecht geschlafen hatte, war dieser einfach nicht ansprechbar, er ignorierte einfach alles und jeden, an diesem Tagen konnte man ihn nicht auf die Palme bringen, denn ihm war schlichtweg alles egal.
Veralbern kann ich mich auch selber!
Ich mache mich jetzt auf den Weg zu dir und du öffnest besser die Tür, außer du willst mich sauer erleben...
Dies wollte Marco ganz und gar nicht. Einen sauren Andre konnte man mit einer enttäuschenden Mutter vergleichen, kein besonders schönes Gefühl. Demnach öffnete Marco die Tür und ließ den blonden eintreten.
"Also was sollte das heute?", er ließ Marco keine Sekunde aus den Augen und dieser atmete hörbar aus.
"Es tut mir leid, okay? Ich hatte heute einfach einen schlechten Tag und dann bin ich vielleicht etwas unfair geworden."
"Vielleicht? Marco hörst du dir überhaupt selber zu?"
"Ja, stell dir vor!", nun klang er erneut gereizt, aber dieses mal ließ Andre nicht locker.
Er schnappte sich den Arm seinen Kumpels und zerrte ihm zum Sofa.
"Du erzählst mir jetzt gefälligst, was dir heute über die Leber gelaufen ist!", Schürrle hatte sich vor seinen Freund aufgebaut und blickt ihn belehrend an.
Doch Marco wollte nicht nachgeben, er hatte nun wirklich keine Lust seinen Traum nochmal durchleben zu müssen, alleine der Gedanke daran ließ ihn erschaudern, was Andre nicht entging. Besorgt ließ er sich neben Marco fallen.
"Was ist los Marco?", fragte er einfühlsam.
Langsam bröckelte die Schutz Mauer.
"Es tut mir echt leid, aber es hatte sich so echt angefühlt!"
"Was hatte sich echt angefühlt?"
"Der Traum, also der Albtraum", verzweifelt schaute Marco zu Andre.
"Um was ging es?"
"Ist egal!", nuschelte Marco leise. 
"Es soll helfen darüber zu reden!"
Doch dies wollte Marco perdu nicht. So hätte er nämlich Andre erzählen müssen, das Mario mehr für ihn war, als nur ein bester Freund. Er konnte natürlich nicht wissen, das Andre dies schon lange vermutete. Ebenfalls hätte er seine Ängste offen legen müssen, die Angst davor von allen abgewiesen zu werden, sollten Sie erfahren, das er Schwul ist. Schü spürte dass heute bei Marco nichts mehr zu erreichen war und somit verabschiedete er sich von seinem Kumpel, nicht aber ohne nochmal zu betonen, das Marco immer zu ihm kommen könnte, wenn irgendwas ist und er jemanden zum Reden braucht. Dankbar umarmte Marco ihn kurz und schloss danach die Türe. Endlich war er wieder alleine und konnte seinen Gedanken nach hängen, die ihn wirklich an der ganzen Adventskalender Geschichte zweifeln ließen.
Bei Mario war die Stimmung nicht besser, dieser saß mit einem bitter bösen Blick in seinem Lieblings Sessel. Er hatte Marco doch nichts getan, eher im Gegenteil. Sie hatten doch ein ziemlich lustiges Wochenende und heute tat Marco so, als hätte Mario ihm etwas getan. Dies gefiel ihm natürlich überhaupt nicht, wenn Marco morgen wieder so eine Laune hätte, würde er schon sehen was er davon hatte. Mario war wirklich nicht sauer, als viel mehr enttäuscht. Er hatte ihn ja nicht dazu überredet den Adventskalender zu machen und wenn er sich doch schon bedankte und auch wirklich freute, musste er doch nicht ignoriert werden. Außer dem angeschnauze in der Kabine, hatte Marco heute kein Wort mit ihm gewechselt und dies verletzte Mario wirklich. Insgeheim hoffte er natürlich das Marco morgen wider normal war und nicht ganz so auf Krawall gebürstet, um sich dann aber doch noch auf andere Gedanken zu bringen, griff er nach dem Buch.

Kapitel 5

Neuigkeiten von John

Nach dem erfolglosen suchen in der Vermissten Anzeige, machte sich die beiden auf den Weg zu ihrem Gerichtsmediziner. Sie hofften das dieser neue Erkenntnisse für Sie hatte. Glücklicherweise war dies der Fall.
"Es handelt sich hierbei um eine 27jährige Frau. Wie bereits vermutet, ist sie durch das Strangulieren gestorben. Der Todeszeitpunkt, liegt zwischen 6 und 7 Uhr morgens und ich denke sie stand mit unserem ersten Opfer in Verbindung."
"Wie kommst du darauf?"
Alexander blickte auf dem klein geratenen Mann. Dieser schob sich seine Brille zurecht, bevor er die Leiche entblößte und auf ein Tattoo zeigte. Dieses befand sich auf Brust Höhe und in geschwungenen Buchstaben stand dort Noah's Name. Jetzt fiel auch Tea wieder ein,woher sie die Frau kannte. Sie hatte sie erst die Tage bei Noah aus dem Haus laufen sehen, in diesem Augenblick war sie nur total verweint und ihre Schminke verschmiert, daher hatte sie sie nicht sofort erkannt, aber dieses Tattoo war ihr damals schon sofort ins Auge gefallen.
Was hatte dies alles nur zu bedeuten? Worin war Noah nur verwickelt und wer war diese Unbekannte und wie lautet ihr Name?
Viel zu viele Fragen und viel zu wenige Antworten, so mussten nun wirklich ranklotzen um den Täter so bald wie möglich stellen zu können!

Mario legte das Buch beiseite. Auch er hatte viel zu viele Fragen und zu wenige Antworten,  doch leider bezogen sich diese nicht aufs Buch, sondern vielmehr auf Marco.
Warum hatte dieser heute so schlechte Laune und was war nur mit ihm selber los?
Er hatte doch ernsthaft die Nacht über Marco's warmen Körper neben sich vermisst und als dieser ihm dann auch noch die kalte Schulte zeigte war Mario's Gefühls Chaos perfekt.

Götzeus: Es weihnachtetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt