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Ich schrie wie am Spieß, bis er mir den Mund zu hielt. Wie zur Hölle war er denn hier reingekommen? Und wieso tat er mir das an? Nach wenigen Momenten, in denen er mich bereits gequält hatte, hatte ich seelische, aber auch körperliche Schmerzen, warum ich?

Das war die Frage, die mich wohl am meisten beschäftigte. Ich habe ihm doch nichts getan, er hatte von Anfang diesen Blick drauf, nach dem Motto, wenn du nicht aufpasst, dann zerquetsche ich dich wie eine Fliege. Aber das hier fühlte sich vielleicht noch schlimmer an. Die Tränen liefen mir die Wangen herunter und ich schrie immer wieder, ''hör auf, lass mich in Ruhe'', aber das hielt ihn natürlich nicht davon ab das zu tun was er vor hatte.

Als er mein Oberteil ausgezogen und niederträchtig auf den Boden geworfen hatte, strich er mir grob über meine Brust und meine Angst wurde immer größer. Er quetschte mir das Blut in den Armen ab und jedes Mal, wenn ich erneut schrie, wimmerte oder schluchzte, schlug er mir einfach in mein Gesicht. Es tat so weh und ich wusste nicht, wie ich das hier jemals überstehen sollte, vorausgesetzt ich würde es überhaupt überstehen.

Er zwang mich, ihn zu küssen und küsste grob meinen Hals hinab, er sog an ihm und tat mir einfach nur so unendlich weh. Ich fühlte mich augenblicklich widerlich und hoffte, das alles wäre nur ein schlechter Traum, doch das hier war real. Was ich in diesen Augenblicken durchlebte, konnte sich kein Mensch vorstellen, es war der blanke Horror.

Mir fiel das Gespräch mit Fabian und Mario wieder ein, kurz bevor sie gefahren waren. Mario hatte mein Handy auf den Nachttisch gelegt und ein kurzer flüchtiger Blick verriet mir, dass es dort immer noch lag. Ich musste ihn irgendwie kurzzeitig ablenken und an mein verdammtes Handy kommen, es war meine einzige und letzte Chance.

Total in Panik musste ich jetzt einen kühlen Kopf bewahren, denn sonst würde mir keiner mehr helfen können, keiner. Für einen kurzen Moment gelang es mir so zu tun, als würde ich mitspielen, was mich so unendlich viel Überwindung kostete und dann löste er endlich eine Hand von meinem Handgelenk, sodass ich an mein Handy heran kam.

Mit zwei Handgriffen rief ich Mario an, der sofort nach dem ersten Tuten ab nahm, ''hey Schatz, was-'' weiter kam er nicht, da ich um mein Leben schrie. ''Bitte komm schnell! Er will mich- er will mich- verge-'' ich brachte es nicht übers Herz dieses Wort auszusprechen, ich fühlte mich einfach richtig schmutzig und ehrenlos.

Während ich das rief schlug er es mir aus der Hand und mein Handy flog durch unser Schlafzimmer und knallte unsanft zu Boden. Ich hoffte einfach, dass Mario verstand was ich ihm mitteilen wollte und vor allem, dass das Gespräch trotz des Aufpralls noch weiter lief, ''er wird mir was antun, er tut mir so weh, komm schnell, bitte!'' ich weinte so fürchterlich und versuchte mich vergeblich zu wehren.

Meine Worte drohten in meinem Schluchzen und in den Tränen unterzugehen, als er erneut anfing mich zu schlagen. Ich schrie wieder vor Schmerz auf, ''hör auf bitte!'' flehte ich immer wieder doch er lachte nur, ''selber Schuld, hättest du deinen Kerl nicht angerufen, dann hätte dir die Sache vielleicht auch noch Spaß gemacht'' sagte er und wollte mir dann auch noch meinen BH ausziehen.

Es hätte mir nie Spaß gemacht, nie im Leben und das wusste er wahrscheinlich auch. Ich versuchte ihn zu schlagen, ihn wegzudrücken und mich zu wehren, doch ich war bereits zu schwach und er konnte das alles mühelos abwehren. Dann klatschte ich ihm mehrmals eine und genau das brachte anscheinend alles zum Überlaufen.

Es waren die schlimmsten Minuten meines Lebens, aus denen ich nie mehr unbeschadet davon kommen würde. Seine Taten brannten sich in meine Haut ein, rote Stellen, die anschwollen und anschließend blau werden würden, Blutergüsse, aber hoffentlich keine Brüche. Und vergessen würde ich das, was er mir antat auch nie wieder.

Dein Schuss in mein Herz ♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt